Auszug - Vorstellung des Wettbewerbes "Am Rathauspark" (HOWOGE)  

 
 
24. Sitzung in der VII. Wahlperiode des Ausschusses Ökologische Stadtentwicklung
TOP: Ö 4
Gremium: Ökologische Stadtentwicklung Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 07.11.2013 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 21:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 100 (barrierefrei)
Ort: Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis

Herr Güttler-Lindemann führt aus, dass sich das Eckgrundstück Frankfurter Allee/Möllendorffstraße überwiegend im Eigentum der HOWOGE befindet

Herr Güttler-Lindemann führt aus, dass sich das Eckgrundstück Frankfurter Allee/Möllendorffstraße überwiegend im Eigentum der HOWOGE befindet. Es soll zukünftig durch die HOWOGE als Verwaltungsstandort genutzt werden. Darüber hinaus soll bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Das Bezirksamt habe einen städtebaulichen Wettbewerb durchgeführt, der am 17.10. mit der Verkündung des Siegerentwurfs abgeschlossen wurde. Das Bezirksamt sähe aufgrund der zentralen Lage und Bedeutung des Vorhabens das Erfordernis für ein Bebauungsplanverfahren.

 

Hr. Wadle von der HOWOGE berichtet, dass sich ca. 70 Teilnehmer beteiligt hätten, von denen 10 für die Einreichung eines Entwurfs ausgewählt wurden. Das gesamte Verfahren habe 6 Monate gedauert. In der Jury wären Senatsverwaltung, Bezirksamt und Fachgremien beteiligt gewesen. Schwerpunkte des Wettbewerbs seien städtebauliche Verteilung der Baumassen, Gebäudeausrichtung und Nutzung gewesen, nicht aber die Realisierung wie z. B. Fassaden.

 

Hr. Schautes von der HOWOGE stellt den Siegerentwurf vor. Es handelt sich um ein Punkt-Hochhaus mit ergänzender Blockrandbebauung. Die Büronutzung soll im Wesentlichen zur Frankfurter Allee und zur Möllendorffstraße erfolgen, das Wohnen vor allem in Richtung Rathauspark und Fischerbrunnen. Es wären zwei Zufahrten geplant, eine von der Frankfurter Allee zur Tiefgarage und eine von Rathausstraße aus. Bei den geplanten Wohnungen handele es sich um 2-Zimmer-Wohnungen sowie familiengeeignete 3- und 4-Zimmerwohnungen. Insgesamt sei eine BGF von knapp 34.000 qm geplant, davon Wohnen ca. 21.000 qm, Büro ca. 11.000 qm sowie Einzelhandel und Gewerbe ca. 2.000 qm. Die Verwaltung der HOWOGE wird im Hochhaus untergebracht. Prof. Hofmann argumentiert, dass die im Erdgeschoss geplante Einzelhandelsnutzung unter Umständen die Aufenthaltsqualität des Platzes rund um den Fischerbrunnen beeinträchtigen könnte. Herr Schautes erwidert, der Flächenanteil für den Einzelhandel sei in einer verträglichen Größenordnung festgelegt worden. Man plane auch keine Konkurrenz zum gegenüberliegenden Ringcenter. Herr Fahrenberg erkundigt sich nach der Anzahl der geplanten Wohnungen, der daraus resultierenden Einwohnerzahl und dem entstehenden Bedarf an Freiflächen, Kitas und Spielplätzen. Die HOWOGE plant mit 210 Wohnungen, davon ca. 130 kleinere 80 größere Wohnungen. In Summe werde das Gebiet 450-500 Einwohner haben.

 

Frau van der Wall und Herr Költzsch fragen nach der Höhe des geplanten Hochhauses. Diese wird 19 Stockwerke betragen. Frau van der Wall gibt zu bedenken, dass die Verschattung der dahinter liegenden Flächen problematisch sein könnte und bittet darum, den Lichteinfall zu berechnen. Nach Auskunft der HOWOGE wird dies im B-Planverfahren berücksichtigt. Herr Müllers Frage, ob der Gebäudeteil in der Möllendorffstraße direkt an dem bestehenden Altbau enden solle und der Rathauspark erhalten bleiben soll, wird bejaht. Der Rand der Bebauung wird allerdings näher an den Brunnen heranrücken. Es sei geplant, die erste Baumreihe zu entfernen. Herr Petermann begrüßt den städtebaulichen Akzent, der mit dem Hochhaus gesetzt wird, fragt aber, in welcher Größenordnung sich der Platz verkleinern wird. Er erinnert daran, dass die BVV beschlossen hat, ihn nach dem Schriftsteller Stefan Heym zu benennen. Herr Wadle wird die Antwort für das Protokoll nachreichen.

Frau van der Wall  bedauert, dass die Baumreihe gefällt werden muss und erkundigt sich, ob die Baumreihe hinter den Bänken um den Fischerbrunnen erhalten bleibt.

Frau Müller fragt nach den Eigentumsverhältnissen des Grundstückes. Herr Schautes antwortet, dass ca. 90 % bereits im Eigentum der HOWOGE seien, aber vor allem im südöstlichen Bereich noch Zukäufe vom Land Berlin erforderlich seien.

 

Herr Pustola kritisiert, das Hochhaus überschreite in der Höhe weit die Grenzen der vorhandenen Bebauung und kann nicht erkennen, dass der Baukörper des Turms ein städtebauliches High-Light sein könnte. Herr Költzsch weist darauf hin, dass das Hochhaus mit 18 Stockwerken fast doppelt so hoch wie die Bebauung auf der südlichen Seite der Frankfurter Allee sei. Auf der nördlichen Seite gehe der Rathauspark direkt in Altbaubestand über, so dass sich das Vorhaben nicht gänzlich in die Umgebung einfüge. Herr Wadle führt aus, dass bis auf einen einzigen Entwurf alle Beiträge mit dem Hochpunkt gearbeitet hätten. Die Kreuzung Frankfurter Allee/Möllendorffstraße benötige einen deutlichen Akzent und eine kräftige Kante. Herr Heinemann fragt, welche Innovationen hinsichtlich Energieeffizienz, Bautechnik u. ä. geplant seien. Herr Wadle erwidert, solche Überlegungen seien nicht Thema des Wettbewerbs gewesen und würden erst später erfolgen.

 

Abschließend weist Prof. Hofmann darauf hin, dass das Punkthaus keinesfalls an der Möllendorffstraße errichtet werden sollte, um eine städtebauliche Beeinträchtigung des Rathauses zu vermeiden. Der Ausschuss wird das Vorhaben weiter begleiten.


 

Anlagen:  
  Nr. Name    
Anlage 1 1 Ergänzung zum Protokoll (6 KB) PDF-Dokument (65 KB)    
 
 

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