Drucksache - DS/1073/V  

 
 
Betreff: Bezirksamt unterstützt "Klasse 2000" - ein Suchtpräventionsprojekt für Schulanfänger
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BezirksamtBezirksamt
Verfasser:BzStR UmGesBzStR UmGes,
Drucksache-Art:Vorlage zur KenntnisnahmeVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Anhörung
18.08.2004 
32. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Vorlage z. Ktn. BA PDF-Dokument

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

Das Bezirksamt bittet die BVV, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

Selbstbewusste und konfliktfähige Kinder sind gut gewappnet für ein eigenständiges und unabhängiges Erwachsenenleben. Suchtprävention setzt genau hier an. Es geht nicht darum, drohend den Zeigefinger zu heben, sondern die Kompetenzen und Ressourcen der Kinder für eine gelungene Bewältigung der Alltags- und Lebensanforderungen zu stärken. Kurz gesagt – es geht um die Entwicklung der Lebenskompetenz unserer Kinder.

 

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung , Marion Caspers-Merk, wies in ihrer Erklärung zum Drogen- und Suchtbericht am 22. April 2004 darauf hin, dass der Konsum legaler Drogen weit mehr Todesopfer fordere, als der illegaler. So sterben jedes Jahr rund 40.000 Menschen an den Folgen des Alkoholkonsums. Bundesweit sind die Fallzahlen stationärer Aufenthalte von Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftungen in den Jahren 2000 bis 2002 um 26 Prozent gestiegen. Besonders erschreckend sei hier die Entwicklung bei den 10- bis 17-jährigen Mädchen: Im Jahr 2000 lag ihr Anteil an der Gesamtzahl der Alkoholvergiftungen noch bei rund einem Drittel, im Jahr 2002 war bereits jeder zweite Fall einer Alkoholvergiftung ein Mädchen.

 

Die zunehmende Gefährdung ginge auch von den sogenannten “Alcopops” aus. Obwohl das Jugendschutzgesetz den Verkauf dieser spirituosenhaltigen Getränke an Jugendliche verbietet, wurden in einem Versuch der “Stiftung Warentest” zu Beginn diesen Jahres in drei von vier Verkaufsstellen über 10 Flaschen je Person an 14- bis 17-Jährige verkauft. Dies ergäbe über 250 Gramm reinen Alkohol und reiche “fürs Koma-Trinken oder eine Alkoholvergiftung”.

 

“Kinder stark machen – zu stark für Drogen” ist das Motto von “Klasse 2000”, einem Projekt der Gesundheitsförderung und Suchtprävention an Grundschulen. Bundesweit nehmen über 5000 Schulklassen an dem Programm teil. Die Schüler beschäftigen sich altergemäß mit Fragen der gesunden Lebensweise, der sozialen Kompetenz und mit Aspekten der Suchtentwicklung.

 

Dass Suchtprävention wirkt, zeigen Ergebnisse empirischer Studien. So belegt eine Langzeitstudie, dass Klasse 2000 – Kinder seltener oder später mit dem Rauchen beginnen.

 

Bereits seit 2000 bemüht sich das Bezirksamt um Sponsoren. Trotz dieser Bemühungen nehmen aktuell nur drei Lichtenberger Klassen am Programm teil. Das Bezirksamt hat deshalb beschlossen, in diesem Jahr weiteren zehn Lichtenberger Grundschulklassen die Teilnahme am Projekt finanziell zu ermöglichen. Die Kosten für die Teilnahme einer Klasse betragen jährlich 260,- €. Das Projekt läuft über den Zeitraum von vier Jahren.

Zugleich wurde öffentlich zu Spenden aufgerufen und potentielle Sponsoren direkt angesprochen, zum Beginn des neuen Schuljahres die Patenschaft für weitere erste Klassen zu übernehmen, um sie fit für ein Leben ohne Drogen zu machen.

 

 

 

 

 

Berlin, den

 

 

 

Emmrich                                                                                 Geisel

Bezirksbürgermeisterin                                                          Bezirksstadtrat für Umwelt und

  Gesundheit

 
 

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