Gedenktafel für Publizisten und Historiker Max Beer

Pressemitteilung vom 08.10.2025

Am Sonnabend, 18. Oktober 2025, um 11 Uhr, lädt das Bezirksamt Lichtenberg zur Enthüllung einer Gedenktafel zu Ehren des Publizisten und Historikers Max Beer (1864-1943) ein. Diese wird feierlich am Ort seines ehemaligen Wohnhauses in der Gundelfinger Straße 47, 10318 Berlin-Karlshorst, der Öffentlichkeit übergeben.

Der am 10. August 1864 im heutigen polnischen Tarnobrzeg als Moshe (Moses) geborene Max Beer entstammte einer jüdischen Familie. Als österreichische Staatsangehöriger gelangte er 1889 nach Deutschland. Hier arbeitete Max Beer zunächst als Schriftsetzer und Redakteur, sowie später als Herausgeber der sozialdemokratischen Magdeburger Zeitung „Volksstimme“. Aufgrund politischer Repressionen emigrierte er 1894 nach London. Von dort wirkt Beer als Korrespondent sozialdemokratischer Zeitungen, unter anderen für den „Vorwärts“ und trat in dieser Funktion 1902 die Nachfolger von Eduard Bernstein an. Nach der kriegsbedingten Ausweisung aus Großbritannien bezog Max Beer 1915 seine Wohnung in Karlshorst. In dieser Zeit arbeitet er als Publizist und Historiker und befasste sich mit historischen und politischen Fragen des internationalen Sozialismus. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung emigrierte er 1934 endgültig in das britische Exil und wurde ausgebürgert. Max Beer verstarb am 30. April 1943 in London an Tuberkulose.

Bezirksbürgermeister Martin Schaefer (CDU): „Max Beer führte ein Leben voller Brüche und Neubeginne. Sei es die Zeit im Londoner Exil oder seine literarisch regen Jahre in Karlshorst, er blieb stets ein Mensch, der für seine sozialdemokratische Haltung eintrat. Seine menschliche Standhaftigkeit gibt uns besonders in der heutigen Zeit Orientierung.“

Zu der Veranstaltung eingeladen haben der Lichtenberger Bezirksbürgermeister Martin Schaefer sowie der Vorsitzende der Gedenktafelkommission Lichtenberg, Manfred Becker. Der Historiker Jürgen Hofmann wird den „unorthodoxen Marxisten“ mit einem Redebeitrag würdigen. Burkhard Schmidt begleitet mit seinem Saxophon die Veranstaltung.