Burhan Cetinkaya berichtet aus Istanbul

Vor 3 Jahren habe ich mich entschieden an dem Programm LoGo-Europe teilzunehmen. Nach langer Wartezeit aufgrund der Pandemie bekam ich jetzt die Gelegenheit die Verwaltungsstrukturen in Istanbul kennenzulernen. Ich bin Burhan Cetinkaya und leite die Wirtschaftsförderung in Berlin-Lichtenberg.

Unterwegs zwischen Europa und Asien

Unterwegs zwischen Europa und Asien

Die Weltmetropole Istanbul

Istanbul ist die einzige Metropole der Welt, die auf zwei Kontinenten liegt. Diese faszinierende und geschichtsprägende Stadt war unter dem Namen Konstantinopel nicht nur kultureller und wirtschaftlicher Mittelpunkt der Erde, sondern auch ein politisches Zentrum. Ein Mosaik der unterschiedlichen Völker und Religionen, ein bedeutender Markt und ein zentraler Handelsort. Konstantinopel war sehr lange Zeit die Hauptstadt des Oströmischen Reiches bzw. später des Byzantinischen Reiches. Nach der Eroberung der Stadt im Jahr 1453 wurde Istanbul die Hauptstadt des Osmanischen Reiches.
Istanbul ist heute mit 16 Millionen Einwohner:innen mit Abstand die größte Stadt und weiterhin das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Türkei. Die Stadt besteht aus 39 Bezirken und 962 Stadtteilen. In Istanbul existieren zahlreiche industrielle und handwerkliche Betriebe insbesondere der Textilien und Nahrungsmittel. Der Dienstleistungssektor wird von Banken, Verkehrswesen, Großhandel, Presse und Verlagswesen dominiert. Die Bauwirtschaft boomt weiterhin und eins der wichtigsten Wirtschaftszweige der Weltmetropole ist natürlich der Tourismus. Im Jahr 2019 kamen knapp 15 Millionen Touristen nach Istanbul (davon fast 1.2 Millionen aus Deutschland).

İPA Campus

İPA Campus

Die hohe Inflation belastet die Menschen in der Türkei seit mehreren Monaten. Im September lagen die Verbraucher:innenpreise 83,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Viele junge hochausgebildete Menschen (darunter Ärzte und Ingenieure) versuchen aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Situation das Land zu verlassen.

Ekrem İmamoğlu von der größten Oppositionspartei CHP regiert seit 2019 die Weltmetropole und hat somit nach 17 Jahren die AKP-Regierung in Istanbul abgelöst. Unter dem Motto „16 Milyon İçin Çalışıyoruz“ – „Wir arbeiten für 16 Millionen“ versucht der Oberbürgermeister die gespaltene Gesellschaft in der größten Stadt der Türkei zusammenzuführen. Sein Job ist nicht einfach. Er hat zwar die Wahl gewonnen, hat aber nicht die Mehrheit im kommunalen Parlament. Die Regierungsparteien AKP und MHP haben hier die Mehrheit und verhindern oft die eingereichten Maßnahmen, Projekte und Konzepte des Oberbürgermeisters.

İPA Campus

İPA Campus

Ein strategisches Ziel konnte aber Ekrem İmamoğlu in der Organisationsstruktur erreichen: Die Gründung von „İstanbul Planlama Ajansı (İPA)“ – „Istanbuler Planungsagentur“. Die Istanbuler Planungsagentur „İPA“ arbeitet mit dem Hauptziel, die Rolle Istanbuls im globalen System, seine Vision, die Richtung, in die es gehen wird, mit einem gemeinsamen Geist zu bestimmen und hierfür wissenschaftliche, intelligente und innovative Lösungen für die realen Probleme Istanbuls zu entwickeln. Auf diesem Weg haben sie unterschiedliche Akteure als Kooperationspartner:innen (Vereinten Nationen (UN), Weltgesundheitsorganisationen (WHO), Internationale Arbeitsorganisation (ILO), Universitäten, Arbeitgeber:innenverbände, Kammern, zivilgesellschaftliche Organisationen etc.) gewonnen. Auf dem İPA-Campus Gelände (der übrigens den Namen von den deutsch-türkischen Biontech-Gründer:innen Özlem Türeci und Uğur Şahin trägt) arbeiten Menschen zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten und erstellen hierzu Konzepte, Projekte und Visionen. Die Geschichte zum Campus-Gelände ist sehr interessant. Diese grüne Oase in Istanbul diente vor der Zeit von Ekrem İmamoğlu als Unterkunft für bestimmte Bezirksbürgermeister von Istanbul. Diese 12 Häuser wurden von İmamoğlu zu Büros umgewandelt und jetzt arbeiten auf dem Campus-Gelände unterschiedliche Organisationseinheiten (İPA, Vision 2050, sozialpolitisches Büro, Büro für Statistik etc.).

