Auszug - Erinnerungslandschaft in Lichtenberg. Aussprache mit Vertretern von Gedenkstätten und Museen.  

 
 
41. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Kultur
TOP: Ö 4
Gremium: Kultur Beschlussart: erledigt
Datum: Do, 20.05.2010 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 22:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 114 (barrierefrei)
Ort: Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Den teilnehmenden Gästen wird das Rederecht erteilt

Den teilnehmenden Gästen  wird das Rederecht erteilt.
Der Leiter des „Deutsch-Russischen Museums“ Herr Morré ergreift als erster das Wort und berichtet über Schwerpunkte und Ergebnisse in der Arbeit seines Museums. Die interkulturelle Bedeutung der Einrichtung, die Veranstaltungen um den Tag der Befreiung am 8.Mai, die Zusammenarbeit mit Schulen und anderen bezirklichen Einrichtungen und das Problem der geringer werdenden Zahl von Zeitzeugen standen im Mittelpunkt seiner Ausführungen.
Frau Timm von der ASTAK- Gedenkstätte Normannenstraße berichtete über die wachsende Nachfrage vor allem unter jungen Besuchern. Sie verwies auf die notwendige und auch finanzierte Renovierung des Objektes unter starker Einflussnahme der „Birthler-Behörde“, was aber auch das Problem beinhaltet, dass der Verein aus seinem Stammsitz verdrängt werden könnte. Die Umgestaltung des insgesamt 22 ha großen Arials soll bis Ende 2012 realisiert sein. Eine Zwischenlösung zum Verbleib des Vereins gibt es zurzeit noch nicht. Das vielfältige Programm an Ausstellungen und Foren usw. soll unbedingt erhalten werden.

Die Gedenkstätte Hohenschönhausen stellte Herr H. Frauendorfer und ein pädagogischer Mitarbeiter vor. Auch hier sind gegenwärtig umfangreiche Umbauarbeiten im Gange, die die Ständige Ausstellung und den hohen Besucherzuwachs besser Rechnung tragen sollen. Zurzeit arbeiten rund 60 Besucherreferenten, davon 40 Zeitzeugen, die in der Haftanstalt eingesessen haben. Es wird Pläne hingewiesen, eine „Jugend- und Begegnungsstätte“ im ehemaligen Arbeitslagerbereich einzurichten.

Der nächste Vertreter ist Herr Schütz vom Kesselhaus, der 1999 das Projekt initiiert hat und heute noch leitet. Das denkmalgeschützte Gebäude konnte im Jahre 2003 eröffnet werden und entwickelt sich seitdem zu einer beachteten Kultureinrichtung, die nur von ehrenamtlichen Kräften betrieben wird. Die Unterstützung des Bezirkes ist gegeben, die Trägerschaft muss noch geklärt werden.

Den Reigen der Berichte vollendet Frau Steer, die langjährige Leiterin des „Museums Lichtenberg im Stadthaus“. Ihre Leistungen sind durch die Berichte des Bezirksamtes gut bekannt. Ihr Hauptproblem ist das Missverhältnis zwischen dem zeitlich und thematisch außerordentlich umfassenden Gegenstand und der schmalen personellen Absicherung.

Die Berichte wurden durchgehend als wertvoll bezeichnet und kurz und angemessen diskutiert. Dabei wurde bemerkt, dass die Einrichtungen im Bezirk noch besser vernetzt und genutzt werden können. Das betraf z.B. die Öffentlichkeitsarbeit, die Zusammenwirkung in der Nacht der Museen und andere bezirkliche Höhepunkte. Alle Beteiligten wünschten, dass dieser nützliche Informations- und Erfahrungsaustausch in größeren Abständen wiederholt wird. Der Ausschuss unterstrich die Bedeutung und das Potential des Gebietes Rusche- und Normannenstraße als authentischer historischer Ort für die Erinnerungskultur und die politische Bildung. Die Kontakte und die Zusammenarbeit zur Landeszentrale für politische Bildung könnte verbessert werden. Der Vorsitzende dankt den Gästen für ihre Teilnahme und die informativen Berichte.

 


 

 
 

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