Drucksache - DS/1919/V  

 
 
Betreff: Fortschreibung des Bezirklichen Handlungskonzepts für Seniorinnen und Senioren
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:Soziales/MieterinteressenBezirksamt
  BzStRin SchulSportSoz,
Drucksache-Art:Dringliche BeschlussempfehlungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
28.06.2006 
54. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
24.05.2007 
8. Sitzung in der VI. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Dringl. Beschlussempfehlung SozMiet PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Das Bezirksamt wird ersucht, das Bezirkliche Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren des Bezirks Lichtenberg vom März 2004 für den Zeitraum 2007/08 fortzuschreiben

Das Bezirksamt wird ersucht, das Bezirkliche Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren des Bezirks Lichtenberg vom März 2004 für den Zeitraum 2007/08 fortzuschreiben.

Bei der Fortschreibung des Konzepts soll sich das Bezirksamt auf die im Bericht zur Umsetzung des Handlungskonzepts vom Mai 2006 vorgeschlagenen  weiterführenden Aufgabenstellungen sowie inhaltlich neu zu verfolgende Handlungsfelder stützen.

 

Das Bezirksamt bittet die BVV, die in der Anlage vorgelegte 1. Fortschreibung des Handlungskonzeptes für Seniorinnen und Senioren des Bezirkes Lichtenberg für den Zeitraum 2007 – 2008 zur Kenntnis zu nehmen.

Die 1. Fortschreibung des Handlungskonzeptes für Seniorinnen und Senioren wurde am 18.04.2007 im Ausschuss Soziales/Mieterinteressen vorgestellt. Die Hinweise aus dem Ausschuss wurden in das Handlungskonzept eingearbeitet.

 

 

 

siehe Anlage

 

 

 

Berlin, den

 

 

 

 

___________________                                  _____________________________

Emmrich                                                        K. Beurich

Bezirksbürgermeisterin                                 Bezirksstadträtin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bezirksamt Lichtenberg von Berlin

 

 

1. Fortschreibung

 

des Handlungskonzeptes

für Seniorinnen und Senioren

 

des Bezirkes Lichtenberg

 

für den Zeitraum

 

2007 - 2008

 

 

 

 

 

 

 

 

Mitwirkende

 

Steuerungsgruppe des Bezirklichen Handlungskonzeptes Lichtenberg

BA Lichtenberg – Abt. Soziales

§          Herr Neander

§          Frau Laege

§          Herr Schwiedeßen

§          Frau Bauroth

§          Frau Eulau

§          Frau Tietböl

§          Frau Straschewski

§          Herr Kaminski

§          Frau Bluhm

§          Herr Plaschke

Miteinander Wohnen e.V.

§          Frau Dr. Jammer

 

weiterer Akteure

§          Bezirksstadträtin für Schule, Sport und Soziales

 

BA Lichtenberg  - Abt. Soziales

§          Frau Ritter 

§          Herr Berthy

§          Frau Kulke

§          Frau Wende

§          Frau Kanitz

§           

§          BA Lichtenberg - Abt. Gesundheit

§          Bezirkliche Ausländerbeauftragte

§          Volkshochschule Lichtenberg

§          Verbund Lichtenberger Seniorenheime

 

Freie Träger / Interessenvertreter

§          Frau Mieske, Fr. Dr. Lange Seniorenvertretung Lichtenberg

§          Herr Waschan, AG Seniorenpolitik

§          Frau Vahrenhorst, Koordinierungsstelle Rund ums Alter

§          Herr Gellert, Miteinander Wohnen e.V.

§          Frau Penske, Frau Beyer, Herr Scholz, Sozialwerk des dfb (Dachverband) e.V.

§          Herr Kargus, Lebensmut e.V.

§          Herr Voigt, Frau Niering, Lichtenberger Kulturverein e.V.

§          Herr Schönknecht, Jahresringe e.V.

§          Frau Hellmich, Verein für ambulante Versorgung HsH e.V.

§          Frau Jankowsky, Bürgerinitiative ausländischer MitbürgerInnen e.V.

§          Rat für Migrantenangelegenheiten

§          Frau Grube, Diakonie Sozialstation

§          Gesellschaft für Altenpflege ( GfA)

 

Impressum / Kontakt

 

Herausgeber:

Bezirksamt Lichtenberg von Berlin,

Abteilung Schule, Sport und Soziales,

Sozialamt,

Fachbereich Soziale Dienste und Angebote

Matenzeile 28

13053 Berlin

 

Kontakt:

Abteilung Schule, Sport und Soziales,

Sozialamt,

Fachbereich Soziale Dienste und Angebote

 

Frau Laege

Tel. 90296-8661 Fax.: 90296-8229

e-mail: Susan.Laege@libg.verwalt-berlin.de

 

Stand: 25.04.2007


 

Inhaltsverzeichnis

 

 

Seite

1. Einleitung

4

 

 

2. Sozio-demografischer Status

5

 

 

3. Zielstellungen des Bezirksamtes

11

 

 

4. Inhaltliche Schwerpunktsetzung

 

13

4.1. Wohnen im Alter

4.2. Gesundheit und Prävention

4.3. Pflegerische Versorgung

4.4. Ehrenamt und Freiwilligenarbeit

4.5. Sozio-kulturelle Aktivitäten

Querschnittsaufgaben

4.6. Datenerhebung/ interkulturelle Öffnung

4.7. Öffentlichkeitsarbeit

 

13

14

14

15

16

 

16

17

5. Projektvorschläge

 

18

5.1. Perspektiven zum Wohnen im Alter

5.2. Prävention bis ins höchste Alter

5.3. Qualitätssicherung in Wohngemeinschaften für

       Demenzkranke  

5.4. Initiative zum Ehrenamt

5.5. Vernetzung sozio-kultureller Angebote in der Offenen

       Altenarbeit

Querschnittsaufgaben

5.6. Ermittlung der Bedarfssituation und der Lebenslage älterer

       BürgerInnen mit Migrationshintergrund

5.7. Stammtisch Altenarbeit

18

18

19

 

19

19

 

20

20

 

20

 

6. Finanzielle und personelle Rahmenbedingungen

21

 

 

7. Qualitätssicherung

21

 

 

8. Ergebnissicherung

21

 

 

Anlage 1- Regionale Systematisierung

22

 

 

Anlage 2- Übersicht Arbeitsgruppen

23

 

 

 

 

 

 

 

1. Einleitung

 

Das Bezirksamt wurde ersucht, das Bezirkliche Handlungskonzept für Seniorinnen und Senioren des Bezirks Lichtenberg vom März 2004 für den Zeitraum 2007/08 fort­zuschreiben.

Bei der Fortschreibung des Konzeptes sollte sich das Bezirksamt auf die im Bericht zur Umsetzung des Handlungskonzeptes vom Mai 2006 vorgeschlagenen weiterzu­führenden Aufgabenstellungen sowie inhaltlich neu zu verfolgende Handlungsfelder stützen.

Darüber hinaus sollten bei der Fortschreibung des Konzeptes folgende Aspekte präzisierend bzw. ergänzend Beachtung finden:

 

§         Das Thema „Wohnen im Alter“ soll weiter bearbeitet werden.

§         Die Idee eines „Stammtisches zur Abstimmung der Altenarbeit“ soll so entwickelt werden, dass eine bessere Koordinierung aller mit Seniorenarbeit befassten Projekte, Träger und Einrichtungen erreicht wird.

§         Ausgehend von einer Ressourcenanalyse sollen die aus dem Ehrenamt im Alter erwachsenen Potenziale den bestätigten Handlungsfeldern zugeordnet werden.

§         Besondere Aufmerksamkeit ist der zunehmenden Anzahl von Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund zu widmen. Auf der Basis einer Bestandsauf­nahme des Bedarfs und der Einbeziehung Betroffener und ihrer Vereine und Organisationen sollen konkrete Vorhaben der Seniorenarbeit konzipiert werden.

