Drucksache - DS/1666/VI
Das Bezirksamt bittet
die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Im Rahmen der abgestimmten ämterübergreifenden
Planungskoordinierung des Bezirksamtes werden soziale und demografische Daten
für den Bezirk erfasst und analysiert. Sie sind die Grundlage für die Tätigkeit
der Abteilungen und Ämter, die auf die Förderung und Unterstützung bestimmter
Zielgruppen, wie von Ausgrenzung und Armut bedrohter Kinder und Jugendlicher,
sozial schwacher Bürger und Familien, Menschen mit Migrationshintergrund sowie
auf die Gestaltung förderlicher Rahmenbedingungen in den Stadtteilen gerichtet
sind. Aus dem sozialen Monitoring für die einzelnen Stadtteile werden Maßnahmen
abgeleitet und Projekte initiiert zur Bekämpfung von Armut und sozialer
Ausgrenzung und zur Verhinderung von negativen Entwicklungen. Dies entspricht
dem Leitbild des Bezirksamtes, das Chancengleichheit aller im Bezirk lebenden
Menschen und kinder- und familienfreundliche Lebensbedingungen als Credo
formuliert. Im Folgenden werden Maßnahmen der Ämter des Bezirksamtes zu
diesem Thema dokumentiert, die auch im Focus der Öffentlichkeitsarbeit des
Bezirksamtes stehen. Kunst- und Kulturamt Das Kunst- und Kulturamt bietet in seinen Einrichtungen
entgeltfreien Zugang zu kultureller Bildung durch Ausstellungen, Lesungen,
Konzerte, Kindertheater und museumspädagogische Führungen entsprechend
berlinpass für alle Bevölkerungsgruppen an. Vor dem Hintergrund, dass Künstlerinnen und Künstler in der
Regel in prekären Beschäftigungs- und Lebensverhältnissen arbeiten, richtet
sich Kulturförderung in Lichtenberg an einkommensschwache Gruppen der kreativen
Bereiche. Dies erfolgt durch Bereitstellung von Infrastruktur und direkte
Zuwendungen durch Förderfonds wie Bezirkskulturfonds und Projektfonds für
Kulturelle Bildung sowie bezirkliche Mittel. Einen thematischen Fokus auf Armut und Ausgrenzung legt das
Kunst- und Kulturamt bei der alljährlichen Unterstützung der Kunstversteigerung
zugunsten der Kinder von Tschernobyl. Im Europäischen Jahr gegen Armut und soziale Ausgrenzung
organisiert insbesondere die Galerie im Ratskeller in ihrem Raum für Junge
Kunst Ausstellungen mit Künstlerinnen und Künstlern aus Ländern mit hohem
Armutspotenzial wie Indien und China zu Themen der Nachhaltigkeit und Ökologie.
Die Lichtenberger Kunst- und Literaturwerkstatt „studio im
hochhaus“ widmet sich in ihrer zentralen Ausstellung „ Denk- und Bewegungsmuster
der Hand“ Fragen zum aktuellen Stand der Arbeit als bedrohte Kulturtechnik.
Amt für Weiterbildung Für Bibliotheksnutzungen, Musikunterricht und VHS-Kurse
gelten Entgeltermäßigungen. Damit werden Rahmenbedingungen für
Chancengleichheit geschaffen. Schostakowitsch
Musikschule
Bibliotheken
Volkshochschule
Sozialamt Fachstelle für
Wohnungssicherung und Wohnungsversorgung Mit der Regulierung, insbesondere Kommunale
Seniorenbegegnungsstätten Die 8 kommunalen Seniorenbegegnungsstätten leisten einen
aktiven Beitrag gegen Vereinsamung und für ein aktives Leben im Alter. Sie sind
Orte sozialer Begegnung und Kommunikation und bilden im gemeinsamen Wirken mit
anderen freien Trägern der Stadtteilarbeit ein wirkungsvolles soziales Netz für
ältere BürgerInnen im Bezirk. Ehrenamtlicher Dienst Die derzeitig 183 Ehrenamtlichen wirken aktiv vor Ort in
ihrem Tätigkeitsfeld auch als soziales Frühwarnsystem. In enger Zusammenarbeit mit den MitarbeiterInnen im
Sozialamt können so soziale Problemfälle frühzeitig erkannt und Beratungs- und
Unterstützungsangebote unterbreitet werden. Handlungskonzept für
Seniorinnen und Senioren Seit 2004 werden entsprechend des Handlungskonzepts Projekte
durchgeführt, die darauf zielen, die soziale Infrastruktur für ältere
