Digedags-Platz in Karlshorst eingeweiht

Schild Digedagsplatz

Pressemitteilung vom 08.09.2021

Am Mittwoch, 08. September 2021, erhielt der bisher namenlose Platz an der Gabelung von Waldow- und Köpenicker Allee im Lichtenberger Ortsteil Karlshorst den Namen „Digedagplatz“. Die Benennung wurde von Lichtenbergs Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) in Anwesenheit der Initiatorinnen und Initiatoren der Namensgebung aus der Karlhorster Bürgeschaft vorgenommen. Sie stellten 2019 einen Antrag über den Bürgerhaushalt zur Namensgebung des unbebauten, begrünten Platzes im südöstlichen Karlshorst. Kurz zuvor war eine Gedenktafel am nahegelegenen ehemaligen Wohn- und Atelierhaus von Hannes Hegen, dem Schöpfer der Comicfiguren Dig, Dag und Digedag, in der Waldowallee 15, eingeweiht worden.

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „Mit dem neuen Digedags-Platz erinnern wir an ein Stück DDR-Kultur, das viele Menschen hier im Bezirk mit ihrer Kindheit verbinden. Das vom Grafiker Johannes Hegebarth erdachte Dreiergespann Dig, Dag und Digedag hat mehrere Generationen begleitet. Er und sein Team machten die Zeitschrift „Mosaik“ zur populärsten Kinder- und Jugendzeitschrift der DDR. Als Antwort auf westdeutsche und amerikanische Comics griffen die Bildgeschichten, wie sie von Hannes Hegen genannt wurden, grafische Traditionen wie die „Neuruppiner Bilderbögen“ auf und gaben ihnen eine moderne Form. Ich danke den Initiatorinnen und Initiatioren aus Karlshorst und dem Bürgerhaushalt herzlich für ihr Engagement. In den kommenden Wochen sind die Bürgerinnen und Bürger Karlshorsts dazu aufgerufen Vorschläge zur Gestaltung des Platzes zu machen.“

Der Grafiker Hannes Hegen (mit bürgerlichem Namen Johannes Hegenbarth, 1925-2014) wurde in Wien und Leipzig ausgebildet. Ein Kollektiv aus 15 Zeichnerinnen und Zeichnern sowie Autorinnen und Autoren, darunter seine Ehefrau Edith Szafranski, unterstützten ihn dabei. Das „Mosaik“ erschien monatlich in einer Auflage von bis zu 660.000 Exemplaren und war damit eine der auflagenstärksten Zeitschriften der DDR. Die stets ausverkauften Hefte nahmen eine Ausnahmeausstellung ein: ohne die für DDR-Publikationen üblichen politischen Bezüge führten die Digedags ihre Fangemeinde von der Antike bis in die Zukunft durch spannende Abenteuer. In spielerischer Weise verbanden sie Geschichte, Unterhaltung und Bildung. Differenzen zwischen dem herausgebenden Verlag Junge Welt und Hannes Hegen über die zukünftige Ausrichtung des Heftes führten 1975 zum Ende der schon seit 1957 spannungsreichen und schwierigen Zusammenarbeit.

Weitere Informationen:
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Pressestelle
Telefon: (030) 90296-3307
E-Mail