§         Es sollen generationsübergreifende Angebote zielgerichtet entwickelt bzw. vorhandene ausgebaut werden.

§         Dem Thema „Sicherheit im Alter“ ist verstärkte Aufmerksamkeit zu widmen.

§         Das Thema „Gesundheitsförderung und Prävention im Alter sowie Bewegung in seiner Dreidimensionalität „Kopf, Körper und Kontakte“ sollen weiterhin einen Schwerpunkt bilden.

 

 

Die Projekte des Handlungskonzeptes 2004-2006 wurden erfolgreich abgeschlossen und die konkreten Ergebnisse der einzelnen Projekte im Abschlussbericht zur Umsetzung des Konzeptes im Mai 2006 dargestellt.

Zum Teil haben sich einige Projekte verstetigt und sind in Regelstrukturen überführt worden, wie z.B. das Projekt „Beratungsbörse für pflegende Angehörige“, welches durch den Geriatrisch-Gerontopsychiatrischen Verbund Lichtenberg gemeinsam mit dem Bezirksamt Lichtenberg auch in diesem Jahr wieder organisiert wird.

Der Flyer des Projektes „Seniorenfahr- und Begleitdienste“, die Datenbank für seniorenfreundliche- und behindertenfreundliche Wohnungen in Lichtenberg sowie die Herausgabe des Seniorenjournals werden durch das Bezirksamt Lichtenberg weitergeführt.

Die im Herbst 2004 durchgeführte Befragung der Lichtenberger Bürger zu gewünschten Bedarfen wird erst wieder 2008 durchgeführt, da das Bezirksamt die Evaluierung einer speziellen Bevölkerungsgruppe, der Menschen mit Migrations­hintergrund für 2007/2008  vorsieht.

 

 

 

 

 


2. Sozio-demografischer Status

 

Die demografische Entwicklung zu einer immer älter werdenden Bevölkerung bei einer konstanten Abnahme der Geburtenentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland gilt auch für den Berliner Bezirk Lichtenberg. Diese demografische Entwicklung wird viele Aspekte des täglichen Lebens verändern. Entsprechend den regionalen konkreten Bedingungen vor Ort ist es erforderlich, die soziale Infrastruktur mittel- und langfristig auszurichten bzw. weiterzuentwickeln. Um auf diese gesellschaftlichen Veränderungen reagieren zu können, ist die genaue Kenntnis der zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung und ihre Struktur eine unabdingbare Voraussetzung. Die Bevölkerungsprognose[1] für den Bezirk Lichtenberg geht bis zum Jahr 2020 von einem Rückgang um 1,8 % aus.

Tab. 2.1.   Bevölkerungsprognose für den Bezirk Lichtenberg bis 20201

 

Jahr

2005

2010

2015

2020

Bezirk Lichtenberg

255.331

254.537

254.411

250.723

 

Dieser Bevölkerungsrückgang wird sich in den Altersgruppen unterschiedlich niederschlagen: Die Zahl der 0 bis 18-Jährigen wird um ca. 1,4 % zurückgehen, die Gruppe der 18 - 25-Jährigen ist besonders stark rückläufig (- 34,8 %). Die Gruppe der 25- bis 55-Jährigen wird einen Rückgang von 2,9 % haben. Allerdings wird die Gruppe der Senioren um 21,2 % ansteigen.

Abb. 2.1.   Bevölkerungsprognose für den Bezirk Lichtenberg bis 2020 nach Altersgruppen1

Die im Bezirk prognostizierte Bevölkerungsentwicklung wird sich in den Stadtteilen nicht einheitlich vollziehen: In den Stadtteilen Karlshorst, Malchow, Wartenberg, Falkenberg werden erhebliche Bevölkerungszuwächse erwartet. In Neu-Hohenschönhausen Süd wird mit einem stärkeren Rückgang der Einwohnerzahlen gerechnet, in den anderen Stadtteilen mit leichten Veränderungen im positiven und auch negativen Bereich.

 


Tab. 2.2.   Bevölkerungsprognose für die Stadtteile bis 2020 – Zahl der Einwohner1

 

Einwohner

2002

2005

2010

2015

2020

2005:2020

Malchow, Wartenberg, Falkenberg

3.612

4.494

5.339

6.688

6.496

44,5%

Neu-Hohenschönhausen Nord

30.779

29.735

29.100

28.893

28.071

-5,6%

Neu-Hohenschönhausen Süd

27.810

25.834

23.471

22.319

21.685

-16,1%

Alt-Hohenschönhausen Nord

15.093

14.757

14.554

14.332

14.091

-4,5%

Alt-Hohenschönhausen Süd

28.993

28.340

27.836

27.338

26.618

-6,1%

Fennpfuhl

31.555

31.214

30.553

29.869

28.950

-7,3%

Alt-Lichtenberg

21.512

21.569

21.589

21.626

21.496

-0,3%

Frankfurter Allee Süd

10.208

10.254

10.383

10.532

10.637

3,7%

Neu-Lichtenberg

26.778

27.878

29.126

29.842

30.105

8,0%

Friedrichsfelde Nord

13.205

13.433

13.688

13.829

13.812

2,8%

Friedrichsfelde Süd

25.652

25.751

25.603

25.023

24.119

-6,3%

Rummelsburger Bucht

1.691

1.739

1.813

1.847

1.821

4,7%

Karlshorst

19.828

20.334

21.484

22.275

22.821

12,2%

Bezirk gesamt

256.715

255.331

254.537

254.411

250.723

-1,8%

 

 

Hinsichtlich der Themenstellung werden die Altersgruppen der 55 bis unter 65-Jährigen und der ab 65-Jährigen im Bezirk Lichtenberg auf Stadtteilebene bezüglich der zu erwartenden demografischen Entwicklung bis 2020 gesondert betrachtet.

Die Einbeziehung der Altersgruppe der 55- bis unter 65-Jährigen erscheint notwendig, da ihr Anteil an den Erwerbstätigen in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Entwicklung in unserem Land nur noch sehr gering ist. Im Bezirk Lichtenberg beträgt der Anteil dieser Altersgruppe an den Erwerbstätigen nur noch 11,7 %[2].

Die zunehmende Verdrängung der älteren ArbeitnehmerInnen aus dem Arbeitsleben hat wesentlichen Einfluss auf eine zukünftige Verschlechterung der Rahmen­bedingungen für das Alter, insbesondere auf die Einkommenssituation im Alter. Ältere Menschen ab 55 Jahre werden verfrüht in einen unfreiwilligen Ruhestand versetzt, obwohl ihnen wissenschaftlich eine bessere Gesundheit und geistige Fitness bescheinigt wird. Dementsprechend widersprüchlich ist die schrittweise Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittalters.

In dieser Altersgruppe der jungen Alten sind aber vielfältige, noch ungenutzte Ressourcen und Potentiale vorhanden, deren Bedeutung im bürgerschaftlichen Engagement als eine Säule der Gemeinwesenarbeit zunehmend Berücksichtigung finden muss.


Tab. 2.3.   Bevölkerungsprognose für die Altersgruppe 55 bis unter 65 Jahre nach Stadtteilen1

 

Einwohnerzahl

2002

2005

2010

2015

2020

2005-20

Malchow, Wartenberg, Falkenberg

392

464

711

1.036

1.080

+133%

Neu-Hohenschönhausen Nord

2.316

2.839

3.709

4.605

4.799

+69%

Neu-Hohenschönhausen Süd

2.530

2.646

3.040

3.557

3.707

+40%

Alt-Hohenschönhausen Nord

2.049

2.073

2.155

2.320

2.335

+13%

Alt-Hohenschönhausen Süd

4.052

4.011

3.847

3.672

3.928

-2%

Fennpfuhl

6.562

5.628

3.827

3.381

3.721

-34%

Alt-Lichtenberg

2.187

2.110

2.331

2.909

3.504

+66%

Frankfurter Allee Süd

1.733

1.413

1.033

1.166

1.396

-1%

Neu-Lichtenberg

2.707

2.618

2.940

3.413

3.976

+52%

Friedrichsfelde Nord

1.994

1.729

1.680

1.758

1.745

+1%

Friedrichsfelde Süd

5.035

3.996

2.857

2.790

3.106

-22%

Rummelsburger Bucht

244

258

278

279

255

-1%

Karlshorst

2.389

2.171

2.234

2.672

3.150

+45%

Gesamter Bezirk

34.190

31.957

30.644

33.558

36.703

+15%

 

 

Die Zahl der 55- bis 65-Jährigen in Lichtenberg wird von 2005 bis 2020 um rund 15 % zunehmen. Zwar ist sie bis 2010 leicht rückläufig, in den Folgejahren fällt das Wachstum aber umso stärker aus.

