Drucksache - DS/1201/V
Das Bezirksamt wurde ersucht, sich
gegenüber der BVG dringend dafür einzusetzen, dass die neue Buslinie 197, die
durch Falkenberg führt, bis zum Prerower Platz oder bis zur Ribnitzer Straße
verlängert wird, damit für die Bewohner Falkenbergs und für die Schüler des
Barnim-Gymnasiums wieder eine direkte Verbindung zum Prerower Platz besteht. Das
Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen: Das
Bezirksamt hat sich in der o.g. Angelegenheit nochmals an die BVG und die
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit der Bitte um Überprüfung des jetzigen
Liniennetzes gewandt. Im Folgenden wird die Antwort der BVG vom 24.01.2005
wiedergegeben: “Am 12.12.2004
haben wir unser neues Verkehrskonzept BVG 2005 plus nach einer sehr intensiven
Planungs-, Abstimmungs- und Kommunikationsphase umgesetzt. Ein tragendes
Element des neuen Konzeptes sind die MetroLinien. Sie werden auf wichtigen
Verkehrsachsen eingesetzt und bilden zusammen mit den Schienenverkehrsmitteln
das Kernnetz. Das weitere Liniennetz dient der ergänzenden Erschließung und
ist dem neuen Kernnetz sowie den ermittelten Verkehrströmen angepasst. Mehrere
Linien, die früher eine Achse befahren haben, wurden zu einer Linie gebündelt. Hauptziel
des Konzeptes ist die Steigerung von Attraktivität und Effizienz des Verkehrsangebotes.
Das aktuelle Linienangebot der BVG bietet bereits einen sehr hohen Standard,
nicht nur im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten, sondern auch
international. Dennoch hat die BVG Verbesserungsbedarf festgestellt. Untersuchungen haben gezeigt, dass das bisherige Angebot in
einigen Punkten nicht mehr dem entspricht, was von den Fahrgästen nachgefragt
wird. Die Verkehrsströme in Berlin sind in den letzten Jahren einem schnellen
Wandel unterzogen gewesen. Darüber hinaus hat die BVG im Rahmen einer breit
angelegten Marktforschung die Bedürfnisse der Kunden ergründet. Ein zentrales
Ergebnis: Ein dichter, regelmäßiger Takt der Linien ist der wichtigste Grund
für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Die Flächenerschließung soll
dabei nicht zu kurz kommen, allerdings ist eine Überbedienung nicht mehr
praktikabel. Aus diesen und weiteren Erkenntnissen wurde das neue Verkehrskonzept
abgeleitet. Die Linie
197 hat im Rahmen des neuen Verkehrskonzepts von der früheren Linie 159 den
Streckenabschnitt Falkenberg – Ahrensfelde übernommen. Nicht übernommen wurde
hingegen der parallel zur Straßenbahn verlaufende Streckenabschnitt der
ehemaligen Linie 159 Prerower Platz – Falkenberg, da hier durch die Straßenbahn
sowohl ausreichende als auch attraktive Beförderungskapazitäten zur Verfügung
stehen. Die Straßenbahn bietet ein höheres Platzangebot als der Bus. Durch das
Betriebsprogramm der Straßenbahn mit 15 Fahrten in der Spitzenstunde sowie 12
Fahrten in den übrigen Zeiträumen (mit Ausnahme der Tagesrandzeiten) ist
gewährleistet, dass keine Überfüllungen auftreten. Das Angebot
der Straßenbahn zwischen Prerower Platz und Falkenberg besteht aus zwei
MetroTram-Linien: M4 und M17, so dass die Hauptrelationen City und
Alt-Hohenschönhausen / Rhinstraße von Falkenberg aus umsteigefrei angeboten werden. Die
Abschaffung des Parallelverkehrs an dieser Stelle folgt übergeordneten
Prinzipien der Verkehrsplanung. Besondere Härtefälle sind im konkreten Fall
nicht zu erkennen, da zum Umsteigen eine gut gestaltete Umsteigeanlage genutzt
werden kann, die ein gefahrloses und bequemes Wechseln der Verkehrsmittel ohne
Überqueren von Fahrbahnen des motorisierten Individualverkehrs ermöglicht. Dem
Schülerverkehr zwischen Barnim-Gymnasium und dem Neubaugebiet Hohenschönhausen
wird durch eine angemessene, dichte Busfolge in den Spitzenzeiten Rechnung
getragen. Dabei werden zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr an Tagen mit
Schülerverkehr ab Falkenberg 10 Fahrten pro Stunde und Richtung angeboten. In Anbetracht der zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie
der gerade in Spitzenzeiten kaum ins Gewicht fallenden Zeitverluste beim
Umsteigen kann bei den zweifellos eingetretenen Unbequemlichkeiten für die
bisherigen Nutzer der durchgehenden Buslinie keineswegs von “erheblichen
Nachteilen” gesprochen werden. Die neue Netzkonzeption erfordert zwar zusätzliche
Umsteigevorgänge auf der Relation Falkenberg (Dorf) – Prerower Platz. Dies
wird aber in erheblichem Umfang wieder ausgeglichen, indem vor dem 12.12.2004
erforderliche Umsteigevorgänge auf der Strecke Falkenberg (Dorf) – Marzahn-Nord
wegfallen. Hier steht nun die Linie 197 als günstige Direktverbindung zur Verfügung. Wir sehen daher nach Abwägung aller Kriterien keinen
Anlass, dem Wunsch der BVV (DS 1201/V) zu folgen.” Von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung liegt eine
annähernd gleichlautende Antwort vom 14.1.2005 vor, in der ergänzend
festgehalten wird, dass “eine Ausweitung des Omnibusverkehrs parallel zur
Straßenbahn nach derzeitigen Erkenntnissen über die Verkehrsabwicklung nicht
gerechtfertigt” sei und “kein Anlass gesehen wird, bei der BVG Änderungen zu
erwirken”. Ungeachtet
dessen unterstützt das Bezirksamt das Anliegen der
Bezirksverordnetenversammlung und wird bei den turnusmäßigen Gesprächen mit der
BVG auf das Problem weiterhin hinweisen. Außerdem hat sich auf Initiative des
Bezirksamtes die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, Staatssekretär
Herr Härtel, an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Staatssekretärin
Frau Dunger-Löper, mit der Bitte gewandt, sich für das berechtigte Anliegen des
Bezirkes zu verwenden. Berlin, den
Emmrich Lompscher Bezirksbürgermeisterin Bezirksstadträtin
für Stadtentwicklung |
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