Drucksache - DS/0899/V  

 
 
Betreff: Kitasituation in Karlshorst
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:JugendhilfeausschussBezirksamt
  BzStR JugBilSport,
Drucksache-Art:BeschlussempfehlungVorlage zur Kenntnisnahme
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
17.03.2004 
28. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin ohne Änderungen in der BVV beschlossen   
Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin Entscheidung
19.05.2004 
30. Sitzung in der V. Wahlperiode der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg von Berlin mit Abschlussbericht zur Kenntnis genommen   

Sachverhalt
Anlagen:
Beschlussempfehlung JHA PDF-Dokument
Vorlage z. Ktn. BA (Abb.) PDF-Dokument

Der Ausschuss empfiehlt der Bezirksverordnetenversammlung:

 

Das Bezirksamt Lichtenberg von Berlin wurde ersucht im Stadtteil Karlshorst alle Möglichkeiten zu prüfen, um kurzfristig Kita-Plätze zu schaffen.

 

 

 

Das Bezirksamt bittet die BVV Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:

 

 

Das Bezirksamt hat auf seiner Sitzung am .... April 2004 beschlossen,

 

 

Mit Beginn der konkreten Planung des ersten Bauabschnittes B _Plan 11 14 - a wird das Jugendamt gemeinsam mit dem Investor unter Einbeziehung von interessierten freien Trägern die konkrete Planung eines Hauses für Kinder und Jugendliche verhandeln. Ziel ist, dem mit Zuzug von 1.600 Einwohnern entstehende zusätzliche Bedarf an Kitaplätzen zu entsprechen und das Defizit an Plätzen in öffentlichen JFE zu reduzieren.

 

 

 

 

 

 

 

Berlin, den       .     2004

 

 

 

 

 

Emmrich                                                             Räßler

Bezirksbürgermeisterin                                      Bezirksstadtrat Jugend, Bildung und Sport

 

 

 

 

 

Anlage

 

1. Gegenwärtige Versorgung mit Kitaplätzen

In den Sozialräumen 27 bis 30 gibt es 10 Kindertagesstätten[1], davon 5 Kitas in freier Trägerschaft, mit insgesamt 916 Plätzen. Von diesen 916 Plätzen (davon 291 Plätze in freier Trägerschaft) werden voraussichtlich im Kitajahr 2004/2005 822 Plätze belegt sein.[2] In der Region sind gegenwärtig noch 94 Plätze zu vergeben.

Außerhalb der Region werden in den benachbarten Sozialräumen 24, 25 und 26 ins­gesamt 49 Kinder versorgt[3]. Diese 49 Kinder können, wenn es die Eltern wünschen, in der Region Karlshorst einen Kitaplatz erhalten.

Das Gebäude Gundelfinger Str. 38/39 kann nur in den Etagen und Räumen als Kita genutzt werden, in denen zurzeit eine Nutzung erfolgt.

Eine Erweiterung der Nutzung bzw. andere Nutzungen im Haus machen einen Antrag auf Nutzungsänderung erforderlich (Bauantrag). Zur Asbestbelastung im OG kommt noch der fehlende 2. bauliche Rettungsweg für die Nutzung der gefangenen Räume auf der Giebelseite. Weitere Forderungen sind von der zukünftigen Nutzung abhängig.

Sollte eine ausführlichere Auskunft mit Beteiligung von IS TGBV gewünscht sein, müsste eine konkrete Anfrage formuliert werden. Die Verwaltung des Jugendamtes wird dann diese konkretisierte Anfrage als Auftrag an den Immobilienservice geben.

In allen Sozialräumen der Region Lichtenberg Süd nahm die Zahl der zu versorgen­den Kinder zu. Der Zuwachs liegt zwischen 23% (Sozialraum 27) und 1 bis 4% (in den Sozialräumen 28 bis 30).

Neben der Versorgung in Kindertagesstätten werden noch 21 Plätze in der Tages­pflege angeboten und genutzt.

Drei Freie Träger (Kappe e. V., Klax gGmbH und easy-peasy-kinderleicht e. V. (im Sozialraum 30) haben eine Bestätigung für die Erweiterung ihres Platzangebotes um insgesamt 128 Plätzen Kitaplätze erhalten.

Aus gegenwärtiger Sicht ist eine ausreichende Versorgung mit Kitaplätzen in den Sozialräumen 27 bis 30 gegeben.