Die deutlichsten Zuwächse sind in Malchow, Wartenberg, Falkenberg (+ 133%), Neu-Hohenschönhausen Nord (+ 69%) und Alt-Lichtenberg (+ 66%) zu erwarten. Auch für Neu-Lichtenberg (+ 52%), Karlshorst (+ 45%) sowie Neu-Hohenschönhausen Süd (+ 40%) werden überdurchschnittliche Zuwächse prognostiziert.

In Alt-Hohenschönhausen Süd (- 2%), Frankfurter Allee Süd (- 1%), der Rummelsburger Bucht (- 1%) sowie Friedrichsfelde Nord (+ 1%) werden 2020 in etwa genauso viele 55- bis 65-Jährige leben, wie es heute der Fall ist.

Abb. 2.2    Bevölkerungsprognose für die Altersgruppe 55 bis unter 65 Jahre nach Stadtteilen1

NL - Neu-Lichtenberg                                                  AL - Alt-Lichtenberg

F- Fennpfuhl                                                                AHN - Alt-Hohenschönhausen Nord

NHN - Neu-Hohenschönhausen Nord                        FN - Friedrichsfelde Nord

AHS - Alt-Hohenschönhausen Süd                            FAS - Frankfurter Allee Süd

FS - Friedrichsfelde- Süd                                           MWF - Malchow, Wartenberg, Falkenberg

K - Karlshorst                                                              RB - Rummelsburger Bucht

NHS - Neu-Hohenschönhausen-Süd

 

Die Bevölkerungsgruppe der Senioren (65 Jahre und Älter) ist die Altersgruppe im Bezirk, welche in den kommenden Jahren am stärksten wachsen wird.

Tab. 2.4.   Bevölkerungsprognose für die Altersgruppe ab 65 Jahre nach Stadtteilen1

 

Einwohner

2002

2005

2010

2015

2020

2005:2020

Malchow, Wartenberg, Falkenberg

439

556

720

1.141

1.305

+135%

Neu-Hohenschönhausen Nord

2.558

3.465

4.403

4.999

5.717

+65%

Neu-Hohenschönhausen Süd

2.607

2.992

3.551

3.862

4.416

+48%

Alt-Hohenschönhausen Nord

1.995

2.327

2.773

2.989

3.262

+40%

Alt-Hohenschönhausen Süd

4.375

4.997

5.726

6.045

6.146

+23%

Fennpfuhl

6.084

7.423

8.923

8.878

8.103

+9%

Alt-Lichtenberg

3.242

3.451

3.571

3.524

3.794

+10%

Frankfurter Allee Süd

1.351

1.789

2.272

2.247

2.175

+22%

Neu-Lichtenberg

3.501

3.918

4.249

4.412

4.837

+23%

Friedrichsfelde Nord

2.567

2.954

3.181

3.137

3.174

+7%

Friedrichsfelde Süd

6.353

7.427

8.241

7.703

6.915

-7%

Rummelsburger Bucht

294

342

401

452

486

+42%

Karlshorst

2.923

3.433

3.955

4.064

4.309

+26%

Bezirk gesamt

38.288

45.074

51.966

53.455

54.639

+21%

In Malchow, Wartenberg, Falkenberg wird ein Zuwachs in dieser Altersgruppe um 135 %, in Neu-Hohenschönhausen Nord um 65 % und Neu-Hohenschönhausen Süd um 48 %, in der Rummelsburger Bucht um 42 % sowie in Alt-Hohenschönhausen Nord um 40 % erwartet.

Im Gebiet des Stadtteiles Friedrichsfelde Süd ist bis zum Jahr 2020 mit einem Rückgang (- 7%) der älteren Einwohner zu rechnen. Das liegt daran, dass derzeitig der Anteil der über 65-Jährigen in diesem Gebiet jetzt schon sehr hoch ist und der Höhepunkt ihres Zuwachses bereits im Jahr 2010 erwartet wird.

Alle anderen Stadtteile werden geringere Zuwächse erwarten.

Abb. 2.3.   Bevölkerungsprognose für die Altersgruppe ab 65 Jahre nach Stadtteilen1

 

 

NL - Neu-Lichtenberg                                                  AL - Alt-Lichtenberg

F - Fennpfuhl                                                               AHN - Alt-Hohenschönhausen Nord

NHN - Neu-Hohenschönhausen Nord                        FN - Friedrichsfelde Nord

AHS - Alt-Hohenschönhausen Süd                            FAS - Frankfurter Allee Süd

FS - Friedrichsfelde- Süd                                           MWF - Malchow, Wartenberg, Falkenberg

K - Karlshorst                                                              RB - Rummelsburger Bucht

NHS - Neu-Hohenschönhausen-Süd

 

 

 

Die „Überalterung“ der Bevölkerung im Bezirk ist bedingt durch eine „Unterjüngung“, d.h. die Lebenserwartung insgesamt ist steigend bei einem Rückgang der Geburten­entwicklung.

Der Altenquotient (Anteil der über 65-Jährigen an der Erwerbsbevölkerung) wird von derzeitig 22,4 % (2001: 18,4 %) auf 30, 6 % ansteigen. Infolge der höheren Lebenserwartung von Seniorinnen im Alter ab 75 Jahren wird eine unterschiedliche Geschlechterverteilung mit einer stärkeren Vertretung der Frauen in den Altersjahrgängen ab 75 Jahren zu erwarten sein. Dagegen nimmt der Anteil der hochbetagten Männer ab.

 

Durch die gestiegene Lebenserwartung können immer mehr ältere Menschen den Lebensabschnitt des Ruhestandes gesund und aktiv erleben. Biologisch sind die Senioren und Seniorinnen von Heute rund ein Jahrzehnt jünger als noch vor zwei Generationen. Die durchschnittliche Lebenserwartung von Frauen des Bezirkes Lichtenberg betrug im Jahr 2002  82,1 Jahre und bei Männern 75,8 Jahre.[3]

80 % der Menschen im Alter ab 70 Jahren sind nach dem 3. Altenbericht „Alter und Gesellschaft“ zu einer weitgehend selbständigen Lebensführung in der Lage[4]. Diese aktiven Alten sind mehrheitlich auch ökonomisch gut ausgestattet. Die ältere Generation weist ein hohes Potential an individuellen und gesellschaftlichen Ressourcen auf[5].

Der Altersabschnitt von 80 bis 85 Jahren wird durch den Vierten Altenbericht[6] als der Beginn der „Hochaltrigkeit“ definiert. Ab diesem Lebensalter ist die Wahrscheinlichkeit für vermehrte Erkrankungen, Pflegebedürftigkeit und Demenz deutlich höher.

