Lichtenberg gedenkt des Überfalls auf die Sowjetunion vor 80 Jahren

Pressemitteilung vom 18.06.2021

Am Dienstag, 22. Juni 2021, erinnert das Bezirksamt Lichtenberg mit einer Gedenkveranstaltung an den Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion vor 80 Jahren. Die Veranstaltung findet um 13:30 Uhr in der Straße am Tierpark, auf Höhe Hausnummer 34/ Alfred-Kowalke-Straße 10, 10315 Berlin statt. An dieser Stelle erinnert eine Stele an den ersten Stadtkommandanten Berlins, Generaloberst Nikolai Erastowitsch Bersarin. Er verunglückte dort am 16. Juni 1945 tödlich. Die Gedenkfeier findet mit musikalischer Begleitung in Anwesenheit des Lichtenberger Bezirksbürgermeisters Michael Grunst und Dr. Jörg Morré, Direktor des Deutsch-Russischen Museums, statt.

Michael Grunst (Die Linke): „Wir erinnern daran, welchen enormen Anteil die Sowjetunion an der Zerschlagung des Hitlerfaschismus und der Beendigung des zweiten Weltkrieges hatte. Und wir mahnen der Grausamkeiten der deutschen Verbrechen in diesem Vernichtungsfeldzug. Das bedeutete Millionen ziviler und militärischer Opfer auf sowjetischer Seite, die nicht zuletzt bei den aussichtslosen Verteidigungskämpfen um Berlin starben. Der Ort der Feier steht symbolisch für die geschichtliche Verbindung Lichtenbergs mit diesen Ereignissen – sowohl als Ort der Unterzeichnung der Kapitulation der deutschen Wehrmacht als auch als Sitz der Sowjetischen Militäradministration, deren erster Stadtkommandant Nikolai Bersarin gewesen ist.“

Am 22. Juni 1941 überfiel Nazi-Deutschland die Sowjetunion und dehnte den schon seit 1939 geführten Krieg auf den von der faschistischen Ideologie als Hauptgegner bestimmten Sowjetstaat aus. Der mit dem so genannten „Barbarossaplan“ vorbereitete Krieg zielte auf die Eroberung und Vernichtung der in der Sowjetunion lebenden Menschen ab. Neueste Schätzungen gehen von bis zu 40 Millionen sowjetischen Toten aus. Noch in der unabwendbaren Niederlage hinterließen deutsche Einheiten mit der Strategie der „verbrannten Erde“ bis hin auf das eigene Territorium eine Spur der Vernichtung.

Nikolai Bersarin regulierte von Friedrichsfelde aus die ersten zivilen Lebensprozesse, sicherte unter Nachkriegsbedingungen die Versorgung der Berliner Bevölkerung und die Überlebensfähigkeit der von Bomben- und Artillerieangriffen sowie von den erbitterten Kämpfen der letzten Kriegstage stark zerstörten Stadt.

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