Bürgerinnen und Bürger im Bezirk zu festigen. Hierbei geht es insbesondere um
die pflegerische Versorgung, um das Wohnen im Alter und um die aktive
Einbeziehung der älteren Menschen. Die Umsetzung des Handlungskonzepts ist ein hervorzuhebendes
Beispiel der engen Vernetzung öffentlicher und freier Träger. Sozialtage Mit den jährlichen Sozialtagen wird ein Beitrag zur
öffentlich wirksamen Darstellung der sozialen Infrastruktur im Bezirk
geleistet. Mit der Beteiligung Soziale Leistungen Der Leistungsbereich des Sozialamtes trägt durch Erfüllung
der gesetzlich vorgeschriebenen Beratungspflicht und durch Sicherstellung der
Leistungsgewährung berechtigter Ansprüche an Leistungsberechtigte dazu bei,
dass Benachteiligungen und Armut möglichst ausgeschlossen werden. Darüber hinaus gehende und von dem SGB XII nicht abgedeckte
finanzielle Problemlagen werden soweit wie möglich durch eine
verantwortungsbewusste Vergabe der Lottomittel an Bedürftige gemildert. Förderung freier
Träger Das Sozialamt Lichtenberg fördert im Jahr 2010 über
Zuwendungen soziale Projekte freier Träger, die inhaltlich unter anderem
speziell für soziale Randgruppen, ausgegrenzte Personenkreise oder
sozial/materiell bedürftige Menschen als Ansprechpartner, Vermittler oder aktiver
Helfer tätig werden. Mit einer Summe von ca. 1.175.000 € werden in
Lichtenberg 18 Projekte/Träger unterstützt und gefördert. Hierbei handelt es
sich sowohl um 5 Stadtteilzentren und 3 soziale Treffpunkte als Koordinatoren
und/oder Akteure der Stadtteil- und Gemeinwesenarbeit, als auch spezialisierte
Kontakt- und Beratungsstellen für Arbeitslose, Frauen, MigrantInnen, SeniorInnen
und ver-/überschuldete Menschen. Über Einzelfallhilfen, Gruppenangebote,
Großveranstaltungen, allgemeine und spezialisierte Beratungen, Vermittlungen an
zuständige und anderweitig spezialisierte Projekte oder Behörden tragen die
jeweiligen Träger dazu bei, bestehende Armutserscheinungen erkennen zu können
und diese gegebenenfalls zu beseitigen oder zu mildern. Ebenfalls soll sozialer
Ausgrenzung oder Vereinsamung vorgebeugt werden und es erfolgen vielfältige
Angebote für unterschiedliche Personenkreise. Durch Vernetzung der Träger
untereinander werden die Ressourcen effektiver genutzt und es können
Synergieeffekte gefördert werden.
Amt für Gesundheit und
Verbraucherschutz Der "Blaue Laden" in der Hagenstraße 5, 10365
Berlin (Albatros gGmbH) - ist eine von zwei bezirklichen
psychosozialen Kontakt- und Beratungsstellen (KBS) im Rahmen der bezirklichen
Pflichtversorgung PEP und wird vom Bezirksamt über Zuwendungen finanziert. Zielgruppe sind psychisch erkrankte Menschen, deren
Angehörige und Freunde, Menschen, die allein sind und Kontakte suchen. Insofern
haben alle KBS eine Brückenfunktion in die "normale" Welt und sind
eine Art Seismograph für die psychische Befindlichkeit der Bevölkerung.
Angeboten werden verschiedene kostenlose Leistungen wie: Offener Treff,
Freizeitgestaltung, soziale und psychologische Beratung, therapeutisch
orientierte Gruppen, Unterstützung bei der Gestaltung des Alltags. Der
"Blaue Laden" bietet im Vergleich zu anderen KBS auch verstärkt
Angebote an Wochenenden und Feiertagen an. Im Rahmen der Stadtteilarbeit besteht
auch eine enge Kooperation mit anderen sozialen Projekten im Kiez. Psychische Krankheiten sind in der öffentlichen
Wahrnehmung noch immer ein Tabu, obwohl sie zu den häufigsten Erkrankungen
unserer Zeit gehören und die Lebensqualität radikal einschränken. Jugendamt Generell richten sich alle sozialpädagogischen Projekte, die
durch das Jugendamt finanziert werden, gegen soziale Ausgrenzung. In den
Wirksamkeitsdialogen spielen Armut und Ausgleich von Benachteiligung für
Kinder, Jugendliche und deren Familien ebenfalls eine Rolle.