In der Bundesrepublik ist Altersarmut in der Armutsdebatte gegenwärtig kein Thema. Das gilt auch für die älteren Bürgerinnen und Bürger im Bezirk Lichtenberg[7]. Auch deshalb findet der Indikator „Bevölkerung im Alter ab 65 Jahren“ derzeitig in der Berechnung von Sozialindizes keine Berücksichtigung[8]. Im deutschen Maßstab „arm“ sind heute nicht die Alten (was in den siebziger und achtziger Jahren noch Thema in der alten Bundesrepublik war), sondern vielmehr die Jungen, insbesondere Alleinerziehende und Familien mit mehreren Kindern. Dennoch darf heute nicht unterschätzt werden, dass eine Vielzahl von älteren Menschen, welche in den kommenden Jahren Renten beziehen werden, von Altersarmut betroffen sein werden. Das sind vor allem Langzeitarbeitslose und Selbstständige, welche über viele Jahre hinweg nicht in der Lage waren, ausreichende Beiträge an die Rentenkassen abzuführen bzw. private Vorsorge zu treffen. Auch mit Veränderungen in der Gesetzgebung, insbesondere im SGB II und III, wird vielen Arbeitslosengeld I- und II-Beziehern Altersarmut drohen, da die für sie abgeführten Rentenversicherungsbeiträge sehr gering sind. Hinzu kommt das bereits von der Bundesregierung vorausgesagte sinkende Rentenanpassungsniveau, was zu einer erneuten Differenzierung der Lebenslagen im Alter führen wird.

Auch auf diese neuen Bedingungen hat sich die kommunale Altenhilfeplanung einzustellen und mit ihren sozialen Angeboten zu reagieren.
3. Zielstellungen und Aufgaben des Bezirksamtes

 

Die Planung der bezirklichen Seniorenarbeit wird weiter als ein kontinuierlicher und sich ständig weiterzuentwickelnder Prozess, unter Einbeziehung der unterschiedlichsten Akteure der Seniorenarbeit und unter Beachtung des Gemeinwesens verstanden.

Das Konzept ist in seiner aktuellen Fortschreibung eine jeweilige „Momentaufnahme“ der relevanten, sich im Bezirk darstellenden Entwicklungen, Potentiale und Aktivitäten. Seine Aktualität gewinnt es durch die Mitwirkung der darin benannten Akteure.

Das Handlungskonzept ist ein fachlicher Baustein der bezirklichen Konzeption zur Gemeinwesenentwicklung und trägt damit entscheidend dazu bei, Lichtenberg zu einem Wohnort des generationsübergreifenden Wohlbefindens auszubauen.

Die Soziokulturellen Zentren Lichtenbergs leisten einen wesentlichen Beitrag bei der Vernetzung der sozialen und kulturellen Angebote von öffentlichen und freien Trägern in den Stadtteilen und sind somit wichtiger Kooperationspartner bei der Umsetzung und Gestaltung des Handlungskonzeptes.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen der staatlichen Gewährleistung gemeinwohl­orientierter Dienstleistungen und Zielstellungen der kommunalen Betätigung für ältere Menschen sind  insbesondere in der Berliner Verfassung, Artikel 22  sowie neu im Sozialgesetzbuch im § 71 (der alte § 75 BSHG wurde im Wesentlichen übernommen) und § 41/42 SGB XII klar fixiert.

 

Bei der Planung der Seniorenarbeit für den Zeitraum 2007/2008 in Lichtenberg orientiert sich das Bezirksamt an folgenden spezifischen Zielstellungen:

 

Ø      Förderung der Eigeninitiative, der Selbstständigkeit und der selbstbestimmten Lebensführung

Ø      Erhalt der Häuslichkeit - „Wir wohnen zukunftsfähig!“

Ø      Förderung sozialer Netze, u. a. Foren für die Vernetzung von Akteuren bieten

Ø      Beratung und Information über individuelle Lebenshilfen zur Verfügung stellen

Ø      Intergenerationelle Begegnungs-, Kommunikations- und Erfahrungsräume auszubauen

Ø      Integration fördern, Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe verstärken

Ø      Kontaktmöglichkeiten durch soziale und kulturelle Angebote zu verstärken

Ø      Tätigkeitsfelder für ehrenamtliches Engagement zu erschließen

      und an der Weiterentwicklung engagementfördernder Strukturen mitzuwirken

Ø      Soziale Prävention durch offene gemeinwesenorientierte Altenarbeit ermöglichen

 

Aus den oben genannten Zielstellungen, ergeben sich eine Reihe von Handlungsfeldern für eine nachhaltige Seniorenarbeit im Bezirk.

Hier setzt das Bezirksamt neben der verstärkten Vernetzung aller lokalen Akteure auch auf einen weiteren Ausbau bürgerschaftlichen Engagements und der politischen Partizipation älterer Menschen.

Ältere Menschen sollten verstärkt an der Entwicklung und Durchführung von Angeboten der Altenhilfe beteiligt werden. Zudem ist es notwendig, sie als Nutzerinnen und Nutzer in die politisch relevanten Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozesse vor Ort einzubinden.

 

 

Diese Beteiligung gilt als eine wesentliche Voraussetzung, um Angebote entsprechend den Bedürfnissen und in der erforderlichen Qualität anbieten zu können. Hierzu leistet der Bürgerhaushalt Lichtenberg eine Plattform und aktive Beteiligungsmöglichkeit für SeniorenInnen.

Auch die Zusammenarbeit mit der Seniorenvertretung Lichtenberg als Interessen­vertretung der Älteren und der Sozialkommissionen hat sich bei kommunalen Planungsprozessen sehr bewährt und sollte weiter intensiviert werden.

 

Die kommunale Seniorenplanung wird in den kommenden 2 Jahren wieder in Form von Handlungsempfehlungen und in Umsetzung konkreter Projekte fortgeführt.

Eine erste fachliche Diskussion zur Fortschreibung des Handlungskonzeptes wurde bereits im November 2006 unter Federführung des Sozialamtes, Fachbereich 2, im Stadthaus begonnen.

Mit verschiedenen Mitarbeitern der Fachabteilungen des Bezirksamtes, Kooperationspartnern freier Träger und Interessenvertretern wurde für die weitere Arbeit vereinbart, sich auf 7 Hauptschwerpunktthemen zu konzentrieren.

Entsprechend dieser Bereiche wurden Arbeitsgruppen gebildet, die konkrete Projektvorschläge erarbeitet haben.

In den nachfolgenden Arbeitsschritten wird mit den verschiedenen  Kooperations­partnern die Machbarkeit der Projekte zu prüfen sein und ihre Realisierung dann entsprechend der vereinbarten Zeitschiene erfolgen. Durch Mitarbeit in den entsprechenden Arbeitsgruppen ist es allen Beteiligten möglich, sich aktiv an der Weiterentwicklung der Seniorenarbeit im Bezirk Lichtenberg zu beteiligen.

 

Schwerpunktbereiche

Projektvorschläge

Wohnen im Alter 

§         Perspektiven zum Wohnen im Alter

Gesundheit und Prävention

§         Prävention bis ins höchste Alter

Pflegerische Versorgung

§         Qualitätssicherung in Wohngemein­schaften für Demenzkranke

Ehrenamt und Freiwilligenarbeit

§         Initiative zum Ehrenamt

Sozio-kulturelle Aktivitäten

§         Vernetzung sozio-kultureller Angebote

 

 

Querschnittaufgaben

 

Datenerhebung / interkulturelle Öffnung

§         Befragung zur Lage und zu Bedarfen von älteren Menschen mit Migrations­hintergrund

Öffentlichkeitsarbeit

§         Stammtisch der Altenarbeit

 

 

 

 

 

 


4. Inhaltliche Schwerpunktsetzung

 

4.1. Wohnen im Alter

 

Unsere Gesellschaft altert und der Bedarf an geeigneten, differenzierten Wohnangeboten wird immer größer. Im Alter so lange und so selbständig wie möglich in der eigenen Wohnung zu leben, hat bei den Lichtenbergern einen hohen Stellenwert.

Im Rahmen der Fortschreibung des  Handlungskonzeptes für SeniorenInnen ist das Wohnen im Alter daher weiterhin ein wesentlicher Schwerpunkt der zukünftigen Arbeit. Da es bei den Wohnmöglichkeiten für ältere Bürger eine große Bandbreite an Wohnformen gibt, sind die Lichtenberger in der Regel mit einer Vielzahl von Anbietern konfrontiert und müssen vermehrt beraten und bei der Suche nach geeignetem Wohnraum unterstützt werden.

