Auszug - Schwerpunktthema: Lichtverschmutzung
Frau Kitzmann (Geschäftsführerin Naturschutz Berlin-Malchow e.V.) berichtet, dass der Naturhof Malchow, wo der Ausschuss tagt, inzwischen 30 Jahre alt ist. Der Verein hat sich dem Schutz der Natur und Umwelt verpflichtet. Er ist in der Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit tätig, betreibt Landschaftspflege, ökologische Landwirtschaft und führt Artenschutzprojekte durch.
Sie hält im Anschluss mit Frau Hantuschke (Umweltbüro Lichtenberg) einen Vortrag zu den negativen Auswirkungen der zunehmend ansteigenden Nachtbeleuchtung auf die Umwelt. Die Beleuchtung beeinflusst den natürlichen Biorythmus mit einem Wach-/Schlafrythmus inklusive der Zellerneuerung. Fehlt die Dunkelheit, führt dies bei Pflanzen und nachtaktiven Tieren zu einer dauerhaften Fehl-Aktivität, u.a. werden sie von der Bestäubung abgehalten. Insekten umfliegen das Licht bis sie erschöpft niedersinken. Bäume halten Chlorophyl zu lange in den Blättern, anstatt sie für den Winter einzuspeichern und sind daher frostempfindlicher.
Im Bundesnaturschutzgesetz sind Regeln zur Lichtverschmutzung erlassen. Einzelne Bundesländer (u.a. Baden-Württemberg und Bayern) haben darüberhinausgehende Auflagen. Frau Kitzmann regt an, dass dies in Bebauungsplänen Berücksichtigung findet. So sollte kaltweißes Licht mit Blauanteil vermieden werden. Die Beleuchtung sollte bei Gebäuden nach unten, nicht nach oben strahlen, um somit weniger Licht in die Umgebung abzustrahlen. Das Umweltbüro Lichtenberg hat gemeinsam mit dem Naturschutz Berlin-Malchow e.V. einen Leitfaden erarbeitet, der auf die Problematik der Lichtverschmutzung aufmerksam macht: https://www.umweltbuero-lichtenberg.de/attachments/article/737/2022_Broschuere-Lichtverschmutzung_FINAL.pdf
Toni Kraus (DIE LINKE) fragt, inwieweit der Leitfaden vom Bezirksamt berücksichtigt wird und ob bspw. in Parks mittels eines anderen sichtbaren Lichttyps eine Beleuchtung ökologischer wäre. Frau Kitzmann verweist auf Untersuchungen, dass Beleuchtung keinen Einfluss auf die Sicherheit hätte und bedarfsgerechter Lichteinsatz durch Bewegungsmelder besser wäre. Filiz Keküllüoğlu berichtet, dass die Themen zur Lichtverschmutzung im Beirat für Naturschutz und Landschafts-pflege Lichtenberg diskutiert werden, bei denen ein Mitarbeiter der Stadtplanung anwesend ist.
Es werden Kostenaspekte sowie die Abwägung von Sicherheit und Artenschutz angesprochen. Frau Kitzmann verweist auf mögliche Zuschüsse aus dem Berliner Energie und Nachhaltigkeit– Programm. Die Ausschussmitglieder einigen sich einvernehmlich, dass ich Anschluss an die Diskussion ein Antrag aus dem Ausschuss zur Prüfung der Lichtemissionen durch bezirkseigene Gebäude in der kommenden Sitzung formuliert wird.
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