Auszug - Wohnungspolitik, Wohnungs- und Obdachlosigkeit
4.1
Frau Beurich, Frau Bauroth und Herr Neander tragen den Standpunkt des
Sozialamtes zum Thema vor – siehe Anlagen 2 und 3 4.2 Frau
Schütz nimmt für Bürgerdienste und Wohnen Stellung. -
Der Bereich ist für die Bearbeitung der Wohngeldanträge zuständig, die Bürger
stellen können, soweit sie nicht Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld beziehen.
Das Wohnungsamt wurde aufgelöst, die Bearbeitung erfolgt im Backoffice der
Bürgerämter. -
Zahlen und Fakten: Zahlmonat Anzahl Wohngeldempfänger Durchschnittl. monatl. Wohngeldbetrag
(Euro) 12/05 3.697 77,78 12/06 3.041 75,22 1/07 2.683 75,93 2/07 2.790 75,36 3/07 2.860 75,48 Rückgang
wegen Einführung ALG II -
Anzahl der Sozialwohnungen in Lichtenberg: 2.190 -
Anzahl der ausgestellten Wohnberechtigungsscheine (WBS) . 2006: 1.247 . Jan.-Apr. 2007: 337 -
WBS-Bearbeitung . 2006: 1.253 WBS-Bescheide (davon 41 EOF =
Einkommensorientierte Förderung, d. h. Miete nach Einkommen berechnet, keine
feste Miete) . 42 RLvF-Bescheinigungen (2. Förderweg) -
Januar bis April 2007: 349 WBS-Bescheide (davon 11 EOF) und . 7 RLvF- Bescheinigungen -
Die WBS-Antragstellung ist momentan rückläufig. Es wurden die Mieter der
Rummelsburger Bucht von ihrem Vermieter aufgefordert bis Oktober 2007 eine
aktuelle EOF zu beantragen, weshalb sich die Antragstellung in diesem Jahr noch
erhöhen wird. -
Für den Umgang mit Mietschuldnern ist das Sozialamt schuldig. Wohngeld kann bei
Einverständnis des Betroffenen auch direkt an den Vermieter gezahlt werden. -
Die Zusammenarbeit mit den Vermietern ist gut. 4.3 Herr
Wagner stellt als Vertreter der HOWOGE den Standpunkt des Vermieters dar. -
Er macht auf die gute Zusammenarbeit mit dem JobCenter aufmerksam als rühmliche
Ausnahme in Berlin. -
Wunsch der HOWOGE: schnellere Reaktionszeiten bei sich entwickelnden Problemen,
eine Reaktion des JobCenters schon vor der fristlosen Kündigung und nicht erst,
wenn die Räumungsklage läuft -
Neuer Schwerpunkt ist abzusehen: Vollberufstätige sind vielfach nicht mehr in
der Lage ihr Bedürfnis nach sicherem
angemessenen Wohnen zu realisieren! -
Weiteres Problem deutete sich an: Der Rechnungshof empfiehlt die Absenkung der
Kosten der Unterkunft auf das niedrigere Niveau anderer Städte. Wenn der Senat
dem folgt, wird die Situation für die Betroffenen schwieriger -
Niedriger Stand der Mietschulden - 0,6 % zu den Mieteinnahmen - spiegelt gute
Zusammenarbeit mit dem JobCenter wider. -
HOWOGE sorgt sich um Mieterzufriedenheit und stellt für die Gestaltung von
Veranstaltungen der verschiedenen Art Vereinen, Verbänden und Initiativen im
Jahre 2006 ca. 2,1 Mio Euro zur Verfügung. -
Mit der Oberschule am Rathaus wurde eine Vereinbarung getroffen, Schüler mit
Hausmeistern der HOWOGE zusammenzubringen und sie mit der Tätigkeit dieser
Berufsgruppe vertraut zu machen. 4.4 Frau
Penske erläutert die Erfahrungen des Wohnprojekts UNDINE -
Das gezielte Zusammenwirken mit der HOWOGE als Vermieter für aus dem
Wohnprojekt ausscheidenden Klienten ist auf gegenseitigem Verständnis und