Um die Bürger besser über vorhandene Wohnangebote zu informieren, ist ein konkretes Projekt  zum Thema „Perspektiven zum Wohnen“ im Handlungskonzept geplant. Außerdem wird im 1. Quartal 2007 eine Infobroschüre zum Thema Wohnmöglichkeiten im Alter durch das Bezirksamt veröffentlicht.

Ein wichtiger Baustein für das Wohnen im Alter bleibt nach wie vor auch der Ausbau von Wohnberatungsstellen. Durch geeignete Maßnahmen können viele Wohnungen kostengünstig so angepasst werden, dass sie von den Bewohnern auch bei Beeinträchtigungen im Alter selbständig genutzt werden können.

In Lichtenberg existiert bereits ein besonderes Profil von Beratungsmöglichkeiten für ältere Menschen durch die Seniorenberatungsstelle der Kommune und die Koordinierungsstelle Rund ums Alter der Volkssolidarität, die diese Beratungs­angebote vorhalten.

Ein möglichst langer Verbleib in der eigenen Wohnung, verbunden mit Aktivität und

sozialen Kontakten sowie der Einsatz ambulanter Pflege und hauswirtschaftlicher Betreuung wird auch künftig ein ökonomisch sinnvoller und zugleich menschenwürdiger Weg für das Alter bleiben. Wohnungswirtschaft, Träger der Altenhilfe und die Kommunen sollten bei der Planung, Um- und Neugestaltung von Wohnraum und Wohnumfeld für ältere Menschen eng zusammen arbeiten und deren Bedürfnisse mit einbeziehen.

Das Bezirksamt hat in der Vergangenheit durch verschiedene Veranstaltungen, z.B. eine Fachtagung „Wohnen im Alter“ und durch Sozialtage, mit dem Schwerpunkt „Wohnen im Alter“ versucht, die Wohnungsunternehmen für das Thema zu sensibilisieren. Die Wohnungswirtschaft hat sich zunehmend mit der Problematik beschäftigt, so dass auch in Lichtenberg verschiedene adäquate und innovative Angebote des Wohnens, als Alternative zum Leben im traditionellen Pflegeheim, entstanden sind. Hier ist der Ausbau des Service-Wohnen, der Wohngemeinschaften und der seniorenfreundlichen Wohnungen im Bestand zu benennen, aber auch im Kommen sind neue Wohnprojekte, wie das Mehrgenerationswohnhaus.

Der bestehende Arbeitskreis „Wohnen im Alter“, der durch das Bezirksamt koordiniert wird, leistet hier einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wohnsituation älterer und behinderter Menschen. Die Zusammenarbeit auf diesem Gebiet ist auch weiter auszubauen und die Öffentlichkeitsarbeit zu verstärken.

Die Einbindung dieses Interessenverbundes in vorhandene Netzwerke des Bezirkes, wie z.B. in den Geriatrisch-Gerontopsychiatrischen Verbund Lichtenberg wird angestrebt und durch die Vernetzung von Projekten des bezirklichen Handlungs­konzeptes praktisch umgesetzt.

 


4.2. Gesundheit und Prävention

 

Nahezu allen im Alter häufig auftretenden Erkrankungen oder Unfallfolgen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes, Atemwegserkrankungen, Osteoporose, Folgen von Stürzen, Infektionskrankheiten kann mit geeigneten Maßnahmen vorgebeugt werden. Diese Möglichkeiten systematischer zu nutzen, gehört zu den Ressourcen der Gestaltung der alternden Gesellschaft.

Erfolgreiche Gesundheitsförderung und Prävention sollte daher generell in den Lebenswelten der Menschen ansetzen, also wohnortnah angeboten werden.

Dabei kann man an die Bedürfnisse der Menschen nach Bewegung, Fitness und Gesunderhaltung anknüpfen.

Prävention hat außerdem eine nicht zu vernachlässigende soziale Dimension, sie ermöglicht soziale Kontakte und beugt Isolation vor. Ziel muss es auch hier sein, den älter werdenden Menschen ein aktives Leben zu ermöglichen und eventuelle Pflegebedürftigkeit so lange wie möglich hinauszuschieben.

Das Bezirksamt Lichtenberg wird in diesem Schwerpunktbereich zusammen mit geeigneten Trägern, Organisationen und Sportvereinen konkrete Projekte entwickeln und umsetzen, die die Selbständigkeit und Lebensfreude älterer Menschen weiter fördern und erhalten.

Einen Schwerpunkt der bezirklichen Arbeit bildet neben der Prävention von Stürzen und der Linderung von Sturzfolgen bei älteren Menschen die Aufklärung zu Ursachen und Verlauf von Depressionserkrankungen im Alter. In Kooperation mit dem Geriatrisch-Gerontopsychiatrischen Verbund Lichtenberg soll mit verschiedenen Aktivitäten und Projekten eine verbesserte Früherkennung und Prävention sowie die Enttabuisierung und Entstigmatisierung der Krankheit erreicht werden.

Die Kommunen sind in diesem Bereich eher der Initiator, indem sie die Interessen ihrer Bürger bündeln und Partner zur Umsetzung suchen.

Der systematische Ausbau von Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation stellt eine Schlüsselrolle dar, damit der Alterungsprozess für den Einzelnen zu einem

Gewinn werden kann und nicht scheinbar selbstverständlich zu einem Anstieg von Krankheits- und Pflegekosten führt.

 

 

4.3. Pflegerische Versorgung

 

In der Bundesrepublik Deutschland leiden heute bereits etwa 1,2 Mio. Menschen an einer Demenz.

Die meisten Demenzkranken werden zu Hause von ihren Angehörigen betreut.

Mit dem demografischen Wandel wird sich diese Herausforderung weiter verschärfen. Gesundheits- und Sozialsysteme geraten an ihre Grenzen.

Daher müssen auch die kommunalen Versorgungsnetze für Demenzkranke Bestandteil der bezirklichen Sozialplanung sein. Dabei geht es um die Berücksichtigung der Bedürfnisse der Kranken ebenso wie um die ihrer pflegenden Angehörigen. Kommunale Versorgungsnetze für Menschen mit Demenz sind zu stärken und auszubauen.

Das Bezirksamt ist seit 2003 aktiv als Verbundpartner im Geriatrisch-Geronto­psychiatrischer Verbund Lichtenberg (GGV) beteiligt.

Bei der Fortschreibung des Handlungskonzeptes soll das Augenmerk verstärkt auf die Verbesserung der Situation demenzkranker Menschen und ihrer Angehörigen gerichtet werden.

Vor dem Hintergrund einer sich verändernden Altersstruktur in der Bundesrepublik Deutschland und dem damit einhergehenden wachsenden Versorgungsbedarf für Menschen mit Demenz stellen Wohngruppen eine gute Alternative sowohl zur familiären Betreuung als auch zur stationären Unterbringung dar.

Das aktuelle Betreuungsangebot für demenziell erkrankte Menschen in Lichtenberg ist  inzwischen größer geworden und stellt einen absoluten Wachstumsmarkt dar.

Es sind bereits 18 Wohngruppen für Demenzkranke im Bezirk entstanden und auch fast jede Langzeitpflegeeinrichtung bietet eine spezielle Betreuung für diese Zielgruppe an.

Daher sieht das Bezirksamt als ein Kostenträger auch hier Handlungsbedarf und möchte seiner Verantwortung gerecht werden und sich den Themen Qualitätsmanagement und Qualitätsprüfung in der Altenpflege stellen.

Aus Forschungs- und Praxisprojekten stehen inzwischen Ergebnisse zur Verfügung, die wertvolle Impulse für eine qualitätsvolle Betreuung demenzkranker Menschen geben. Ein zentraler Ansatz liegt in der Förderung fachlicher Kompetenz der professionellen Pflege.