Mit Dr. Mehmet Çakılcıoğlu

Mit Dr. Mehmet Çakılcıoğlu

Erste Woche

Ich wurde an meinem ersten Tag sehr herzlich von Dr. Mehmet Çakılcıoğlu, Ceren Sual und Nahit Karaca empfangen. Mehmet Çakılcıoğlu ist der Präsident der Organisationseinheit „İş Dünyası Platformu“ (Geschäftswelt-Plattform) und ist zugleich der Berater des Oberbürgermeisters in Fragen der Geschäftswelt und Wirtschaftsentwicklung.

Mit Ceren Sual und Nahit Karaca

Mit Ceren Sual und Nahit Karaca

Es gibt in den Istanbuler Bezirken keine Wirtschaftsförderungsämter. Die Aufgabenbereiche von „İş Dünyası Platformu“ ähneln in mehreren Bereichen den Aufgabeninhalten der Wirtschaftsförderung. Dies konnten wir in unserem Erstgespräch feststellen. Mir wurde die Struktur der İPA und Istanbuler Stadtverwaltung erläutert und die Aufgabenschwerpunkte von „İş Dünyası Platformu“ dargestellt. Es gab aber auch sehr viele Fragen über die Berliner Verwaltungsstruktur sowie über die Aufgabenbereiche der Wirtschaftsförderung.

Das Parkhaus wird abgerissen

Das Parkhaus wird abgerissen

Am Nachmittag haben wir ein großes Projekt im Zentrum von Istanbul besucht. Ein mehrgeschossiges Parkhaus (errichtet damals auf einer kommunalen Fläche) soll demnächst abgerissen und zu einem öffentlichen Marktplatz umgewandelt werden.
Neuer Standort eines Unternehmens in der Bauphase

Neuer Standort eines Unternehmens in der Bauphase

In den Erdgeschoßflächen des Parkhauses waren bis vor kurzem berühmte türkische gastronomische Unternehmen angesiedelt. Nach der gemeinsamen Besichtigung der Baustelle mit dem Leiter und Mitarbeiter des Facility Managements der Großstadtverwaltung haben wir die neuen Standorte von einigen Unternehmen in der Bauphase besucht.

Rede von Dr. Mehmet Çakılcıoğlu

Rede von Dr. Mehmet Çakılcıoğlu

An meinem zweiten Arbeitstag haben wir an der Konferenz „Nachhaltige Transformationszentrum“ im Bezirk Pendik auf der Anatolischen Seite von Istanbul, die von der „Industriekammer Istanbul“ organisiert worden ist, teilgenommen. Das Ziel der Veranstaltung war, das Nachhaltigkeitsthema aus vielen Perspektiven zu betrachten und die neuesten Entwicklungen in diesem Rahmen zu bewerten. Mit diesem Programm sollte das Bewusstsein der Unternehmen für Nachhaltigkeit geschärft sowie das Wissen der Teilnehmer:innen zum Thema vertieft werden. Durch Impulsvorträge und Workshops konnten sich Unternehmen über Themen wie Grundlagen der Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeitsstrategien sowie Themen auf der Agenda wie Green Deal und Kreislaufwirtschaft informieren.

Mit Vertreter:innen der Industriekammer u.a. Ayla Dev, Merve Torbalı und Murat Çökmez

Mit Vertreter:innen der Industriekammer u.a. Ayla Dev, Merve Torbalı und Murat Çökmez

Des Weiteren wurde auch von der EU-Kommission beschlossenes “Fit-for-55-Paket” vorgestellt. Mit dem “Fit for 55”-Gesetzespaket soll eine Senkung des Treibhausgasausstoßes um mindestens 55 % bis 2030 erreicht werden. Dies betrifft ebenfalls die türkische Wirtschaft, da mit den EU-Ländern sehr viel Handel und Zusammenarbeit stattfindet. Dr. Mehmet Çakılcıoğlu war als Vertreter der Istanbuler Verwaltung ebenfalls als Redner zu dieser Veranstaltung eingeladen und hat die Wichtigkeit des Themas für die Istanbuler Wirtschaft hervorgehoben.

Koordinationstreffen der Istanbuler Berufskammern

Koordinationstreffen der Istanbuler Berufskammern

An meinem dritten Tag konnte ich an dem Koordinationstreffen der Istanbuler Berufskammern teilnehmen. Anwesende waren u.a. die Istanbuler Anwaltskammer, Apotheker:innenverband, Union der Kammern der Architekten und Ingenieure, Kammern der Zahnärzte und Veteniräre und İPA-Verteter:innen. Das Ziel des neugegründeten Netzwerkes ist vor allem der Informationsaustausch, die Abstimmung von gemeinsamen Maßnahmen und die Zusammenarbeit mit İPA. Unterschiedliche Themen wurden auf dem Netzwerktreffen behandelt. Wie z.B. wollte die Zahnärtzekammer im Rahmen der Woche der Zahnärzt:innen eine Informationskampagne zum Thema Zahnpflege starten und bräuchte hierzu die Unterstützung der Istanbuler Großstadtverwaltung bzgl. der Nutzung der öffentlichen Informationskanälen (Werbetafeln, digitale Bildschirme der ÖPNV etc.). Alle Kammern haben den großen Bedarf des Fachkräftemangels im Bereich des technischen Asisstenzen betont. Die Zahl der Berufsschulen in der Türkei ging rasant zurück dafür wurden von der türkischen Regierung mehr staatliche Berufsfachgymnasien für die Ausbildung zum Imam und Prediger eröffnet. Im Anschluß des Netzwerktreffens gab es einen informativen Austausch zwischen den Vertretern der Kammern und mir.

