Aufruf zum Gedenken an die Opfer von Hanau

Pressemitteilung vom 17.02.2021

Das Bezirksamt Lichtenberg hält am Jahrestag des rassistischen Terroranschlags in Hanau am Freitag, 19. Februar 2021, um 10.00 Uhr eine Gedenkminute ab. Lichtenbergerinnen und Lichtenberger sind zur individuellen Teilnahme an der Schweigeminute aufgerufen. Mitglieder des Bezirksamtes sowie Vertreterinnen und Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen nehmen an der Schweigeminute vor dem Rathaus Lichtenberg teil. Anlässlich des Gedenkens sprechen Kava Spartak, Geschäftsführer des Vereins Yaar e.V. und Mitglied im Landesbeirat für Integrations- und Migrationsfragen, sowie Bezirksbürgermeister Michael Grunst.

Am 19. Februar 2020 wurden in der Stadt Hanau neun Menschen bei einem rechtsextremistischen Anschlag ermordet. Ihre Namen waren: Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin.

Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke): „Der Anschlag von Hanau und andere rechtsterroristische Attacken sind nur die Spitze des Eisbergs. Sie sind Ausdruck eines Rechts¬rucks in der Gesellschaft. Auch die steigende Zahl rassistisch motivierter Bedrohungen und Schmierereien in Lichtenberg zeugt davon. Diesem menschenfeindlichen Gedankengut halten wir die Namen der Menschen entgegen, die ihm zum Opfer gefallen sind. Ihre Namen sind eine Mahnung, gegen das Schweigen und das Vergessen und für Widerstand. Rassismus und Menschenhass haben nie aufgehört zu morden – vergangenes Jahr rissen die Taten erneut Menschen aus ihrem Leben, aus ihren Familien und aus unserer Gesellschaft.“

Bezirksstadtrat Kevin Hönicke (SPD) ergänzt: „Wir halten diese Schweigeminute in Gedenken an neun unschuldige Menschen als Mahnung und aus Solidarität ab. Gemeinsam mit ihren Familien und Freundinnen und Freunden werden wir daran erinnern, dass der Hass niemals stärker ist. Wir verteidigen zusammen eine freie und vielfältige Gesellschaft, auch unter den Eindrücken der aktuellen Angriffe auf unsere Demokratie.“

Bezirksstadtrat Martin Schaefer (CDU) fügt hinzu: „Der blanke Fremdenhass zerstört nicht nur das Leben Einzelner und reißt diese aus der Mitte der Gesellschaft. Hinter jedem Namen stehen auch Familien, Geschichten, Trauernde, für die nichts mehr so ist, wie es einmal war. Das darf niemanden unberührt lassen. Daher brauchen wir ein unverrückbares Bekenntnis zu unseren demokratischen Werten. Jede und jeder von uns hat die Pflicht, sich für die Würde des Mitmenschen einzusetzen und diese zu schützen.“

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