Wichtig  für Lichtenberg wäre die Umsetzung klarer und anerkannter Pflege- und Betreuungsstandards, dabei sind Praxistauglichkeit, Akzeptanz und Anwendungs-orientierung zu diskutieren.

Hier setzt das Projekt des Handlungskonzeptes „Qualitätssicherung in Wohngemeinschaften für Demenzkranke“ an und möchte sich den oben skizzierten Erfordernissen stellen.

Es will den Erfahrungsaustausch anregen, Transparenz schaffen und die gemeinsame Verantwortung interner und externer Akteure für eine qualitativ gute Pflege und Betreuung Demenzkranker voranbringen.

 

 

4.4. Ehrenamt und Freiwilligenarbeit

 

Das Bürgerschaftliche Engagement bildet eine unverzichtbare Grundlage für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Ehrenamtliche und Freiwillige beteiligen sich an der Aufrechterhaltung und Ausweitung kommunaler Angebote und tragen damit zur Lebensqualität vor Ort bei.

Es empfiehlt sich hier als Bezirk, neue Engagementsformen für ältere Menschen aktiv zu suchen und zu fördern.

Der Umbau des Sozialstaates und die Herausforderung des demografischen Wandels erfordern auch auf kommunaler Ebene eine neue Verantwortungsbalance zwischen den Akteuren. Die Einbeziehung von bürgerschaftlichem Engagement ist gleichermaßen Chance und Aufgabe der Kommunen.

Dabei sollten Hemmnisse aufgezeigt und überwunden werden, die der Entfaltung bürgerschaftlichen  Engagements entgegenstehen.

Der Dialog zwischen den Generationen ist intensiv zu unterstützen und die Potenziale der älteren und jüngeren Generation gegenseitig nutzbar zu machen. Dafür gibt es in Lichtenberg bereits gut Ansätze bei öffentlichen und freien Träger, die noch weiter ausgebaut werden sollten. Viele Einsatzmöglichkeiten von Ehrenamt haben einen generationsübergreifenden Ansatz und fördern das Miteinander von Jung und Alt, diese sollten verstärkt genutzt werden.

Die Kompetenzen und Ressourcen älterer Menschen können aktiv als eine Säule des Gemeinwesens mit einbezogen werden.

Mit ihrem bürgerschaftlichen Engagement übernehmen ältere Menschen Verantwortung für die Mitgestaltung ihres Lebensortes und des Zusammenlebens. Das ist jedoch nur möglich, wenn ältere Menschen erleben können, gleichzeitig Akteur und Empfänger von Engagement zu sein. Eine gezielte Anerkennungskultur ist hierbei notwendig.

Das Projekt „Initiative zum Ehrenamt“ des Handlungskonzeptes hat sich das Ziel gesetzt, verstärkt jüngere Ehrenamtliche in Form einer gezielten öffentlichkeits­wirksamen Kampagne zu gewinnen, um diese Ressourcen des bürgerschaftlichen Engagements aktiver zu nutzen.

 

 

4.5. Sozio-kulturelle Aktivitäten

 

Der Bezirk fördert Freizeit-, Kommunikations- und Bildungsangebote für ältere Menschen in den kommunalen Seniorenbegegnungsstätten und durch Angebote bei freien Trägern.

Dies ist auch weiterhin sehr wichtig, damit ältere Menschen nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben ein in der Gesellschaft gleichberechtigtes, mit sinnvoller Tätigkeit und befriedigenden Kontakten ausgefülltes Leben führen können.

Zukünftig wird es immer wichtiger sein verschiedene Partner zur Zusammenarbeit in der gemeinwesenorientierten Seniorenarbeit zu gewinnen, um so die bestehende Vielfalt der ortsnahen Freizeitangebote aufrecht zu erhalten.

Es bedarf vermehrt innovativer Initiativen, um die Attraktivität der Begegnungs- und Kommunikationszentren zu erhöhen und das Programmangebot an die heutigen Freizeitgewohnheiten der Bürger anzupassen. Besondere Bedeutung haben hier auch der Zugang zu neuen Medien und der Ausbau von Bildungsangeboten für ältere Menschen. Hier wird die Kooperation mit der Volkshochschule und der Seniorenakademie fortgeführt und eine weitere Kooperation mit der Lichtenberger Lernakademie angestrebt.

Das Bezirksamt möchte die Einrichtungen vor allem bei generationsübergreifenden Aktivitäten unterstützen und Initiativen vorantreiben. Gute Beispiele dafür sind z.B. jüngere Menschen bringen den interessierten Älteren den Umgang mit Computer und

Internet bei oder Ältere helfen bei der Hausaufgabenbetreuung und beim Bewerbungstraining von Jugendlichen.

Das Projekt des Handlungskonzeptes will diesen Prozess aktiv unterstützen, in dem es sich zur Aufgabe gestellt hat, die vorhandenen sozio-kulturellen Angebote im Bezirk noch besser zu vernetzen und sich Aspekten wie der interkulturellen Öffnung und auch dem Gender Mainstreaming verstärkt bei ihrer Arbeit zu widmen.

 

 

Querschnittsaufgaben

 

4.6. Datenerhebung / interkulturelle Öffnung

 

Im neuen Handlungskonzept möchte das Bezirksamt Lichtenberg einen besonderen Schwerpunkt auf die Versorgung älterer MigrantenInnen setzen.

Die Situation der MigrantenInnen ist meist durch mangelnde Sprachkenntnisse, institutionelle Barrieren und fehlende Kenntnisse über das Gesundheits- und Sozialsystem erschwert.

Ältere MigrantenInnen geraten daher noch oft in benachteiligte Situationen, sodass es dem Bezirksamt wichtig erscheint, Chancengleichheit für den Zugang und Nutzen von Angeboten zukünftig besser sicherzustellen.

Daher ist es notwendig, sich intensiver mit der speziellen Situation älterer MigrantenInnen auseinanderzusetzen und entsprechend notwendige Rahmen­bedingungen zu schaffen und realistische Konzepte und Arbeitsansätze zu entwickeln.

Es gilt, Integrationsmöglichkeiten von MigrantenInnen auszuloten, aktuelle Probleme aufzugreifen und die Analyse der örtlichen Gegebenheiten vorzunehmen, um entsprechende Maßnahmen abzuleiten und praxisrelevante Lösungen zu initiieren.

Um diesen inhaltlichen Zielstellungen nachkommen zu können, ist als erstes die Erfassung der Bedarfe älterer Bürger mit Migrationshintergrund im Bezirk erforderlich.

Deshalb wird eine Befragung dieser Bevölkerungsgruppe und Experteninterviews mit Verantwortlichen relevanter freier Träger, Vereine und Organisationen für das Jahr 2007/ 2008 geplant. Die Ergebnisse der Befragung sollen dann in die anderen im Handlungskonzept genannten Schwerpunktbereiche mit einfließen, und in den Projekten Berück­sichtigung finden.

 

4.7. Öffentlichkeitsarbeit

 

Das Bezirksamt hat unter anderem die Aufgabe, Informationen über das breite Spektrum von Angeboten, die für Senioren vorgehalten werden, zu verbreiten und den Bürgern zugänglich zu machen. Dies erfolgte in der Vergangenheit auch recht zahlreich durch die Herausgabe von Infobroschüren, wie z.B. „Die Blauen Seiten“ und das Seniorenjournal, verschiedene Flyer, Internetauftritte und Aktionstage wie die jährlich stattfindenden Sozialtage und den Lichtermarkt.

Trotzdem zeigt sich immer wieder, dass es weiterhin ein breites Bedürfnis der älteren Bevölkerung nach Informationen über bestehende Angebote im Bezirk gibt. Daher gilt es, den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit weiter zu verbessern.