Workshop Logistikzentrum für Istanbul

Workshop Logistikzentrum für Istanbul

Am nächsten Tag wurde von der İPA ein großer Workshop zum Thema Logistikzentrum für Istanbul organisert. An dem Workshop nahmen viele Vertreter:innen der Logikstikvereine und Verbände, Handelskammern, Unternehmen, Istanbuler Stadtverwaltungen und Verkehrsministerium der Türkei teil. Nach den Impulsvorträgen wurden Arbeitsgruppen gebildet und ein Fragen- bzw. Aufgabenkatalog (welche Infrastruktur muss ein Logisitkzentrum haben und welche brachbezogenen Bedarfe muss es abdecken, Flächengröße, Standorte, Bauzeit, Organisationsstruktur etc.) gemeinsam erarbeitet. Ich konnte mich an meinem Tisch an der inhaltlichen Diskussionen und an den Ideenvorschlägen beteiligen. Die geplanten Logistikzentren sollen Orte sein, an denen unterschiedliche Produkte gelagert, Aufträge zusammengestellt und der Versand zur Lieferung an Einzel- und Großhandelsunternehmen mit kleineren Fahrzeugen durchgeführt werden.

Meine erste Woche war geprägt von unterschiedlichen Eindrücken und Erfahrungen. Meine zuständige Koordinatorin Cemre Sual und ihr Kollege Nahit Karaca und natürlich auch Dr. Mehmet Çakılcıoğlu bemühen sich sehr, dass ich möglichst viele Informationen und Erfahrungen sammeln kann. Sie zeigen ebenfalls großes Interesse an den Verwaltungsabläufen und Entwicklungen in Berlin und stellen immer wieder Fragen zu verschiedenen Themenbereichen, wie z.B. was die Wirtschaftsförderung macht, wie unsere Gewerbeflächen entwickelt werden und wie wir Unternehmen und Netzwerke unterstützen. Ich merke, dass mir trotz meiner türkischen Muttersprache mehrere Begriffe im Arbeitskontext fehlen, die ich nochmal erfragen bzw. selber nachschlagen muss.

Ende der Woche habe ich noch einige digitale Jour-Fixe-Termine mit meinem Team in Berlin durchgeführt, wo wir über aktuelle Themen des Amtes besprochen haben und die Termine für die nächste Woche durchgegangen sind. Ich bin sehr froh, dass ich so ein engagiertes Team habe.

Verkehr in Istanbul

Verkehr in Instanbul

Zweite Woche

Eine zusätzliche Herausforderung im Alltag ist die Verkehrssituation in Istanbul. Stundenlanges Warten im Stau gehört zum Alltag der Menschen und ist eine große Belastung.
Der erste Tag in meiner zweiten Woche begann sehr früh mit einer langen Fahrt nach Silivri. Die räumlichen Dimensionen in Istanbul sind etwas anders als in Berlin. Der in der westlichen Grenze der Stadt liegender Bezirk Silivri ist ca. 80 km entfernt und wofür wir eine Autofahrt von ca. 2 Stunden benötigten.

Unser Termin fand in den Räumlichkeiten der Biomasse-Energieerzeugungsanlage in Silivri statt. Auf der Entsorgungsanlage werden feste Haushaltsabfälle der europäischen Seite gelagert. Die Energieerzeugung findet in erster Linie durch die Verbrennung des bei der Lagerung von Abfällen entstehenden Deponiegases statt. Mit der Anlage soll die Umsetzung der Energieinvestitionen und -programme des öffentlichen und privaten Sektors, insbesondere der Stadtverwaltung von Istanbul, mit einer nachhaltigen, technologischen und sauberen Energiepolitik realisiert werden.

Nach der Erläuterung der Biomasse-Energieerzeugungsanlage fand ein Treffen zu dem Thema Warmwasserquelle statt, die in der Nähe der Anlage auf einer städtischen Fläche gefunden worden ist. Mit den Vertretern des städtischen Energieunternehmens Enerji A.Ş. (eine Tochtergesellschaft der Stadt Istanbul) wurden unterschiedliche Nutzungsarten der Warmwasserquelle für Landwirtschaft bzw. für touristische Zwecke erörtert.

