Drucksache - DS/0811/V
sich den zuständigen Stellen des Senats dafür einzusetzen, dass im Bezirk Lichtenberg alle Lichtsignalanlagen, bei denen keine Sicherheitsbedenken bestehen, in den Nachtstunden abgeschaltet werden. Das Bezirksamt wurde ersucht, zu prüfen, ob die Lichtsignalanlagen Treskowallee / Ecke Gregoroviusweg und Treskowallee/ Ecke Römer Weg nachts abgeschaltet werden können. Das Bezirksamt wurde ersucht, sich nach Prüfung bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, die Lichtsignalanlagen Treskowallee / Ecke Gregoroviusweg und Treskowallee/ Ecke Römer Weg mit den Phasen der LSA Am Tierpark/ Ecke Sewanstraße zu synchronisieren bzw. zu optimieren (“Grüne Welle”). Das
Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Aufgrund inhaltlicher Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge
wurden die entsprechenden Stellen der Senatsverwaltung und des
Polizeipräsidenten in Berlin im Kontext entsprechend der o. g. Drucksachen um
Stellungnahme gebeten. Eine chronologische Berichterstattung zu den o. g.
Drucksachen erscheint daher zweckmäßig. Nach Auskunft des Zentralen Verkehrsdienstes der Polizei wurden die Betriebszeiten der im Berliner Stadtgebiet vorhandenen Lichtzeichenanlagen in den vergangenen Jahren mehrfach dahingehend überprüft, ob an den jeweiligen Regelungspunkten die Verkehrssicherheit auch dann gewährleistet erscheint, wenn während der Nachtstunden eine Betriebspause geschaltet oder eine ohnehin bestehende Betriebsruhe verlängert würde. Die Betriebszeiten der Lichtzeichenanlagen werden seit 1980
nach einem Kriterienkatalog geprüft, der zuletzt im Juli 2002 überarbeitet und
mit der obersten Straßenverkehrsbehörde abgestimmt wurde. Auf Grundlage dieser so genannten Positivliste konnte bis zum Oktober 2002 eine erneute stadtweite Prüfaktion zur Nachtabschaltung von Lichtsignalanlagen abgeschlossen werden. Unter Berücksichtigung der vorgegebenen Prüfkriterien wurden dabei 26 Anlagen neu in die Nachtabschaltung aufgenommen. Zuletzt wurde das Thema Nachtabschaltungen von
Lichtsignalanlagen anlässlich eines 2-tägigen Workshops am 20. und 21. August
des vergangenen Jahres diskutiert. An dieser Veranstaltung nahmen neben
verschiedenen Experten, Vertretern von Verbänden, Fachorganisationen und Verwaltungen
auch Herr Senator Strieder und Frau Staatssekretärin Krautzberger teil. Leider
konnte auch bei dieser Veranstaltung zwischen den Gegnern und Befürwortern von
Nachtabschaltungen kein Einvernehmen zum weiteren Vorgehen in Sachen
Nachtabschaltungen erreicht werden. In Berlin werden von den 1980 stationären Lichtsignalanlagen
zurzeit 739 Anlagen nachts abgeschaltet. Für weitere 9 Lichtsignalanlagen ist
eine Nachtabschaltung geplant. Vorbehaltlich der Realisierung dieser Maßnahmen
werden dann 748 Anlagen nachts abgeschaltet sein. Dies entspricht einem Anteil
von 37,8 Prozent. Im Bezirk Lichtenberg befinden sich 91 Lichtsignalanlagen,
von denen 42 Anlagen (46,2 Prozent) nachts abgeschaltet werden. Zusätzlich
wurde am 17.2.2003 die Fußgänger-Lichtsignalanlage an der Landsberger Allee 360
außer Betrieb genommen, da dort kein Querungsbedarf mehr besteht. Ziel ist es,
die Lichtsignalanlage endgültig abzubauen. Für die Lichtsignalanlagen Treskowallee/Gregoroviusweg und
Treskowallee/Römerweg wurde keine Nachtabschaltung angeordnet, da beide Anlagen
mit einer umweltfreundlichen Dauergrün-Schaltung ausgestattet sind. Das heißt,
die Ampeln strahlen permanent Grünes Licht für die Treskowallee ab, sofern
nicht Fahrzeuge aus der Nebenrichtung oder Fußgänger, die die Treskow-allee
überqueren möchten, eine Freigabezeit anfordern. Abschließend informiert der Zentrale Verkehrsdienst der
Polizei, dass in den Jahren 2000 – 2002 an den nachts abgeschalteten
Lichtsignalanlagen 746 Unfälle registriert wurden. Dabei wurden 207 Personen
leicht und 35 Personen schwer verletzt. 4 Personen verunglückten dabei tödlich.
Die Unfallauswertung für das vergangene Jahr wird zurzeit bearbeitet. Durch die Berliner Polizei wird das Unfallgeschehen an den
nicht durchgängig in Betrieb gehaltenen Lichtsignalanlagen kontinuierlich
überwacht. Bei festgestellten Unfallhäufungen im Zusammenhang mit den
Abschaltungen (innerhalb von 2 Jahren mehr als 2 Unfälle oder innerhalb von
5 Jahren mehr als 8 Unfälle) werden die Betriebszeiten verlängert oder die
Nachtabschaltung wird aufgehoben. Zur Optimierung (“Grüne Welle”) der Lichtsignalanlagen in
der Treskowallee teilte die Senats-verwaltung für Stadtentwicklung mit, dass
die Koordinierung der in der Drucksache genannten Ampelanlagen noch nicht abgeschlossen ist. Mit der Koordinierung der Ampelanlagen soll unter
Berücksichtigung der Bus- und Straßenbahnbeschleunigung die Phasenschaltung für
den fließenden Verkehr optimiert werden. Dabei wirkt jedoch die vorgesehene Vorrangschaltung für Bus
und Straßenbahn entgegen einer kontinuierlichen ”Grünen Welle” für den
fließenden Verkehr auf der Treskowallee. Berlin, den Emmrich Lompscher Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin
für Stadtentwicklung |
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