Ziel ist es eine intensivere Vernetzung der einzelnen Akteure der Altenarbeit zu fördern und die vorhandenen Angebotsstrukturen zu optimieren, um sie für die älteren Bürger transparenter und übersichtlicher zu gestalten. Daher ist zur Abstimmung der Seniorenarbeit im Bezirk Lichtenberg die Einrichtung eines Stammtischs der Altenarbeit geplant. Entstehen soll eine Kommunikationsebene, auf der sich die Akteure in der Lichtenberger Seniorenarbeit, unter Wahrung ihrer Eigenständigkeit, zu aktuellen Themen der Altenarbeit austauschen können. Der Stammtisch soll sich regelmäßig zusammenfinden, ca. 3- bis 4-mal im Jahr. Die Themen der Treffen können von Mal zu Mal festgelegt oder auch frei eingebracht werden. Diese könnten z.B. aus allen genannten Schwerpunktbereichen des Handlungskonzeptes kommen, aber auch andere Fragen, wie z. B. die Sicherheit im Alter oder die Zusammenarbeit mit den Kirchen im Bezirk als Träger eigener sozialer Aufgaben, sein. Auch die notwendige inhaltliche Abstimmung der Arbeitsgruppen des Handlungskonzeptes untereinander kann in die Arbeit des „Stammtisches der Altenarbeit“ integriert werden.

Denkbar ist auch, dass der Stammtisch eigene Veranstaltungen, wie Fortbildungs­veranstaltungen zu relevanten Themen, organisiert und der Fachöffentlichkeit anbietet. Aus der Diskussion heraus sollen Anregungen oder auch Anforderungen an die Bezirkspolitik formuliert und herangetragen werden. Der Stammtisch ist öffentlich, d.h. interessierte Bürger sind willkommen und können mitwirken.

Der Stammtisch muss sich als Kommunikationsplattform für Akteure in der Altenarbeit erst entwickeln und benötigt aktive Mitgestalter, um gemeinsam das Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen älterer Menschen in Lichtenberg zukunftsorientiert voranzubringen.

 

5. Projektvorschläge

 

5.1. Perspektiven zum Wohnen im Alter

 

Leiterin der Arbeitsgruppe: Frau Laege - BA Lichtenberg

 

Schwerpunktbereich

     Wohnen im Alter

Zielstellung

§         Bessere Information der Bürger über vorhandene Wohnangebote in Lichtenberg

§         in Form einer Tagung oder Infobörse Präsentation von Praxisbeispielen

§         im Rahmen der Sozialtage oder der Beratungsbörse für pflegende Angehörig

Inhalt

§         Planung, Vorbereitung, Durchführung und  Dokumentation der Veranstaltung

§         unter dem Focus Welche Wohnformen gibt es? Vorstellen neuer Wohnprojekte und Initiativen in Lichtenberg

§         Welche Kosten verursacht das Wohnen im Alter?

 

 

5.2. Prävention bis ins höchste Alter

 

Leiter der Arbeitsgruppe: Dr. Brigitte Jammer – Miteinander Wohnen e.V.

             Frau  Bluhm, Herr Plaschke - BA Lichtenberg

 

Schwerpunktbereich

      Gesundheit und  Prävention

Zielstellung

 

 

 

 

 

§         Lebensqualität und Lebenszufriedenheit bewahren oder zurückgewinnen

§         Erhalt von Mobilität

§         Koordinierung und Vernetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen und Angebote

§         Förderung des Gesundheitsbewusstseins

Inhalt

 

 

§         Sturzprophylaxe (z.B. Schulung Multiplikatoren)

§         Senioren kochen gesund

§         Bewegungsangebote für Kopf, Körper und Kontakte

Bemerkungen

 

 

Einbezogen werden: Landessportbund Berlin, Seniorenakademie Lichtenberg, Krankenkassen, Sportvereine Lichtenberg, Evangelisches Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge, Altenheime und Seniorenbegegnungsstätten, Geronto-psychiatrischer Verbund Lichtenberg, Gesundheitsamt

 

 


5.3. Qualitätssicherung in Wohngemeinschaften für Demenzkranke

Leiterinnen der Arbeitsgruppe: Frau Eulau, Frau Tietböl - BA Lichtenberg

 

Schwerpunktbereich

Pflegerische Versorgung

Zielstellung

 

 

 

§         Erfahrungsaustausch / Transparenz

§         Erarbeiten von Qualitätsstandards für Lichtenberg

§         Erarbeiten eines zusammenfassenden Materials, welches allen Beteiligten rund um die Wohngemein­schaften bei der Arbeit behilflich sein kann

Inhalt

 

§         Studium der vorhandenen Materialien, Rundschreiben und regelmäßige Zusammenkünfte

 

 

5.4. Initiative zum Ehrenamt

Leiterin der Arbeitsgruppe: Frau Straschewski - BA Lichtenberg

 

Schwerpunktbereich

   Ehrenamt und Freiwilligenarbeit

Name der Initiative

§         „Junggebliebene Alte“

Zielstellung

§         Förderung ehrenamtlichen Engagements der jüngeren Alten

Inhalt

 

 

§         Werbung in der Zeitung, Flyeraktionen

§         Nutzung von Fernsehauftritten bei Wohnungsgesellschaften

§         Gesprächskreis z.B. zum Thema „öffentlicher Medien“

 

 

5.5. Vernetzung  sozio-kultureller Angebote in der Offenen Altenarbeit

Leiter der Arbeitsgruppe: Herr Kaminski - BA Lichtenberg

 

Schwerpunktbereich

      Sozio-kulturelle Aktivitäten

Zielstellung

 

 

 

 

§         Bündeln der vorhandenen finanziellen, materiellen und ideellen Ressourcen der einzelnen Träger

§         Verbesserung der Zusammenarbeit im Kiez

§         Einsparung finanzieller Mittel

§         Vermeidung von Terminüberschneidungen

Inhalt

 

§         Terminliche und inhaltliche Abstimmung gemeinsamer Großveranstaltungen und Wettbewerbe im Stadtteil bzw. Bezirk

§         Generationsoffene Angebote/ Veranstaltungen an Wochenenden

§         Erschließung neuer Medien für ältere Bürger

§         Veranstaltungsangebote für ältere Bürger mit Migrationshintergrund

§         Aufbau einer Interessenbörse


Querschnittsaufgaben

 

5.6.   Ermittlung der Bedarfssituation und der Lebenslage älterer BürgerInnen mit Migrationshintergrund

 

Leiterin der Arbeitsgruppe: Frau Bauroth - BA Lichtenberg

 

Schwerpunktbereich

     Datenerhebung/ interkulturelle Öffnung

Zielstellung

 

 

§         Ermittlung der Bedarfssituation und der Lebenslage älterer BügerInnen mit Migrationshintergrund  im Bezirk Lichtenberg

§         Welche Angebote müssen zielgruppenspezifisch aus diesen Ergebnissen abgeleitet werden.

Inhalt

 

 

 

§         Durchführung einer schriftlichen Befragung

§         Durchführung von Experteninterviews mit Trägern, Projekten, Akteuren, welche diese Zielgruppe im Bezirk tangieren.

 

 

5.7. Stammtisch Altenarbeit

 

Leiter der Arbeitsgruppe: Herr Schwiedeßen - BA Lichtenberg

 

Schwerpunktbereich

     Öffentlichkeitsarbeit

Zielstellung

§         Stammtisch Altenarbeit installieren

Inhalt

 

 

 

 

§         Vernetzung von Angeboten in der Seniorenarbeit des Bezirks, Analyse von Versorgungsstrukturen, Transparenz von Angeboten

§         Kommunikationsplattform für Akteure zu verschiedenen Themen in der Altenarbeit

§         regelmäßiger Austausch der Arbeitsergebnisse der anderen Arbeitsgruppen des Handlungskonzeptes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6. Finanzielle und personelle Rahmenbedingungen

 

Hinsichtlich der Umsetzung des Handlungskonzeptes wird davon ausgegangen, dass keine zusätzlichen Mittel für die Realisierung der derzeitig vorgesehenen Projekte zur Verfügung gestellt werden können. Es besteht weiterhin die Notwendigkeit, die möglichen finanziellen Ressourcen der beteiligten Kooperationspartner einzubringen. Im Einzelfall ist es auf Antrag möglich die Mittel der bezirklichen Altenhilfe § 71 Sozialgesetzbuch XII nutzen.