İş Dünyası Platformu

Meine Koordinatorin Ceren Sual hat mich in dieser Woche detailliert über den Aufbauprozess und Ziele der Organisationseinheit “İş Dünyası Platformu“ (Geschäftswelt-Plattform) informiert. Die Organisationseinheit wurde vor ca. 2 Jahren gegründet und arbeitet eng mit dem Oberbürgermeister der Stadt Istanbul zusammen und kooperiert mit unterschiedlichen Ämtern der Stadtverwaltung.

Die Hauptziele von “İş Dünyası Platformu“ sind:
  • Bedarfsermittlung
  • Zusammenarbeit mit Unternehmen und Unternehmensnetzwerken. Aufbau von neuen Netzwerkstrukturen
  • Vermittlung von Bedarfen und Themen der Unternehmen zu den Fachämtern
  • Initiierung von Projekten und Maßnahmen
  • Stärkung der Zusammenarbeit von städtischen Unternehmen mit der Wirtschaft

Im ersten Schritt wurden mit den verschiedenen Steakholdern (Kammern, Unternehmensnetzwerke- und -vereine, Dachverbände etc.) Gespräche geführt und der Ist-Stand analysiert. Als Ergebnis wurden insgesamt 18 Sektoren (Pharmaindustrie, Logistik, Umwelt- und Recyclingindustrie, Bauwirtschaft, Papier-, Leder-, Metall-, Kohle-, Textil- und Lebensmittelindustrie etc.) kategorisiert und die Bedarfe, Probleme und Herausforderungen dokumentiert. Diese wurden je nach Thema mit unterschiedlichen Ämtern der Großstadtverwaltung erörtert. Am Ende des Prozesses wurden kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen festgelegt und die sektoralen Handlungsschwerpunkte definiert, wie z.B. zum Thema Recycling sollen Informationsveranstaltungen sowohl für die Unternehmen, als auch für die Kommunale Einrichtungen organisiert werden. Des Weiteren soll ein System der Kreislaufwirtschaft aufgebaut werden, mit dem Ziel, die bestehenden Materialien und Produkte so lange wie möglich geteilt, aufgearbeitet und wiederverwendet werden.

Aus den Gesprächen der Istanbuler Wirtschaft wurden folgende Themen als Schwerpunkte definiert:
  • Nachhaltige Transformation
  • Europäischer Green Deal: Klimaneutralität bis 2050
  • Beschäftigung

Aktuell arbeiten in Istanbul 16 regionalbezogene Büros zum Thema Beschäftigung. Diese wurden vom Oberbürgermeister Ekrem İmamoğlu ins Leben gerufen. Die jobsuchenden Personen können sich hier registrieren und bekommen eine professionelle Beratung sowie eine Vermittlung für eine passende offene Stelle. Alle Angebote sind kostenlos und werden von der Stadtverwaltung finanziert. “İş Dünyası Platformu“ arbeitet hier aktiv mit und unterstützt die Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften.
Des Weiteren werden auch im Bereich Handel „Runde Tische“ implementiert mit dem Ziel der Vernetzung und Zusammenarbeit. Hier werden die aktuellen Projekte der Großstadtverwaltung den Unternehmensverbänden und- vereinen präsentiert und Maßnahmenbezogene Zusammenarbeit koordiniert.

Halicport

Haliçport

Haliçport-Projekt İstanbul

Das 1.3 Milliarden Dollar teures Haliçport-Projekt wird an der Küste des Goldenen Horns errichtet. In der Byzantinischen Zeit war das Gebiet eine Werftanlage welches später vom türkischen Militär genutzt wurde.
Auf einer 2 km langen Küste (ca. 282.000 m²) sollen mehrere Luxushotels und -Apartments, Einkaufcentren, Museen, Büros, Flächen für Veranstaltungen und Konzerte, Restaurant und Cafés entstehen. Der Schwerpunkt soll auf den Bereich Tourismus liegen. Es werden jährlich ca. 30 Millionen Besucher:innen erwartet und durch das Projekt sollen bis zur 20.000 Arbeitsplätze entstehen.
Es gab auch sehr viel Kritik gegen das Bauvorhaben, weil das zuständige Ministerium das Projekt ohne die Beteiligung der Großstadtverwaltung in die Wege geleitet hat. Die zusätzliche Belastung der Verkehrssituation sowie die wenigen Grünflächen und Gentrifizierung der öffentlichen Flächen sind weitere Kritikpunkte vieler NGOs und Fachleute.

Gemeinsame Besprechung des Gewerbegebietes

Gemeinsame Besprechung des Gewerbegebietes in Esenyurt/Istanbul

Neuer Bebauungsplan für ein Gewerbegebiet

An einem Treffen mit den Kolleg:innen aus der Stadtverwaltung/Bereich Stadtplanung haben wir über ein großes Gewerbegebiet in einem Istanbuler Bezirk besprochen. Für das Gebiet soll ein neuer Bebauungsplan erarbeitet werden, wofür hierzu bereits mit den vor-Ort-ansässigen Unternehmen ein Beteiligungsworkshop durchgeführt wurde. Viele Unternehmen hätten den Wunsch geäußert, ihre bestehende Gebäude höher bauen zu wollen.
In der Nähe des Gewerbegebietes gibt es 2 Berufsschulen und über die Errichtung von weiteren Berufsschulen wird diskutiert. Ebenfalls tauschten sich die Kolleg:innen über bessere Verkehrsanbindungsmöglichkeiten für die Betriebe aus.

