Drucksache - DS/1246/VI  

 
 
Betreff: Kindergesundheitsbericht 2009
Auswertung der Einschulungsuntersuchungen 2007 im Bezirk Lichtenberg
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStR FamJugGesBzStR FamJugGes,
Drucksache-Art:Dringliche Vorlage zur KenntnisnahmeDringliche Vorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
26.03.2009 
28. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Zwischenbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument
Anlage  

Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung umseitige Vorlage zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

Der aktuelle Kindergesundheitsbericht erhebt nicht nur im Rahmen der Einschulungsuntersuchungen die gesundheitliche und soziale Lage von jedem Kind, sondern er wertet auch das gesundheitliche Risikoverhalten, wie z.B. Medienkonsum und das Rauchverhalten in der Familie, aus. Aus den gewonnenen Befunden können gesundheitliche Handlungserfordernisse und Konsequenzen abgeleitet werden.

 

Die folgende Zusammenfassung gibt einen kursorischen Überblick:

  • Vorsorgestatus: Der Status ist zwar auf hohem Niveau relativ zufrieden stellend, verhält sich zum Vorjahr jedoch leicht rückläufig. Generell wird auch hier der allgemeine Trend bestätigt, dass mit zunehmendem Alter die Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchungen nachlässt (deutsche Kinder U1 – 99,2 % und U8 – 88,2 %).
  • Impfstatus: Der Durchimpfungsgrad hat wieder ein sehr hohes Niveau erreicht. Deutlich verbessert hat sich auch die Situation bei Kindern nichtdeutscher Herkunft, von denen zu 90 % der Impfausweis vorgelegt wurde.
  • Zahngesundheit: Ähnliche Werte wie in den letzten Jahren weisen auch die Befunde in diesem Jahr auf. Trotz leichten Rückgangs verfügt die Mehrheit der Einschüler mit 85,5 % über ein naturgesundes bzw. adäquat versorgtes Gebiss. Bei 14,5% der Kinder liegt ein nicht ausreichend versorgtes Gebiss vor.
  • Übergewicht: Von den untersuchten Kindern wurden 5 % als übergewichtig und 3,7% als adipös eingeschätzt. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir damit einen leichten Rückgang um 0,6 % bzw. um 0,8 %. Der Anteil adipöser Kinder hat sich bei den Mädchen auf 2,6 % reduziert und bei den Jungen auf 4,7 %.
  • Motorische und kognitive Entwicklung: Die Untersuchung ergibt, dass 73,4 % der Kinder in der Visuomotorik, 74,2 % der Kinder in der Körperkoordination und 80,5 % der Kinder in der visuellen Wahrnehmung unauffällig waren und altersgemäß dem normalen Entwicklungsstand entsprachen. Bei allen drei entwicklungsdiagnostischen Tests hatten Jungen schlechtere Ergebnisse als Mädchen.
  • Sprachfähigkeit: Besorgniserregend ist, dass 41,4 % der untersuchten Kinder nicht altersgemäß korrekt sprachen. Bei 11,6 % der Kinder nichtdeutscher Herkunft wurden die deutschen Sprachkenntnisse als nicht bzw. kaum vorhanden eingestuft. Auch hier weisen Jungen schlechtere Werte auf als Mädchen.
  • Medienkonsum: Mit Sorge ist auch zu betrachten, dass 38,7 % der Kinder zwischen ein und drei Stunden pro Tag Fernsehen und 2,7 % sogar mehr als drei Stunden.
  • Rauchverhalten in der Familie: Es wird in 53,9 % der Haushalte geraucht. Auch hier zeigt sich, dass das Rauchverhalten von der sozialen Schicht abhängt: Während knapp 70 % der Eltern in der unteren sozialen Schicht Raucher sind, betrifft das nur 30 % der Eltern in der oberen sozialen Schicht.

 

Regional differenziert verstetigen sich zwei Schwerpunktregionen, in denen Gesundheitsdefizite konzentriert auftreten: Hohenschönhausen-Nord und Lichtenberg-Mitte.

 

Aufgrund vielschichtiger sozialer Lebenslagen der untersuchten Kinder wird die Expertengruppe „Kindergesundheit“ im Rahmen einer Ständigen Gesundheitskonferenz, auch für das kommende Jahr 2009 gefordert sein, einen Maßnahmekatalog zur Verbesserung der Kindergesundheit vorzulegen.

 

Dabei geht es im Wesentlichen um die Reduzierung der Anzahl entwicklungsauffälliger, gestörter Kinder, insbesondere im Bereich der Sprache und Motorik. Weiter geht es um die Optimierung der Gesundheits- und Bildungschancen, um die Chancengleichheit beim Schuleintritt für alle Kinder und generell um das Ziel, einer optimalen Schulbildung. Ferner wird es Anliegen der Expertengruppe „Kindergesundheit“ sein, die Kooperation zwischen allen medizinischen und sozialpädagogischen Akteuren zu verbessern sowie Lösungsansätze zu finden, um die Eltern- und Erziehungskompetenzen zu steigern.

 

 

 

Berlin, den

 

 

 

 

Emmrich                                                        Räßler-Wolff

Bezirksbürgermeisterin                                  Bezirksstadtrat für Familie, Jugend und Gesundheit

 

 
 

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