Aufgrund der demographischen Entwicklung wird es perspektivisch erforderlich sein, dass kommunale Entscheidungsträger in Politik und Verwaltung ihre Prioritäten  im Finanzhaushalt so ausrichten, dass seniorenpolitische Strategien und Konzepte auch weiterhin umgesetzt werden können. Zur Durchführung einer erneuten Befragung in 2008 zum Bedarf älteren BürgerInnen in Lichtenberg an sozialen Angeboten ist es notwendig, entsprechende Mittel im Haushalt zu planen.

 

7. Qualitätssicherung

 

Hinsichtlich der zu sichernden Qualität der Altenarbeit sind wirkungsrelevante Aspekte in der Arbeit zu beachten.

Das Bezirksamt hat sich für 2007 zur Aufgabe gestellt, ein Leitbild für die Altenarbeit zu definieren, welches mittelfristig Zielstellungen und sich daraus abzuleitende Maßnahmen und Strategien enthält, wie diese Ziele erreicht werden können.

Die kontinuierliche Evaluierung der Projekte der Altenarbeit und der kommunalen Seniorenbegegnungsstätten wird entsprechend definierter Qualitätsstandards weitergeführt.

Bei der Evaluation der Seniorenbegegnungsstätten wird in diesem Jahr mit einrichtungsspezifischen Zielvereinbarungen gearbeitet und so über Zielerreichungs­grade versucht eine weitere Entwicklung der Qualität zu erreichen.

 

 

8. Ergebnissicherung

 

Der 2. Bericht zur Umsetzung des Bezirklichen Handlungskonzeptes für Senioren-

In­nen ist durch die Abteilung Soziales im 1. Halbjahr 2009 vorzulegen.

Hinsichtlich der Umsetzung des Konzeptes sind die erprobten Arbeitsstrukturen zwischen öffentlichen und freien Trägern beizubehalten und auszubauen.

Zur Abstimmung der inhaltlichen Arbeit wird aus den dargestellten Schwerpunkt­bereichen eine vernetzte Arbeitsstruktur zwischen den Kooperationspartnern unter Federführung des Fachbereiches 2 gebildet.

Angedacht ist auch den Stammtisch der Altenarbeit hierfür zu nutzen, um auch andere vorhandene Netzwerke oder Interessierte in die Arbeit mit einzubeziehen.

Die Ergebnisse der Projekte sollten transparent dargestellt und in der Arbeitsstruktur rückgekoppelt werden, um gemeinsame Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit zu diskutieren.

Die Befragung 2008 sollte auch zur Wirksamkeitsanalyse der Projekte des Handlungskonzeptes genutzt werden, um auszuwerten welche Wirkungen die Projekte auf die Lage der älteren Menschen in Lichtenberg hatten.

Diese Ergebnisse können dann auch Entscheidungsgrundlage zur Weiterentwicklung des Konzeptes sein und so zielgerichtet und zukunftsorientiert genutzt werden.

 

 

Anlage 1        Regionale Systematisierung im Bezirk

 

 


Anlage 2        Übersicht Arbeitsgruppen

 

Schwer-punkt

Wohnen im Alter

Gesundheit  und  Prävention

Pflegerische  Versorgung

Ehrenamt und Freiwilligenarbeit

Soziokulturelle Aktivitäten

Projekt-vorschlag

 

·        Perspektiven zum Wohnen im Alter

 

·        Prävention bis ins höchste Alter

·        Qualitätssicherung in  Wohngemein-schaften für Demenzkranke

·        Initiative zum Ehrenamt

 

·        Vernetzung

sozio-kultureller Angebote in der Offenen Altenarbeit

 

Arbeits-gruppen-leiter/in

Frau Laege

BA Lichtenberg

Susan.Laege@

libg.verwalt-berlin.de

Frau Dr. Jammer

Miteinander Wohnen e.V.

kontakt@

miteinander-wohnen. de

Frau Eulau

BA Lichtenberg

Gudrun.Eulau@

libg.verwalt-berlin.de

Frau Straschewski

BA Lichtenberg

Martina.Straschewski@ libg.verwalt-berlin.de

Herr Kaminski

BA Lichtenberg

Joerg.Kaminski@

libg.verwalt-berlin.de

weitere Akteure

 

 

 

 

Beratungsstelle für behinderte, chronisch kranke und krebskranke Menschen,

Miteinander Wohnen e.V., Vermieter,

Anbieter von Wohn-einrichtungen und Wohnprojekten

Seniorenbe-gegnungsstätten,

Gesundheitsamt,

Jahresringe e.V.,

Ehrenamtliche,

Senioren-vertretung,

Sportvereine, Landessportbund,

Senioren-akademie, Königin Elisabeth Krankenhaus

Anbieter von Wohngemeinschaften,

Selbstbestimmt Wohnen im Alter,

Sozial-psychiatrischer Dienst, Diakonie Sozialstation, Koordinierungsstelle Rund ums Alter, Gesellschaft für Altenpflege

 

Senioren-

begegnungsstätten,

Miteinander Wohnen e.V.,

Beirat Ehrenamt ,

Freiwilligen Agentur Verein für ambulante Versorgung

Seniorenbe-gegnungsstätten,

Sozialwerk des dfb, Lichtenberger Kulturverein e.V.,

Herr Waschan AG Seniorenpolitik

 

 

 

 

Anlage 2        Übersicht Arbeitsgruppen

 

 

Querschnittsaufgaben

 

Datenerhebung / interkulturelle Öffnung

Öffentlichkeitsarbeit

Projektvorschlag

·        Ermittlung der Bedarfssituation und der Lebenslage älterer BürgerInnen mit Migrationshintergrund im Bezirk Lichtenberg

·        Stammtisch Altenarbeit installieren

 

Arbeitsgruppenleiter/in

Frau Bauroth

BA Lichtenberg / Soz Plan 

Katja Bauroth@libg.verwalt-berlin.de

Herr Schwiedeßen

BA Lichtenberg  Joachim.Schwiedessen@libg.verwalt-berlin.de)

 

 

weitere Akteure

Ausländerbeauftragte, Vertreter Rat für Migrantenangelegenheiten, Lebensmut e.V., Koordinierungsstelle Rund ums Alter

Fachbereichsleiter Soziale Dienste und Angebote, Seniorenvertretung,

Koordinierungsstelle Rund ums Alter, Gesundheitsamt, Freie Träger, Verbund Lichtenberger Seniorenheime,

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



[1] vgl. StadtBüro Hunger, Gemeinwesenentwicklungsplanung Berlin-Lichtenberg, November 2006

[2] Statistisches Landesamt Berlin, Statistischer Bericht des Mikrozensus 2005

[3] vgl. Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, Sozialstrukturatlas 2003

[4] Deutscher Bundestag 2001

[5] vgl. auch Politik für Seniorinnen und Senioren – Berliner Leitlinien 2005, S. 4 ff

[6] vgl. Deutscher Bundestag 2002

[7] Die Sozialhilfeempfängerquote im Bezirk Lichtenberg lag in dieser Altersquote bis zum Jahr 2003 unter 1 %. Ein konkreter Nachweis zur derzeitigen Situation kann allerdings erst mit der geplanten Fortsetzung zur Berichterstattung der dafür notwendigen Daten durch die Senatsverwaltung Soz erbracht werden, was gegenwärtig nicht möglich ist.

[8] vgl. Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, Sozialstrukturatlas 2003,

S. 22

 
 

Legende

Ausschuss Tagesordnung Drucksache
Bezirksparlament Aktenmappe Drucksachenlebenslauf
Fraktion Niederschrift Beschlüsse
Kommunalpolitiker Auszug Realisierung
   Anwesenheit Kleine Anfragen