Handkarren-Müllsammler

Handkarren-Müllsammler

Recycling-Arbeiter-Verein

Eigentlich findet die Mülltrennung in der Türkei auf der Straße und nicht in den Haushalten statt. Der überwiegende Teil des Mülls landet unsortiert in Containern oder am Straßenrand. Wie in anderen türkischen Städten auch, suchen Sammler Plastik- oder Papiermüll und unterstützen somit den Recyclingkreislauf. Viele der Sammler kommen aus dem Osten der Türkei. Zu Gast bei “İş Dünyası Platformu“ waren diesmal die Vertreter des Recycling-Arbeiter-Vereins anwesend. Sie haben uns über die aktuelle Situation des Vereins und über die Probleme der Sammler informiert. Die Sammler haben die Stadt Istanbul unter sich aufgeteilt, sodass jeder sein Quartier und seine Route hat. Mit ihren Karren ziehen sie bis zur 80 Kilo durch die Istanbuler Straßen. Für 1 Kilo (56 kleine Plastikflaschen) bekommen sie 5 Lira (umgerechnet 28 Cent). Sie wünschen sich neue sowie besser erreichbare Mülltrennungsstationen und eine Zusammenarbeit mit den Vertreter:innen der Recyclingsindustrie.

Die zweite Woche war ebenfalls sehr spannend mit vielen Informationen und Eindrücken. Parallel gab es auch täglich mehrere Gespräche mit meinem Team in Berlin zum Thema Einkaufcenter-Runde, Wirtschafsauschuss, Workshop Wirtschaftsflächenkonzept etc..

Nächste Woche haben wir wieder mehrere interessante Termine auf der Agenda u.a. auch mit dem Oberbürgermeister von Istanbul: Ekrem İmamoğlu.

OB mit Bürgern

Ekrem İmamoğlu im Gespräch mit Bürger:innen © İBB

Dritte Woche

Unterwegs mit Ekrem İmamoğlu

In der ersten Woche hatte ich über Unternehmen berichtet, die im Erdgeschoßbereich eines Parkhauses im touristischen Stadtkern von Istanbul aufgrund der Baumaßnahmen neue Standorte suchen mussten. Am Montag hat der Oberbürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, die Unternehmen an ihren neuen Geschäftsräumen besucht. Der Besuch wurde direkt von der Organisationseinheit “İş Dünyası Platformu“ organisiert. Dabei waren auch die Leitungen und Mitarbeiter:innen des Bauamtes und der Ordnungsbehörde anwesend. Das Interesse an Ekrem İmamoğlu war von den Unternehmen sowie von den Bürger:innen sehr groß. Die neuen Standorte der Unternehmen waren nicht weit voneinander entfernt, so dass wir mit dem Oberbürgermeister und den Kolleg:innen zu Fuß unterwegs waren. Der Zeitplan verzögerte sich, da immer wieder Menschenmengen mit dem beliebten Ekrem İmamoğlu ein Foto machen wollten. Ein Bürger rief sogar seine Frau an und wollte, dass der Oberbürgermeister mit ihr telefoniert (siehe Foto).

Mit OB von Istanbul

Treffen mit dem Oberbürgermeister der Stadt Istanbul, Ekrem İmamoğlu und Dr. Mehmet Çakılcıoğlu von der „İş Dünyası Platformu“ © İPA-İş Dünyası Platformu

Netzwerktreffen der Istanbuler Handelszentren

Am nächsten Tag fand ein Netzwerktreffen mit den Präsidenten der Handelszentren von Istanbul in dem Verwaltungsgebäude von İstoç Ticaret Merkezi (Großhandelszentrum) statt. İstoç wurde auf einer Fläche von 1.100.000 m² gegründet und beinhaltet ca. 660 Großhandelsunternehmen (Schreibwaren, Papier, Eisenwaren, Büro- und Möbelmaterialien, Heimtextilien, Glaswaren, Autos etc.).
Das Treffen wurde von den Kolleg:innen der “İş Dünyası Platformu“ organisiert und wo diesmal auch der Oberbürgermeister als Gast dabei war. Die Kolleg:innen Ceren Sual und Nahit Karaca haben sich bis zur letzter Minute sehr bemüht, dass alle Vertreter der Handelszentren anwesend sind. Die Kommunikation lief nicht nur über Telefon, sondern auch über eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe.