2. Versorgung mit Kitaplätzen nach Realisierung des Bebauungsplanes 11-14a

Laut Entwurf des Bebauungsplanes 11-14a "Wohnpark Karlshorst" werden etwa ab dem Jahre 2007 im Sozialraum 30 der Region Lichtenberg Süd insgesamt 500 frei­finanzierte Eigenheime entstehen. Es wird dadurch ein Bevölkerungszuwachs von 1.600 Einwohnern entstehen.

Laut Bedarfs- und Kostenrichtwerte zur sozialen Infrastruktur der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung[4] wird von einem Spitzen- und einen Langzeitbedarf ausgegan­gen.


Der Langzeitbedarf [5](6 Jahrgänge : 0 bis unter 6-jährige) beträgt 96 Plätze und der Spitzenbedarf 144 Plätze. Es ist zu berücksichtigen, dass dieser Bedarf sich lang­fristig entwickeln wird in Abhängigkeit von der Fertigstellung und Bezug der Eigen­heime. Die TLG Projektentwicklung Karlshorst GmbH, nachstehend TPK genannt, hat sich im Städtebaulichen Vertrag über die städtebauliche Maßnahme "Wohnpark Karlshorst" verpflichtet, sobald ein Bedarf an 100 Plätzen (Anmeldungen auf einen Kitaplatz) vorliegen, umgehend mit der Herstellung der Kita zu beginnen.[6] Gegen­wärtig unterliegt das Verfahren einer rechtlichen Prüfung. Schätzungsweise wird nicht vor 2005 der 1. Bauabschnitt in Angriff genommen.

3. Versorgung mit Jugendfreizeitangeboten

Die Region Lichtenberg Süd ist mit ihrem Versorgungsgrad von 28% extrem unterversorgt[7]. Lediglich im Sozialraum 28 werden Jugendfreizeitangebote vor­gehalten (132 Plätze)[8]. Das entspricht einem Versorgungsgrad von 84%. Die Jugendfreizeitein­richtungen im benachbarten Sozialraum 26 können einen Teil des Bedarfs in der Region auffangen[9], aber dennoch ist das nicht ausreichend und auch keine Lösung. In den übrigen Sozialräumen (27, 29 und 30) der Region Lichtenberg Süd ist gar keine Versorgung (Versorgungsgrad 0%).

Im Sozialraum 27 leben 315 Einwohner[10] im Alter von 6 bis unter 25 Jahren. Das entspricht einem Bedarf von 36 Plätzen.[11] Der Versorgungsgrad mit Plätzen in öffentlichen Jugendfreizeiteinrichtungen und in Jugendfreizeiteinrichtungen, die öffentlich gefördert werden, beträgt 0%. Das heißt, es gibt überhaupt kein Angebot an Jugendfreizeitplätzen.

Im Sozialraum 27 gibt es eine Kita (Hauptstr. 6T).

Im Sozialraum 28 leben 1.379 Einwohner[12] im Alter von 6 bis unter 25 Jahren. Das entspricht einem Bedarf von 157 Plätzen.[13] Der Versorgungsgrad mit Plätzen in öffentlichen Jugendfreizeiteinrichtungen und in Jugendfreizeiteinrichtungen, die öffentlich gefördert werden, beträgt 84%. Die Versorgung sichern die öffent­liche Einrichtung "rainbow" und der IN VIA-Mädchentreff. Im Sozialraum gibt es eine Grundschule, ein Gymnasium und eine kommunale Kindertagesstätte sowie zwei Kindertagesstätte in freier Trägerschaft.

Im Sozialraum 29 leben 1.592 Einwohner im Alter von 6 bis unter 25 Jahren. Das entspricht einem Bedarf von 181 Plätzen. Der Versorgungsgrad mit Plätzen in öffentlichen Jugendfreizeiteinrichtungen und in Jugendfreizeiteinrichtungen, die öffentlich gefördert werden, beträgt 0%.

Im Sozialraum arbeiten 2 Grundschulen und 2 kommunale Kindertagesstätten.

