Drucksache - DS/0818/IX  

Die Bezirksverordnetenversammlung wolle beschließen:

Das Bezirksamt wird ersucht, die Präventionsarbeit im Bereich Drogen- und Alkoholkonsum auszuweiten und damit die Aufgaben der bezirklichen Suchthilfekoordination, um Handlungsstrategien der Suchthilfeplanung zu ergänzen.

Hierzu zählen:

• die Einführung eines Monitorings konsumbelasteter Quartiere (ggf. in Form des partizipatives Mappings)
• quantitative und qualitative Bedarfsanalysen zur Suchtpräventionsplanung
• Erarbeitung zielgerichteter proaktiver und reaktiver Strategien und Maßnahmen zur sozialraumbezogenen, zielgruppen- und suchtmittelspezifischen Suchtprävention und Suchthilfe unter Berücksichtigung gemeinwesenorientierter Ansätze (z.B. Lösung von Nutzungskonflikten und Stärkung des subjektiven Sicherheitsempfindens der Bewohner*innen in Sozialräumen);
• Entwicklung von Handlungsstrategien und Umsetzung über Projekte; Netzwerkarbeit zum Umgang mit Drogen- und Alkoholkonsum im öffentlichen Raum

Hierzu sind zusätzliche finanzielle Ressourcen bereitzustellen, die neben der personellen Ausstattung auch ein Budget beinhalten, um die sich hieraus ergebenen Maßnahmen abzusichern. Im Haushaltsplan für die Haushaltsjahre 2024/25 sind hierfür Mittel in Höhe von 200.000,00 Euro (z. B. in Kapitel 3360, Titel 68432) zu veranschlagen.

Begründung:

Die Beantwortung der Großen Anfrage Nr. 0352/IX zum Alkoholkonsum in Lichtenberg zeigte u. a. einen dringenden Bedarf an der besseren Verzahnung bestehender Projekte und Angebote im Bezirk sowie eine finanzielle Aufstockung der niederschwelligen Schuldenberatung für Wohnungs- und Obdachlose mit Suchtproblematik auf.

Im Ergebnis einer daraufhin stattgefundenen 1. Auftaktveranstaltung zum Drogen(Konsum) im Bezirk Lichtenberg vom 24.04.2023 sahen die Anwesenden die Notwendigkeit der Implementierung eines, dem Projekt NUDRA vergleichbaren, Monitoring- und Vernetzungsprojektes. Die bestehende Suchthilfekoordination im Bezirk Lichtenberg kann die im Antragstext genannten Aufgaben über das bestehende Arbeitsgebiet hinaus nicht bewältigen. Daher sollen zusätzliche finanzielle Ressourcen bereitgestellt werden, die neben der personellen Ausstattung auch ein Präventionsbudget beinhaltet.