Lichtenberger Aktionswochen gegen Antisemitismus

Pressemitteilung vom 16.11.2022

Noch bis zum 08. Dezember 2022 finden die Lichtenberger Aktionswochen gegen Antisemitismus statt. Durch Filmaufführungen, Diskussionen und Workshops sensibilisiert die Veranstaltungsreihe für das Thema Antisemitismus, teilt Wissen und vernetzt Akteur:innen. Das gesamte Programm finden Interessierte im Netz unter https://aktionswochen.blackblogs.org/. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „In den letzten Jahren hat die Zahl antisemitischer Vorfälle in Lichtenberg wieder zugenommen. Das Lichtenberger Register hat für 2021 35 antisemitische Vorfälle aufgenommen, darunter Aufkleber, Flyer und Graffitis, aber auch Beleidigungen, Bedrohungen und Angriffe. Auch durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie haben antisemitische Denkweisen wieder stärker an Präsenz gewonnen. Wir müssen dem entschieden entgegen treten. Die Aufklärung darüber, was Antisemitismus ist, ist ein wichtiger Schritt dafür. Denn wir können Antisemitismus nur bekämpfen, wenn wir ihn erkennen.“

Im Rahmen der Lichtenberger Aktionswochen gegen Antisemitismus finden unter anderem statt:

Von rechten Schmierereien zu Verschwörungsmythen der Mitte – Antisemitismus in Lichtenberg heute
Donnerstag, 17. November 2022 – 18:00 Uhr – Hubertusbad (Hubertusstr. 47-49, 10365 Berlin)
RIAS Berlin lädt in Zusammenarbeit mit dem Antisemitismusbeauftragten von Lichtenberg und weiteren Partner:innen zum Austausch über aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus in Lichtenberg ein.

Workshop: Verschwörungsideologien als Herausforderung für die Zivilgesellschaft
Dienstag, 22. November 2022 – 17:00 Uhr – Remise (Magdalenenstr. 19, 10365 Berlin)
Im Workshop wird der Frage nachgegangen, wie Verschwörungserzählungen aufgebaut sind und was sie bedeuten.

“Rache: Geschichte und Fantasie” mit Max Czollek
Donnerstag, 24. November 2022 – 19:00 Uhr – Museum Lichtenberg (Türrschmidstr. 24, 10317 Berlin)
Was verbindet Quentin Tarantinos Film “Inglourious Basterds” mit der Figur des Golems, DIE als “Kosher Nostra” bekannten jüdischen Gangstern in den USA mit rabbinischen Diskussionen? Ko-Kurator, Publizist und Lyriker Max Czollek die zentralen Gedanken der Ausstellung “Rache – Geschichte und Fantasie”, die von März bis Oktober 2022 im jüdischen Museum in Frankfurt zu sehen war, vor und ordnet sie in gegenwärtige gesellschaftliche Debatten ein.

Lesung: “Ein Teil meines Herzens”, Tagebuch 1942-1944 von Wanda Przybylska
Donnerstag, 08. Dezember 2022 – 19:00 Uhr – Lavidaverde (Sophienstr. 35, 10317 Berlin)
Wanda ist zwölf Jahre alt, als sie Halt in ihrem Tagebuch sucht, vierzehn, als sie ermordet wird – sie stirbt im September 1944 während des Warschauer Aufstandes. Ihre Aufzeichnungen geben Einblick in das Denken und Fühlen eines Kindes, das selbst in einer von Not, Elend und Gewalt geprägten Welt die Menschlichkeit nicht aufgibt. Buchvorstellung und Lesung aus dem Buch mit Karl Forster (Chefredakteur der Zeitschrift „POLEN und wir“)

Weitere Informationen:
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Antisemitismusbeauftragter
André Wartmann
Telefon: (030) 90296-3323
E-Mail