Die Vertreter der Handelszentren haben sich sehr positiv über die Gründung des Netzwerkes geäußert und sich ausdrücklich bei Herrn Dr. Mehmet Çakılcıoğlu für seine Unterstützung bedankt. “İş Dünyası Platformu“ steht in Kontakt mit den Handelszentren und nimmt nicht nur die Probleme der Zentren auf, sondern versucht gemeinsam mit unterschiedlichen Fachämtern und Behörden Lösungen zu finden. Einzelne Vertreter betonten den schlechten Zustand der Straßen und der fehlenden Asphaltwege in einigen Handelszentren. Die Kriminalität und die Erreichbarkeit für Mitarbeiter:innen mit ÖPNV waren weitere Themen, die genannt worden sind. Der Oberbürgermeister hat in seiner Rede die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit den Vertretern unterstrichen und über die aktuellen Projekte der Stadt Istanbul informiert. Nach dem Treffen habe ich die Möglichkeit gehabt, mich beim Oberbürgermeister Ekrem İmamoğlu vorzustellen und unseren Buddy-Bär aus Berlin-Lichtenberg zu überreichen.

Alışveriş Merkezleri (AVM) / Einkaufscenter

Ein wichtiges Thema für die Wirtschaftsförderung in Lichtenberg ist die Entwicklung des Einzelhandels. Zu diesem Thema konnten wir bereits mit den Centermanager:innen ein Netzwerk gründen und eine gemeinsame Willenserklärung formulieren, die künftig als strategische Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung der Lichtenberger Center in Kooperation mit der Verwaltung dienen soll.

Die Einkaufscenter bzw. die sogenannten Alışveriş Merkezleri (AVM) wuchsen mit der Entwicklung des Einzelhandels in der Türkei weiter. Trotz der Pandemie und des Onlinehandels reichen Änderungen in den Konsumgewohnheiten aus, um die Branche am Leben zu erhalten. Im III. Quartal 2020 existierten insgesamt 454 Einkaufscentren, davon allein 147 in Istanbul. Istanbul liegt mit 327 m² vermietbarer Shopping-Mall-Fläche pro 1.000 Einwohner landesweit an erster Stelle. Die Zahl der Einkaufscenter in der Türkei sollen bis Ende 2023 weiter auf 475 wachsen.

Der Große Basar

Der Große Basar (Kapalı Çarşı)

Die Türkei besitzt den historisch bekanntesten und vielleicht auch den ersten Einkaufscenter der Welt: Der Große Basar (Grand Bazaar, türkischer Name: Kapalı Çarşı). Der Große Basar in Istanbul wurde nach der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1460 erbaut. Es war nicht nur ein Basar, sondern auch eines der wichtigsten wirtschaftlichen Projekte des Osmanischen Reiches. Heute ist der Große Basar ein Tourismusmagnet und einer der überfülltesten Orte der Welt. Auf einer über 30.700 m² großen Flächen befinden sich mehr als 4.000 Geschäfte auf insgesamt 66 Straßen. Das Angebot an verkauften Waren auf dem Großen Basar ist sehr groß: Antiquitäten, Textilien, Schmuck, Souvenirs, Taschen, Lampen, Keramik- und Holzprodukte, Kräuter und getrocknete Früchte etc.. Im Inneren des Großen Basars befinden sich auch Restaurants, Tee- und Kaffeehäuser, Ateliers, Brunnen und eine Moschee.

Einkaufcenter Akasya

Akasya AVM

Ich habe in Istanbul die Möglichkeit gehabt, einige Center zu besuchen und auch mit einigen Mitarbeitern des Centermanagements zu sprechen. Die Einkaufscenter beinhalten nicht nur eine große Vielfalt von Geschäften und gastronomischen Betrieben, sondern auch Erlebnisangebote für Jugendliche und Familien. Der Einkaufscenter Akasya befindet sich auf der Asiatischen Seite von Istanbul und hat eine gute Anbindung an den Istanbuler Öffentlichen Nahverkehr sowie ein großes Parkhaus. Inspiriert von einer Geschäftsstraßenatmosphäre mit einer bereiten, geräumigen Tageslichtkorridore bietet der Center nicht nur Einkaufserlebnisse, sondern auch Dienstleistungsbetriebe unterschiedlicher Branchen und Angebote wie Fitnesscenter, Kino, Kinderspielplatz etc. Der Einkaufscenter hat eine Verkaufsfläche von 80.000 m², welche Platz für etwa 260 Läden und Gastronomiebetriebe bietet. Die Corona-Pandemie hat für den Center keine große Spuren hinterlassen und die Geschäfte laufen zurzeit erfolgreich weiter. Von 260 Läden sind nur 4 nicht vermietet. In der Woche besuchen dem Center täglich 15-20.000 Menschen und am Wochenenden (auch sonntags) täglich bis zur 30.000 Menschen. Zu beobachten ist, dass vor allem arabische Touristen sehr viel in großen Centern einkaufen.