Im Sozialraum 30 leben 866 Einwohner[14] im Alter von 6 bis unter 25 Jahren. Das entspricht einem Bedarf von 99 Plätzen. Der Versorgungsgrad mit Plätzen in öffentlichen Jugendfreizeiteinrichtungen und in Jugendfreizeiteinrichtungen, die öffentlich gefördert werden, beträgt 0%. Das heißt, es gibt überhaupt kein Angebot. In diesem Sozialraum arbeitet nur der freie Träger "Potpourri" mit familien­orientierten Freizeitangeboten. Laut Berechnungsmodell[15] ist im Sozialraum 30 bei einem Zuzug von 1.600 Einwohnern mit einem Zuwachs von 304 jungen Menschen im Alter von 6 bis unter 25 Jahren zu rechnen (Langzeitbedarf). Legt man den Spit­zenbedarf von 1.5% zugrunde, sind es 384 junge Menschen im alter von 6 bis unter 25 Jahren. Dann sind Laut Richtwert sind dann weitere 35 Plätze (Langzeitbedarf) oder 44 Plätze (Spitzenbedarf) in öffentlichen Jugendfeizeiteinrichtungen und in Jugendfreizeiteinrichtungen, die öffentlich gefördert werden, erforderlich. Gegen­wärtig liegt der Platzbedarf bei 99 Plätzen. Mit dem bereits jetzt nicht realisiertem Bedarf ist ein Gesamtbedarf von 134  bzw. 143 Plätzen zu erwarten (bisheriger Bedarf - 99 Plätze - zuzüglich des künftigen Bedarfs an 35 oder 44 Plätzen).

Im Sozialraum 30 gibt es 1 kommunale Kindertagesstätte (Einrichtungsverbund - 3 Kitas) und 3 Kitas in öffentlicher Trägerschaft sowie eine Kreativ-Grundschule.

Der Investor[16] ist bereit, nach unseren Vorstellungen 1 Haus für Kinder und Jugend­liche zu bauen. Das Grundstück hat er zur Verfügung gestellt. Sobald der städte­bauliche Vertrag in die konkrete Planung des ersten Bauabschnittes übergeht, wird das Jugendamt gemeinsam mit dem Investor unter Einbeziehung von interessierten Freien Trägern die konkrete Planung des Hauses verhandeln.

In der gesamten Region Lichtenberg Süd fehlen gegenwärtig 341 Plätze. Unter Berücksichtung des Zuzuges von 1.600 Einwohnern im Sozialraum 30 erfordert eine 100%ige Versor­gung 376 Plätze in Jugendfreizeiteinrichtungen.

4. Anlagen

Anlage 1:           Tagesbetreuung in den Sozialräumen 27 bis 30

Sozialräumen 27 bis 30

Anlage 2:           Altersstruktur der Kinder und Jugendlichen in der Region Lichtenberg Süd (Karlshorst - Sozialräume 27 bis 30)

Anlage 3            Realisierter Bedarf an Kitaplätzen im Bezug zur Altersgruppe 7 bis unter 7 Jahren in der Region Lichtenberg Süd (Karlshorst - Sozial­räume 27 bis 30)

Anlage 4            Anzahl der 6- bis unter 25-Jährigen in der Region Lichtenberg Süd (Karlshorst - Sozialräume 27 bis 30)

Anlage 5            Versorgung mit Plätzen in JFE in der Region Lichtenberg Süd (Sozial­räume 27 bis 30)

Anlage 6            Spielplätze in den Sozial­räumen 27 bis 30

 

 

 



[1] 2 Kitas sind Einrichtungsverbünde: 1) Kita Römerweg 106 und 112 sowie 2) Heiligenb. 19, Wildenst. 3 und Stechlin. 26.

[2] siehe Anlage 1

[3] ebenda

[4] die Richtwerte per Juli 2002 werden gegenwärtig überarbeitet.

[5] Rechenmodell: Einwohner X Jahrgangsstärke (1,0% bzw. 1,5%) X 6 (Jahrgänge).

[6] § 7, Absatz 3

[7] siehe Anlage 4

[8] Rainbow mit 112 Plätzen und IN VIA-Mädchentreff 20 Plätze

[9] Tierparkclub 250, Naturzentrum 74, Betonoase 101 und Eastside 117 Plätze, also insgesamt 542 Plätze

[10] Einwohnerzahlen Stichtag 31.12.2003

[11] 11,4% der Anzahl der Einwohner von 6 bis unter 25 Jahren

[12] Einwohnerzahlen Stichtag 31.12.2003

[13] 11,4% der Anzahl der Einwohner von 6 bis unter 25 Jahren

[14] Einwohnerzahlen Stichtag 31.12.2003

[15] Rechenmodell: Einwohner (6 bis unter 25 Jahre) X Jahrgangsstärke (1,0% bzw. 1,5%) X 19 (Jahrgänge)= Anzahl der Kinder und Jugendlichen. Anzahl der Kinder und Jugendlichen X 11,4% = Plätze

[16] TLG Projektentwicklung Karlshorst GmbH s. B-Plan 11-14a

 
 

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