Regionale Projekte im Rahmen der Jugendsozialarbeit und
Familienförderung und überregionale Angebote nach §§ 13.1 und 16 SGB
VIII (hier u.a. auch die Projekte aus der Quartiersentwicklung 250.T€ und
sonstige Leistungsverträge des Jugendamtes mit freien Trägern) Beispiele: gangway – Straßensozialarbeit; FVaJ -
netWORK; Sportjugend - Hinausreichende Jugendarbeit; KJHV – Opstapje;
Starke Brücken - Aufsuchende Elternarbeit; Kinderhaus Mark Brandenburg - Frühe
Hilfen unter einem Dach: flexibel und gemeinsam; Familienzentrum
"Grashalm" VAVHSH e.V.; Familienzentrum "Pusteblume" VAV
HSH e. V.; Beratungsangebot in beiden Familienzentren durch KJHV; Projekt
"HEDWIG stadtteilzentrum": Begleitung von
Schwangeren / VAV HSH e.V.; Wissen- und Erfahrensbörse von
Senioren für Kinder / VAV HSH e.V.; Moderation zur Partnerschaft Schüler,
Eltern, Schule / Spik e.V.; Qualifizierte Elternarbeit Schuleingangsphase /Spik
e.V. ; Kochschule für junge Eltern / Naturschutzstation – Blockhütte;
Nicht nur angekommen / Lebensmut - VAV HSH e.V.; Familienhebamme "Wuschkind
" /FAN e.V.; Fit für die Schule / Malchower Grashüpfer e.V. Quartiersentwicklung Die durch das Begleitgremium zur Quartiersentwicklung in den
Gebieten Biesenbrower Straße, Ribnitzer Straße und Tierpark beschlossenen
Projekte im Rahmen des 250 000-Euro-Programms haben zum Ziel, negativen
Entwicklungstrends zu begegnen, gegen Armut und vor allem soziale
Benachteiligung zu wirken. Die Gebiete wurden im Ergebnis des Monitorings Soziale
Stadt der Senatsverwaltung als gefährdete Gebiete eingestuft. Dies sind bisher folgende Projekte: Biesenbrower Straße
Ribnitzer Straße
Lernprojekt zu Verbesserung der
Fähigkeiten von Schulanfängerinnen und Schulanfängern in der Schuleingangsphase
Über das Angebot der durch die
Krankenkassen bezahlten Hebamme für Familien vor und nach der Geburt in
Kooperation mit anderen Projekten dieser Art
werden auch in dieser Verkehrszelle umgesetzt Tierpark 1.
Mobile Beratung für Familien (MOB)
mit Müttern im Kiez (MiK)/Träger Beschäftigungswerk Arbeit für Berlin gGmbH Vernetzung und Kooperation der
ansässigen Träger orientiert sich an dem Vorbild der Neuköllner
Stadtteilmütter. Arbeitsmarktmaßnahmen für Mütter aus dem Kiez und Bildung für
Familien werden miteinander verknüpft 2.
Kursangebote – mobile Beratung
für Familien – Verstärkung semiprofessioneller ehrenamtlicher MA zur
aufsuchenden Arbeit mit Familien/Träger Beschäftigungs-werk Arbeit für Berlin gGmbH Die Fördermittel des vorangegangen
Projektes wurden durch höhere Bildungsanteile verstärkt. 3.
Die Kompetenz-Lernwerkstatt/Träger AWO Berlin Wissensvermittlung über den Kiez,
kulturelle Orientierung in der Stadt, die Förderung naturwissenschaftlicher,
lebenspraktischer Erkenntnisse und die Erweiterung der Sprachfähigkeit.
Angebunden ist es beim Schülerklub der Kita „Märcheninsel“. Das Bezirksamt unterstützt die
Bewohnerinnen und Bewohner der Löwenberger Straße 2-4 bei der Lösung der
vielfältigen Probleme im Wohnhaus, u.a. durch Sozialberatungen und die in
Zusammenarbeit mit sozialen Trägern gegründete IG Löwe. „Karlshorst“ Seeparkkonzerte Die Serenadenkonzerte im Seepark
sind Bestandteil eines generationsübergreifenden Projektes, das mit Hilfe
pensionierter Lehrern/-innen, Sozialarbeiter/-innen, Mitarbeiter im Gesundheitswesen
und Erzieher/-innen und Musiker im Seepark realisiert wird. Ziel ist es
zum Einen, dass sich Ältere und Jüngere begegnen und miteinander ins Gespräch
kommen. So könnten zum Beispiel Kontakte für "Leihomas und Leihopas"
geknüpft werden. Andererseits wird durch einen Kuchenverkauf das Projekt "Gegen verdeckte Kinderarmut
in den Schulen" unterstützt. Berlin, den Emmrich Bezirksbürgermeisterin |
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