Gespräch mit IPA-Leitung

Bei meinem Gespräch mit dem Leiter der Istanbuler Planungsagentur (İstanbul Planlama Ajansı – IPA) Oktay Kargül und für internationale Beziehungen zuständige Kollegin Simten Nirsöz wurde ich über die Arbeit und Ziele der Agentur informiert.
Die am 12. Februar 2020 unter der Leitung von Ekrem İmamoğlu, dem Oberbürgermeister der Stadtverwaltung von Istanbul, gegründete Istanbuler Planungsagentur hat sich zum Ziel gesetzt, durch wissenschaftliche Koordinierung ein „faires, grünes, kreatives und glückliches“ Istanbul zu planen.
IPA erstellt genaue und aktuelle Daten zu Istanbul, entwickelt gesellschaftspolitische Modelle, die sich auf das tägliche Leben der Bewohner:innen auswirken, gestaltet die öffentlichen Räume der Stadt partizipativ und bedürfnisorientiert und arbeitet an deren Umsetzung. Es verfügt über ein breites Stakeholder-Netzwerk, das aus Nichtregierungsorganisationen, Hochschulen, dem Privatsektor, internationalen Organisationen und Planungsagenturen verschiedener Städte aus verschiedenen Teilen der Welt besteht.

Präsentation Berlin

Burhan Cetinkaya präsentiert die Arbeit der Wirtschaftsförderung und die Verwaltungsstrukturen des Landes Berlin

Vierte Woche

Die Kolleg:innen in Istanbul wollten gerne wissen, wie die Berliner Verwaltung gegliedert ist, welche Projekte wir durchführen und wie die Gewerbeflächen entwickelt werden. Dazu habe ich anhand einer Power-Point-Präsentation die Verwaltungsstrukturen des Landes Berlin und unsere Maßnahmen zur Förderung der Wirtschaft vorgestellt. Die Zusammenarbeit mit anderen Fachämtern, Kommunikation mit Unternehmensverbänden, Netzwerkbildung sowie Netzwerkförderung sind nur einige Beispiele der gemeinsamen Aufgabenbereiche, die wir als Wirtschaftsförderung mit der Organisationseinheit “İş Dünyası Platformu“ haben. Das Interesse der Kolleg:innen war groß, sodass viele Nachfragen im Anschluss von mir beantwortet werden konnten.

Dr. Mehmet Çakılcıoğlu gemeinsam mit Tayfun Kahraman

Dr. Mehmet Çakılcıoğlu gemeinsam mit Tayfun Kahraman

Ein Kollege sitzt im Gefängnis

Ein Büroraum im Haus von “İş Dünyası Platformu“ im Erdgeschoß ist nicht besetzt, obwohl an der Tür ein Namensschild steht: Dr. Tayfun Kahraman.
Tayfun Kahraman ist einer von denen, die im Gezi-Prozess festgenommen und zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Die Bilder von der Trennung seiner Frau und vor allem von seiner kleinen Tochter war in den Medien sehr präsent gewesen. Der Stadtplaner wurde nach den Wahlen von Ekrem İmamoğlu zum Leiter der Abteilung für Erdbebenrisikomanagement und Stadtverbesserung ernannt. Davor war er lange Zeit Vorsitzender der Istanbuler Architekten und Ingenieurkammer und zuletzt bei “İş Dünyası Platformu“ beschäftigt. Die Trauer unter den Kolleg:innen ist sehr groß. Der Oberbürgermeister Ekrem İmamoğlu veröffentlichte vor ein paar Tagen eine Videobotschaft und forderte Freiheit für Gezi-Gefangene und betonte zugleich, dass überhaupt diese Forderung im 21. Jahrhundert in der Türkei zu formulieren sehr traurig sowie eine Schande sei. İmamoğlu sagte: „Wir werden mit aller Kraft kämpfen, um meinen Bruder Tayfun Kahraman und alle meine Freunde zu befreien, die derzeit leider im Gefängnis sind. In den Tagen, in denen unsere Gerechtigkeit in unserem Land auf höchstem Niveau gewährleistet ist, werden solche Rechtswidrigkeiten und Ungerechtigkeiten verschwinden“.

Istanbul Leder Organisierte Industriezone

Istanbul Leder Organisierte Industriezone

Istanbul Leder Organisierte Industriezone (İstanbul Deri Organize Sanayi Bölgesi)

In der Türkei existieren insgesamt 367 (Stand Mai 2022) organisierte Industriezonen bzw. die sogenannten „Organize Sanayi Bölgesi“. Eine organisierte Industriezone ist eine Art Sonderwirtschaftszone in der Türkei. Diese Gebiete können verwandte Branchen zusammenbringen oder einfach eine Zone für unterschiedliche Branchen sein. Nicht jede Branche darf in der organisierten Industriezone tätig sein. Die Industriezonen haben eigene Verwaltungsstrukturen und organisieren zugleich die Strom- und Wasserversorgung und kümmern sich um das Ansiedlungsmanagement.

In meiner letzten Woche haben meine Kolleg:innen ein Frühstück mit den Oberbürgermeister und den Vertreter:innen der Istanbuler organisierten Industriezonen organisiert. Das Treffen fand im Verwaltungsgebäude der „Leder Organisierten Industriezone“ statt. Im Industriegebiet wurde der Oberbürgermeister mit Plakaten begrüßt und sehr herzlich empfangen.

