Der Seewasserfilter für den Obersee in Berlin-Lichtenberg ist seit August 2015 in Betrieb. Seitdem wird die im Rahmen des Umweltentlastungsprogrammes II (UEP II) gebaute Anlage im Rahmen eines Monitorings begleitet.
Im Ergebnis dieser begleitenden Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass nach ca. 2 Jahren Dauerbetrieb eine konstante Wassermenge gereinigt werden kann. Auch die Phosphor-Entfernung funktioniert einwandfrei, wodurch dem See jährlich fast 30 kg Phosphor entnommen werden. Die Reinigung von weiteren Parametern und die Entwicklung des Schilfs werden positiv bewertet. Gleichzeitig ist zu erkennen, dass die Prozesse im See (wie Phosphor-Rücklösung aus dem Sediment oder die Vermischung des Seewassers mit ungereinigtem Regenwasser) die Wasserqualität im Obersee soweit beinträchtigen, dass die aktuell gereinigte Wassermenge noch nicht ausreichend ist.
Der Seewasserfilter wird ganzjährig mit verschiedenen Beschickungszyklen, angepasst an die Jahreszeit, gesteuert. Nach wie vor tritt in den Sommermonaten eine starke Algenblüte im See auf. Der Seewasserfilter nimmt während des Algenwachstums eine große Menge an Biomasse auf. Damit verlängern sich die Trocknungsphasen, während sich diese in den Wintermonaten verkürzen. Trotz des ganzjährigen Betriebs und einer guten Phosphor-Reduzierung konnten die bisher angestrebten Reinigungsvolumina noch nicht erreicht werden.
Hierzu erklärt Umweltstadtrat Wilfried Nünthel (CDU):
„Das Bezirksamt Lichtenberg hat sich deshalb dafür entschieden, eine zusätzliche Reinigungsstufe am Filter einzubauen. Im Zeitraum April bis September 2019 wird auf dem Filtergelände eine Mikrosiebanlage betrieben. Diese wird in einem Container auf dem Gelände des Seewasserfilters an der Oberseestraße installiert.“
Das Seewasser wird an der Einleitstelle aufgefangen und in einem speziellen Verfahren gereinigt, bevor es dem Filter zugeführt wird. Die algenhaltige Biomasse, die gleichzeitig auch viel Phosphor enthält, wird somit vorfiltriert. Die Zulauf-Belastung des Seewasserfilters verringert sich und mehr Wasser kann im Filter gereinigt werden. Das Monitoring wird in diesem Zusammenhang vorerst bis Dezember 2019 verlängert.
Weitere Informationen:
Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr
Wilfried Nünthel
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