Unterstützung aufgebaut und funktioniert. -
Das Alter der Bedürftigen und Wohnungslosen ist gegenüber 1996 um die Hälfte
gesunken. -
Es macht sich ein weiterer Schwerpunkt bemerkbar: Jugendliche, die aus der
Bedarfsgemeinschaft in die eigene Selbstständigkeit gehen wollen (bzw. müssen
wegen schwieriger familiärer Beziehungen), laufen Gefahr obdachlos zu werden. 4.5 Das
JobCenter stellt eine Information zu Fragen der Kosten der Unterkunft zur
Verfügung – siehe Anlage 4 – 4.6 Eine
Vertreterin des Vereins „Mut e.V.“ konnte an der Sitzung nicht
teilnehmen, stellt aber eine Erklärung zur Verfügung – siehe Anlage 5 Aussprache:
An
der Aussprache beteiligten sich acht Diskutanten zu folgenden Themen: -
Der aus der Statistik des Sozialamtes hervorgehende Rückgang der psychosozialen
Betreuung um fast die Hälfte sollte Anlass sein zu überprüfen, ob diese
Beratungsmöglichkeiten vom JobCenter gezielter eingesetzt werden können. -
Andererseits ist ein rasanter Anstieg der Mietschuldner festzustellen; viele
Betroffene melden sich direkt bei den Schuldnerberatungsstellen, die im
Direktkontakt mit den Vermietern zu helfen versuchen. Die steigenden
Mietschulden werden dem JobCenter von den Beratungsstellen nicht gemeldet,
damit sie nicht bei Leistungsgewährung in Rechnung gestellt werden und der
Klient eine Chance behält, durch Hilfe aus der Klemme zu kommen. -
Allein die Beratungsstelle des „Beratungsprojekts Lichtenberg –
Beratungsstelle für Menschen in Wohnungsnot“ wird monatlich von 500 bis
600 Hilfesuchenden kontaktiert. -
Eine Überarbeitung der AV Wohnen scheint unumgänglich zu werden. Die AV Wohnen
geht vom einheitlichen Berliner Wohnungsmarkt aus. Es gibt aber eine Reihe von
Entscheidungen von Sozialgerichten, die diese Einheitlichkeit in Frage stellen
und z. B. zwischen Ost und West unterscheiden. -
Die Obdachlosigkeit scheint zu steigen, da viele Betroffene Hilfeangebote nicht
nutzen; insbesondere Jugendliche in sozial schwierigen Haushalten, die z. B.
von den Eltern rausgesetzt wurden – Gefahr des Abdriftens in Drogenkonsum
und –handel. -
Es wird im kommenden Winter kein Kältehilfetelefon mehr geben, das bisher aus
Landesmitteln finanziert wurde. Damit wird die Weitervermittlung Obdachloser an
andere Orte in der Stadt dramatisch erschwert. -
Seit der Abschichtung der Aufgabe der Betreuung Obdachloser von der Landesebene
in die Verantwortung der Bezirke findet keine landesweite Koordinierung mehr
statt. Obdachlosigkeit ist aber immer ein bezirksübergreifendes Problem, da
gerade diese Klientel ihren Aufenthaltsort nicht auf einen Bezirk beschränkt. -
Alleinstehende Obdachlose, oftmals geschiedene Frauen, haben kaum eine Chance
eine Wohnung zu erhalten, da sie nicht in der Lage sind ein Drittel ihrer
Bezüge für Miete aufzubringen. -
Vermieter stellen zunehmend härtere Bedingungen, aus dem Verständnis der
Wirtschaftlichkeit werden Bonitätsprüfungen ohne Ansehen der Person und der
Lage durchgeführt und eingefordert. |
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