Auszug - Kein neues Kohlekraftwerk in Lichtenberg - Energieversorgung klimafreundlich gestalten
Zur
Drucksache lagen zwei Änderungsanträge vor.
Frau
Kamphausen-Semaan stellte für die BVO der FDP folgenden Ergänzungsantrag im
Änderungsantrag der Fraktion der CDU. Nach dem 1. Absatz wird der Satz:
„Der Diskussionsprozess soll Ende 2007 abgeschlossen sein“
angefügt. Gemäß
Geschäftsordnung der BVV § 57 (1) nahm Frau Astrid Schneider das Wort zur
Drucksache. Abstimmung: Änderungsantrag
der BVO der FDP: Wurde mehrheitlich bei
6 Ja-Stimmen abgelehnt. Änderungsantrag
der Fraktion der CDU: wurde mit 26 Ja-Stimmen bei 25 Nein-Stimmen beschlossen. Änderungsantrag
der Fraktionen Die Linke.PDS/Bündnis 90/Die Grünen: Wurde mit 25 Ja-Stimmen bei
25 Nein-Stimmen abgelehnt. Die
Beschlussempfehlung wurde in der Fassung des Änderungsantrages der Fraktion der
CDU beschlossen. Beschluss: Das Bezirksamt wird
ersucht in Kooperation
mit dem Senat, der Vattenfall Europe Berlin und mit Moderation durch die FHTW
einen transparenten Diskussionsprozess mit Bürgerschaft und Umweltverbänden
zum notwendigen Ersatz des Heizkraftwerkes
„Georg Klingenberg“ in Berlin- Rummelsburg zu organisieren. Zur Sicherstellung der
Wärme- und Stromversorgung insbesondere im Ostteil Berlins soll hierbei gemeinsam über
alternative Möglichkeiten der Versorgung der Berliner Bevölkerung mit Energie
und Wärme diskutiert und gemeinsame Umsetzungsstrategien entwickelt werden.
Unter anderem sollen dabei folgende Fragen geklärt werden: A. Wie ordnet sich der Kraftwerksneubau
in die klimapolitischen Zielstellungen des Landes Berlins ein. B. Welche alternativen Brennstoffe
und/oder Technologien gibt es zur Kohleverbrennung? C. Ist in Lichtenberg eine verstärkte
Nutzung dezentraler Stromerzeugungstechniken durch Stromerzeugungssysteme auf
Basis erneuerbarer Energiequellen – z. B. Erdgas, Biomasse bzw. eines
entsprechenden Brennstoffmixes – sowie dezentraler
Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen möglich und welche Vorraussetzungen müssen hierfür
geschaffen werden? D. Was kosten und was leisten
alternative Brennstoffe und/oder Technologien? E. Wie wirkt sich die Verwendung
alternativen Brennstoffe und/oder Technologien auf die Verbraucherpreise aus? F. Wie kann die Preisentwicklung für
Energie und Fernwärme transparent dargestellt sowie auf die Bezahlbarkeit für
den Endverbraucher geachtet werden? G. Wie wirkt sich die Verwendung dieser
alternativen Brennstoffe und/oder Technologien auf die Wirtschaftlichkeit des
Kraftwerks- bzw. Kraftwerksersatz-Betreibers aus? In diesem Diskussionsprozess soll sich das Bezirksamt zudem
dafür einsetzen, dass folgende Bedingungen erfüllt werden:
Das Bezirksamt wird aufgefordert mit
Vattenfall Europe das Gespräch zu suchen und sich dafür einzusetzen, dass das
Unternehmen sein Konzept mit den ökologischen und sozialen Erfordernissen der
Lichtenbergerinnen und Lichtenberger in Gegenwart und Zukunft in Einklang bringt
und somit die geplante Milliarde Investition umwelt- und arbeitsmarktpolitisch
sinnvoll einsetzt. Für eine mögliche Nachnutzung des Altstandortes für
Forschung und Entwicklung alternativer Formen der Energieerzeugung soll geprüft
werden. Vattenfall wird aufgefordert
seine Kraftwerksplanung und das Gesamtenergiekonzept durch ein unabhängiges
Umweltinstitut begutachten und eine CO2-Bilanz erstellen zu lassen. Die
Ergebnisse müssen transparent gemacht werden. |
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