Auszug - Stationäre medizinische Versorgung in Krankenhäusern im Bezirk Lichtenberg  

 
 
17. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Umwelt/Gesundheit
TOP: Ö 2
Gremium: Umwelt/Gesundheit Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 23.01.2008 Status: öffentlich
Zeit: 18:00 - 20:45 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Oskar-Ziethen-Krankenhaus,
Ort: Eingang zum Krankenhausgelände, Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Der Ausschussvorsitzende Herr Grunst bedankte sich im Namen aller Anwesenden für die sehr informative und engagierte Führung durch den Neubau des SANA-Klinikums

Der Ausschussvorsitzende Herr Grunst bedankte sich im Namen aller Anwesenden für die sehr informative und engagierte Führung durch den Neubau des SANA-Klinikums. Die Informationen haben den Eindruck eines sehr engagierten Klinikteams vermittelt, denen es in erster Linie um das Wohl der Patienten geht.

 

Herr Werner Blohmann, von der Leitung des SANA-Klinikums, berichtet sehr ausführlich über den Stand der Entwicklung des Klinikums. Derzeit habe man 224 Betten zur Verfügung (im Krankenhausplan (KHP) Berlin sind 500 Betten vorgesehen. Zu der derzeitigen Bettenzahl (Fachabteilungen und Rettungsstelle) soll noch die Kinderklinik (Lindenhof) und ein Mutter-Kind-Zentrum hinzukommen.

Im Bereich der Geburtshilfe erfolgen 2396 Geburten pro Jahr. Nach der Charité und der Klinik Neukölln ist das die dritt größte Entbindungsstation.

Der Bereich der Allgemeinen Chirurgie ist hier die Abteilung der Endoskopie  (Kapsel-Endoskopie) führend. Aber auch die Bauch- und Thorax-Chirurgie haben einen guten Ruf.

Der geriatrische Bereich ist auf Grund der Zunahme der älter werdenden Bevölkerung in stetigem Wachstum.

 

Herr Michael Mielke, vom KEH, berichtete als nächstes über sein Krankenhaus. Da die Oktober-Sitzung des Ausschusses im KEH stattfand und sich ausschließlich dem Thema Kinder- und Jugendpsychiatrie widmete wurden die Erläuterungen dazu minimiert.

587 Betten sind im KHP Berlin vorgesehen. Im KEH arbeitet man im somatischen und psychiatrischen Bereich. Die Behandlung von pharmaresistenten Epilepsien erreicht im KEH eine 40% Erfolgsquote. Das KEH verfügt über einen gut entwickeltes Gefäßzentrum (für das periphere Gefäßsystem). Es gibt einen stationären und einen Pflegebereich.

 

Die beiden Krankenhäuser arbeiten im Bezirk Lichtenberg sehr gut miteinander und ergänzen ihre Angebote. Beide Häuser tragen zur Imagebildung des Bezirkes wesentlich bei. Dieser Vorteil soll stringent vom Bezirksamt genutzt werden.

 

Herr Räßler-Wolff ergänzte die Ausführungen zur ärztlichen Versorgung mit der Bemerkung, dass in Lichtenberg 24 Fachärzte weggezogen sind und ein „akuter“ Facharztmangel herrscht. Am 31.12.2007 stand kein einziger Allgemeinmediziner in Lichtenberg Nord zur Verfügung. Sonnabends haben die niedergelassenen Ärzte keine Sprechstunden mehr. Diese Lücke müssen dann meistens die Rettungsstellen der Krankenhäuser schließen.

Der Stadtrat lobt die gute Zusammenarbeit mit beiden Krankenhäusern (KEH z.B. im Bereich der Depression und SANA im Bereich der Darmkrebsprävention). Mit beiden Kliniken sind Gesundheitskonferenzen vereinbart.

Der Umzug vom derzeitigen Standort des Kinderkrankenhauses Lindenhof in die Fanninger Straße bereitet dem Bezirk Nachnutzungsprobleme. Die leere Immobilie geht an das Bezirksamt zurück. Da es keinen Fachnutzungszweck unterliegt, sind erst einmal alle Nutzungen möglich. Lindenhof befindet sich in einem gut saniertem Zustand, so dass man sich eine dem Ort und Umfeld entsprechende Nutzung wünscht. Die Erhaltung als medizinischer Standort in Ergänzung zu KEH und SANA ist denkbar.

 

Zur Aus- und Umbau des KEH, wurde mitgeteilt, dass am 24.01.2008 ein Gespräch mit dem Staatssekretär Herr Dr. Hoff stattfindet, bei dem es um die noch fehlenden 500 T€ geht. (der Neubau und die Raumsanierung soll gemeinsam erfolgen und nicht nacheinander).

Dazu wurde der von Frau Schilde erarbeitete Brief im Ausschuss diskutiert, ergänzt und verändert.

Der Brief wird von Frau Schilde verändert, an M. Grunst gemailt und Frau Lompscher zum 24.01.2008 mit übergeben. Beschluss 9:0:1

 

Frau Dr. Wein berichtet darüber, dass der Bezirk Mitte einen Überblick der ambulanten regionalorientierten Versorgung erstellt hat und somit die akute ärztliche Versorgung deutlich machen konnte. Für den Bezirk Lichtenberg wird jetzt ebenfalls eine solche Übersicht erstellt, um gegenüber der kassenärztlichen Vereinigung (KÄV) gut argumentieren zu können. Ziel soll es sein Berlin nicht mehr als einziges Versorgungsgebiet zu sehen, sondern auf die einzelnen Bezirke herunterzubrechen. Dieser Bericht ist Mitte des Jahres 2008 zu erwarten.

Es wird vorgeschlagen Frau Dr. Prän, von der KÄV, zu unserer nächsten Sitzung einzuladen.

Herr Räßler-Wolff wird gebeten bei der KÄV nachzufragen, ob der Notarztwagen der KÄV besonders häufig Einsätze in Lichtenberg hat.

Weiterhin wird er gebeten, einen Brief zu schreiben, in dem die Sicherung der ambulanten Versorgung mit Fachärzten in den Bezirksgrenzen gefordert wird und man sich gemeinsam um die Zukunft des Standortes Lindenhof bemühen soll. (Beschluss 9:0:1)

 

 


 

 
 

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