Drucksache - DS/0805/IX  

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, der Bezirksverordnetenversammlung in 2023 mit dem Museum Berlin-Karlshorst abgestimmte konzeptionelle Ideen für ein offizielles Programm vorzustellen, mit dem des 30. Jahrestags des Abzugs der Westgruppe der russischen Truppen aus Ostdeutschland sowie der Gründung des Museum Berlin-Karlshorst e.V. am 10.05.1994 gedacht wird. Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine muss mit dem Programm ebenfalls reflektiert werden.

Begründung:

Der Abzug der Westgruppe der Truppen (WGT) aus Ostdeutschland jährt sich 2024 zum 30. Mal. Er ist ein Ergebnis des Zwei-plus-Vier-Vertrags, der in der Folge der Ausreisewelle und Proteste der Bürger:innen der DDR im Jahr 1989 den Weg zur deutschen Wiedervereinigung ebnete. Die russische Armee verabschiedete sich am 25. Juni 1994 von Berlin. Die Abschiedsfeier im Treptower Park am 31. August 1994 markierte das Ende der sowjetischen Militärpräsenz auf deutschem Boden.[1]

Der Trägerverein des Museum Berlin-Karlshorst wurde aufgrund des Abzugs der Westgruppe der Truppen am 10.05.1994 gegründet.[2]

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine muss mit dem Programm ebenfalls reflektiert werden. Der 30. Jahrestag des Truppenabzugs der WGT und der Gründung des Trägervereins des Museum Berlin-Karlshorst bietet Möglichkeiten, die aktuellen Kriegsereignisse in der Ukraine in einen historischen Zusammenhang mit der politischen Wende 1989 in der DDR, der Wiedervereinigung und dem Truppenabzug der WGT zu stellen.

Das offizielle Programm soll einer Vereinnahmung der historischen Ereignisse entgegenwirken und über historische Zusammenhänge aufklären.

[1] Vgl. Wikipedia. Eintrag: Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland, Seitenabruf am 17.05.2023

[2] Vgl. AG Berlin-Charlottenburg, VR 15315 Museum Berlin-Karlshorst e.V., Historischer Abdruck