Auf dieser 7,5 Millionen m² großen Industriezone sind 700 Unternehmen angesiedelt (40 % arbeiten in der Lederverarbeitung) und ca. 40.000 Menschen beschäftigt. Das Industriegebiet ist verkehrstechnisch gut erschlossen. In Istanbul existieren zurzeit 8 organisierte Industriezonen und eine Zone befindet sich bereits in der Aufbauphase.

Çağdaş İş İnsanları Derneği (ÇAĞSİAD)

In Istanbul gibt es unterschiedliche Unternehmensnetzwerke bzw. -verbände, die sich auch in verschiedenen Sektoren organisiert haben. Aber es gibt auch Zusammensetzungen der Verbände nach ihren Weltanschauungen.

Zu Besuch bei “İş Dünyası Platformu“ waren diesmal Vertreter des Unternehmensnetzwerkes Çağdaş İş İnsanları Derneği (Zeitgenössischer Unternehmer:innenverband). Der Verband nennt sich ausdrücklich nicht „Unternehmer“ als männlicher Form, sondern als „İş İnsanları“ (Geschäftsmenschen). In dem Verband sind Kleine- und mittelständische Unternehmen organisiert, die ein modernes Weltbild der Türkei befürworten. Sie vernetzen sich mit anderen Verbänden aber auch mit den Hochschulen, planen Projekte und bieten für ihre Mitglieder:innen Informationsveranstaltungen an.

Der Verband plant am 7.-8. Dezember eine Messeveranstaltung auf einer 4500 m² Fläche mit ca. 100 Mitgliedsunternehmen. Es soll auch eine Kunst-Straße geben, wo Unternehmen aus der Kulturwirtschaft sich präsentieren können.

Der Unternehmensverband wollte sich gerne mit “İş Dünyası Platformu“ vernetzen und sie für ihre Messe als Kooperationspartner gewinnen.

Halic-Werft

Haliç-Werft

Die älteste Werft der Welt: Die Haliç-Werft

Zum Abschluss meines Programms stand der Besuch der ältesten Werft der Welt an. Die Haliç-Werft wurde 1455 von Fatih Sultan Mehmet gegründet und wird zum ersten Mal in der türkischen Geschichte von einer Frau geführt: Sinem Dedetaş. Die Leiterin der kommunalen Werftanlage Frau Dedetaş gab uns Informationen über die Werft und betonte, dass die Anlage zugleich auch ein Industriemuseum ist. Frau Dedetaş und ihre Kollege:innen bieten nicht nur Wartungs-, Einstellungs- und Reparaturdienste für die kommunalen Schiffe, sondern auch für nicht institutionelle Schiffe mit drei Trockendocks, zwei Schiffsbauschlitten und umfassender Wissen und Erfahrung an.

In Istanbul sind Fähren ein sehr beliebtes Verkehrsmittel, weil die Beförderung auf dem Wasser schneller ist und die Metropole sich hierdurch noch schöner zeigen kann. Die Stadtverwaltung bietet viele Fahrten zwischen der asiatischen und der europäischen Seite an. Seit Ende letzten Jahres können die Istanbuler:innen auch Wassertaxis benutzen, die in der Haliç-Werft fertiggestellt werden.

Resümee

Bei unserem Abschlussgespräch mit der “İş Dünyası Platformu“ haben wir nochmal gemerkt, dass meine Zeit in Istanbul sehr intensiv war. Ich konnte viele Kolleg:innen, Netzwerkpartner:innen aber auch den Oberbürgermeister der Stadt Istanbul persönlich kennenlernen und die bestehenden Projekte und Maßnahmen begleiten. Ich nehme viele Erfahrungen, Informationen und Eindrücke mit nach Berlin. Einige Ideen werde ich mit meinem Team und dem Bezirksbürgermeister besprechen, sodass wir vielleicht einiges davon auch in Berlin-Lichtenberg umsetzen können.

Die Kolleg:innen bei “İş Dünyası Platformu“ arbeiten wirklich mit großem Engagement und leisten sehr gute Arbeit. Die Organisationsstruktur befindet sich noch im Aufbauprozess und braucht aus meiner Sicht vor allem viel mehr Personal, weil sie auf gesamtstädtischer Ebene agieren.

Mein großer Dank geht an Dr. Mehmet Çakılcıoğlu, Ceren Sual und Nahit Karaca, die meine Zeit in Istanbul hervorragend organisiert haben und immer bereit waren, meine vielen Fragen zu beantworten. Wir haben uns entscheiden, dass wir weiterhin in Kontakt bleiben werden und den Austausch fortzuführen. Vielleicht werden die Kolleg:innen ebenfalls einen Unternehmer:innenabend organisieren und den Unternehmen des Jahres auszeichnen. Hierzu gab es auf jeden Fall ein großes Interesse.