Drucksache - DS/0573/VI  

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Im Bereich der erzieherischen Hilfen haben in den vergangenen Jahren in den Berliner Bezirken umfangreiche Veränderungen stattgefunden. Die als Folge der Haushaltsnotlage des Landes Berlin erfolgten Kürzungsvorgaben zwangen die kommunalen und freien Träger der Jugendhilfe dazu, sich mit den Ursachen der Kostensteigerungen der Vorjahre auseinanderzusetzen und fachlich umzusteuern. Dieser Prozess führte dazu, dass die Aufwendungen für Hilfen zur Erziehung in Berlin von ca. 452 Mio. € im Jahre 2002 auf ca. 319 Mio. € im Jahre 2006 sanken.

Begleitet wurde dieser Prozess von der Frage, wie trotz des finanziellen Drucks die Ansprüche junger Menschen und ihrer Familien auf Leistungen nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz erfüllt und notwendige Hilfen gewährleistet werden können. In diesem Zusammenhang wurde erörtert, wie durch verstärkte Angebote der allgemeinen Förderung und Prävention im Vorfeld erzieherischer Hilfen Problemlagen junger Menschen früher und schneller erkannt und geholfen werden kann - zum einen, um frühzeitig Konflikte und deren Eskalation im Interesse der Betroffenen zu vermeiden und zum anderen, um Kosten zu sparen.

Im Bezirk Lichtenberg haben sich die Verantwortlichen mit dieser Frage intensiv auseinander gesetzt.  Das Ergebnis war „PAZI - Präventive Angebote zur Integration junger Menschen und ihrer Familien im Vorfeld von Hilfen zur Erziehung“. Die realisierten Projekte haben und sollen zukünftig, bei in den regionalen Diensten des Jugendamtes und anderswo erkannten Bedarfen, schnell und unkonventionell Abhilfe schaffen.

Erste Auswertungen (u. a. präsentiert in der Kiezspinne am 05.06.2007 und auf einer Veranstaltung des Kommunalpolitischen Forums im Abgeordnetenhaus am 15.09.2007) zeigen, dass die Projekte Wirkungen entfalten, die einerseits Menschen Unterstützung bieten, die bisher von Jugendhilfe nicht erreicht wurden und andererseits, intensive Einzelfallhilfen in einer Reihe von Fällen nicht notwendig machen.

Die in Zusammenarbeit mit freien Trägern in Lichtenberger Sozialräumen realisierten Projekte umfassen eine große Angebotsvielfalt – von Schulprojekten über Familienbildung und die Integration von Migranten bis zur Gewaltprävention. 2006 wurden dafür rd. 450.000 Euro aus dem T-Teil des bezirklichen Haushalts ausgegeben, für das erste Halbjahr 2007 standen 220.000 Euro bereit.

Der in der Anlage beigefügte Vortrag beschreibt Anlass und  Rahmen des Projektes  „PAZI – Präventive Angebote zur Integration junger Menschen und ihrer Familien im Vorfeld von Hilfen zur Erziehung“ und stellt ausgewählte Projekte inhaltlich sowie in ihren Wirkungen vor.

Berlin, den                    2007

Emmrich                                                                                                            Räßler-Wolff

Bezirksbürgermeisterin                                                                                     Bezirksstadtrat