Drucksache - DS/0520/VI
Das
Bezirksamt wurde ersucht, sich bei
den Berliner Verkehrsbetrieben dafür einzusetzen, dass bei der jetzt geplanten
Neubeschaffung von Niederflurstraßenbahnen die Linie 21 bevorzugt
berücksichtigt werden kann. Das
Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Das
Bezirksamt nahm den BVV-Beschluss zum Anlass, um sich mit dem Anliegen am
28.12.2007 schriftlich an die zuständige Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
zu wenden. Deren detaillierte Antwort von Herrn Dr. Kunst vom 29.01.2008 wird
der BVV hiermit zur Kenntnis gegeben: „Für
Ihr Schreiben zur Straßenbahnlinie 21 danke ich Ihnen. Ich habe mein
zuständiges Fachreferat gebeten, die Forderung der BVV Lichtenberg nach einer
barrierefreien Bedienung der Straßenbahnlinie 21 wohlwollend zu prüfen. Dazu
kann ich Ihnen folgenden Sachstand mitteilen: Die
Schaffung eines barrierefreien Verkehrsangebots auf allen Straßenbahnlinien ist
für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein sehr hohes Anliegen. Der
bisherige Fahrzeugpark der BVG mit 150 Niederflurstraßenbahnen reich hierfür
jedoch nicht aus. Daher müssen Prioritäten für den Fahrzeugeinsatz gesetzt
werden. Wenn meine Verwaltung Ihrem Wunsch entsprechen würde, ab 2008 auf der
Straßenbahnlinie 21 Einzelfahrten mit Niederflurfahrzeugen zu bestellen,
müssten die hierfür benötigten Fahrzeuge von anderen Linien abgezogen werden.
Da es aber eine Absprache mit den Behinderten-Verbänden gibt, bereits heute barrierefreie
Fahrten oder Linien nicht wieder auf alte Hochflur-Straßenbahnfahrzeuge
umzustellen, sehe ich keine Möglichkeit, auf die BVG dahingehend einzuwirken,
dass schon ab Ende 2008 barrierefreie Einzelfahrten auf der Straßenbahnlinie 21
angeboten werden können. Um diese
infrastrukturellen Begrenzungen bei der Gewährleistung eines barrierefreien
Angebots mittelfristig zu senken, stellt die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung der BVG in den kommenden Jahren zusätzliche Fördermittel für
die Beschaffung neuer Niederflurfahrzeuge zur Verfügung. Dadurch wird es
zumindest ab dem Jahr 2011, wenn die ersten Neufahrzeuge in Betrieb gehen,
möglich sein, sukzessive weitere Linien und Fahrten auf ein barrierefreies
Angebot umzustellen. Welche Linie bzw. welche Fahrten zu einem bestimmten
Zeitpunkt auf barrierefreie Fahrzeuge umgestellt werden, ist noch nicht
entschieden. Hierzu werden noch Abstimmungen zwischen der Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung als Zuwendungsgeber und der BVG erforderlich sein. Bei
dieser Entscheidung sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen und abzuwägen:
Die
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung in Ihrer Funktion als Aufgabenträger
sieht aber auch einige Aspekte, die Argumente für eine schnellere Umstellung
der Linie 21 heranzuziehen. Neben den von Ihnen genannten Aspekten, wie dem
Hotel „Mit-Mensch“ mit seinen 7 rollstuhlgerechten Zimmern, ist
hier auch der Umbau des Bahnhofs Ostkreuz zu nennen, der die barrierefreie
Verbindung mit der S 3 aus Karlshorst und Köpenick in die Innenstadt erheblich
einschränken wird. Auf die Linie 21 wird eine höhere Bedeutung als
Umfahrungsalternative zukommen, so dass diese Linie dann im Idealfall auch
barrierefrei sein sollte. Aus
Sicht der Senatsverwaltung steht die Frage des Fahrzeugeinsatzes zudem
unmittelbar in Zusammenhang mit dem Wunsch Ihres Bezirkes und Überlegungen des
Aufgabenträgers, das Liniennetz in Karlshorst so zu verändern, dass eine
direkte Straßenbahn-Verbindung aus der Ehrlichstraße in Richtung Tierpark
geschaffen wird. Der Aufgabenträger beabsichtigt, dieses Thema mit Ihrem Hause
und der BVG im Zuge der Abstimmungen für den Fahrplan ab Dezember 2009 im
Spätsommer bzw. Herbst dieses Jahres zu erörtern. Hierbei sind auch die
Auswirkungen dieser Maßnahme auf den Ortsteil Oberschöneweide (mit dem Bezirk
Köpenick) und die Behinderungen durch die Sanierung der Straßenbahn-Osttangente
(Linie M17) zu erörtern. In diesem Kontext sollten dann auch der
Fahrzeugeinsatz und der Zeitpunkt für eine Umstellung auf
Niederflur-Straßenbahnen geklärt werden. Zur Vereinbarung eines Termins wird
sich meine Kollegin, Frau Kempny, mit Ihrem zuständigen Mitarbeiter, Herrn
Horth, in Verbindung setzen.“ Berlin, den
02.2008
Emmrich Geisel Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadtrat
für Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt
und Verkehr |
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