Drucksache - DS/1193/IX  

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, unter Einbeziehung der Kinder, des pädagogischen Personals und der Eltern der Oberseeschule Möglichkeiten zu erarbeiten, um trotz Schulerweiterung den Kindern ausreichend Freifläche zum Toben und Spielen zur Verfügung zu stellen.

Dazu soll bis zum Beginn der Sommerferien 2024 ein Zeit- und Maßnahmenplan für die gegenüberliegende Freifläche erarbeitet werden, um mit Inbetriebnahme des Modularen Ergänzungsbaus diese Fläche auch tatsächlich nutzen zu können.

Zum anderen soll geprüft werden, ob die Roedernstraße in dem Bereich der Schule für den Durchfahrtsverkehr zeitlich befristet gesperrt und zur Spielstraße umgewidmet werden kann. Rettungsfahrzeugen soll selbstverständlich weiterhin die Durchfahrt ermöglicht werden. Sofern eine Spielstraße nicht möglich ist, sollen andere Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung geprüft werden, um den Kindern eine gefahrlose Überquerung der Roedernstraße vom Schulgrundstück mit den beiden Schulgebäuden zur gegenüberliegenden Freifläche zu ermöglichen.

Begründung:

Aufgrund des notwendigen Wohnungsneubaus und damit auch der wachsenden Zahl an schulpflichtigen Kindern sind Schulerweiterungen unumgänglich. Dies ist auf manchen Grundstücken möglich, ohne zu großen Einschränkungen zu führen. Die Freifläche der Oberseeschule wird durch den Erweiterungsbau jedoch in einem Maße eingeschränkt, dass es kaum möglich ist, dass sich dann alle ca. 600 Kinder in Pausen zeitgleich im Freien aufhalten und vor allem auch bewegen können.

Aktuelle Studien machen jedoch deutlich, dass sich Kinder heutzutage viel zu wenig bewegen und dadurch auch immer mehr körperliche Entwicklungsverzögerungen aufweisen. Es sollte daher in unser aller Interesse liegen, den Kindern an Grundschulen ausreichend Freifläche und gute Bewegungsmöglichkeiten anzubieten.

Das Bezirksamt hat dazu die gegenüberliegende Freifläche angeboten, auf der u.a. auch eine Gymnastikhalle entstehen soll und weitere Angebote für Spiel und Bewegung im Freien. Was genau die Kinder sich wünschen, sollte daher mit ihnen gemeinsam erarbeitet werden, natürlich unter pädagogischer Begleitung und in einem Zeitrahmen, der mit der Eröffnung des modularen Ergänzungsbaus Hand-in-Hand geht.

Da die vom Bezirksamt in Aussicht gestellte Fläche sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet, bietet es sich an, die dazwischen liegende Straße, zumindest temporär von Montag bis Freitag jeweils zwischen 9:00 und 15:00 Uhr, für den Durchfahrtsverkehr zu sperren und stattdessen den Kindern für mobile Angebote zur Verfügung zu stellen. Parallel zur Roedernstraße befindet sich die durch Querstraßen gut angebundene Orankestraße, so dass für die Grundstücke im hinteren Bereich der Roedernstraße weiterhin eine gute Verkehrsanbindung ohne größeren Umweg besteht. Da die Roedernstraße keinen Durchgangsverkehr hat, sind die Einschränkungen nur minimal, zumal zeitlich befristet.

Die zeitliche Befristung auf die hauptsächliche Schulzeit zwischen 9:00 und 15:00 Uhr ermöglicht dennoch problemlos auch das Bringen und Holen für die Kinder der dahinter liegenden Kita wie auch den eher am Wochenende stattfindenden Besuch des Friedhofs der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin Hohenschönhausen am Ende der Roedernstraße.