2.200 neue Wohnungen: Ehemalige DDR-Vertragsarbeitersiedlung wird bebaut

Pressemitteilung vom 02.09.2020

Die beiden Projektpartner Belle Époque Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung mbH und die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH werden in den nächsten drei bis fünf Jahren im Lichtenberger Stadtteil Hohenschönhausen im Quartier Gehrensee-, Haupt-, und Wollenberger Straße auf 6,8 Hektar ein Hof- und Hochhausquartier mit rund 2.200 Wohnungen errichten. Die HOWOGE baut rund 600 Wohneinheiten, Belle Époque etwa 1.600 Wohneinheiten. Der größte Teil der Gebäude wird über fünf bis sieben Etagen verfügen, zusätzlich sollen fünf Hochhäuser mit bis zu 21 Geschossen entstehen. Die Hälfte der HOWOGE-Wohnungen und 30 Prozent der Belle-Époque-Wohnflächen werden mietpreisgebunden angeboten. Geplant sind auch gewerbliche Nutzungen für Dienstleistungen, Studenten-, Senioren- oder Pflegewohnen, soziale und medizinische Versorgung, Kultur und Ladengeschäfte. Von beiden Vorhabenträgern wird eine Fläche für die Errichtung einer 3-zügigen Grundschule zur Verfügung gestellt. Ebenfalls werden gemäß „Berliner Modell“ die erforderlichen Kitaplätze und Spielplatzflächen realisiert.

Seit 1994 ist der Standort, wo ab 1982 DDR-Vertragsarbeiter aus Vietnam in Wohnheimen untergebracht waren, ein städtebaulicher Missstand in Lichtenberg. Investoren und der Bezirk vereinbarten parallel zum laufenden Bebauungsplanverfahren und der Bürger- und Bürgerinnenbeteiligung zusätzlich ein Werkstattformat stattfinden zu lassen, das im Herbst 2020 startet und nächste Verbindlichkeiten schafft. Zudem braucht das Projekt einen Namen. Ideen, auch aus der Bevölkerung, sind willkommen.

Thorsten Nehls, Geschäftsführer der Belle Époque Gesellschaft für behutsame Stadterneuerung mbH kommentiert: „Wo, wenn nicht in Hohenschönhausen, sollten hohe und schöne neue Häuser für ein Leuchtturmprojekt in dieser lebenshungrigen und aufgeschlossenen Stadt entstehen? Der Brückenschlag entlang der Hauptstraße nach Alt-Hohenschönhausen wird integrativ und identitätsstiftend für die Nachbarschaft und unsere Neubewohner gleichermaßen wirken!”

Die Partnerschaft zwischen HOWOGE und Belle Époque ist eines der Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen einer landeseigenen Gesellschaft und privaten Projektentwicklern. HOWOGE-Geschäftsführer Ulrich Schiller sagte: „Gemeinsam mit Bezirk, Nachbarschaft und den entsprechenden Fachleuten entwickeln wir Lösungsansätze für den Bau eines nachhaltig-urbanen Quartiers. Im Fokus steht dabei, einen sinnvollen Nutzungsmix aus Wohnen, Nahversorgung und nichtstörendem Gewerbe zu schaffen – eine Stadt der kurzen Wege. Darüber hinaus prüfen wir die Nutzung alternativer Baustoffe wie Holz, Lehm oder Recyclingbeton.”

Der Bezirksbürgermeister von Lichtenberg Michael Grunst (Die Linke) begrüßt das Projekt: „Endlich geht es los, ich kann es kaum erwarten. Ich danke den Vorhabenträgern, dass sie so viel Bewegung in das Projekt gebracht haben. Seit meinem Amtsantritt bemühen wir uns als Bezirksamt das Areal nutzbar zu machen. Dass unsere Arbeit jetzt Früchte trägt, macht uns froh. Ein neues und derart visionäres, urbanes Zentrum ist ein Geschenk für den Bezirk. Mehr Wohnraum, mehr soziale Infrastruktur. Gut für Lichtenberg, gut für Berlin!“

Kevin Hönicke (SPD), Stellv. Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat der Abteilung Stadtentwicklung, Soziales, Wirtschaft und Arbeit, wünschte sich, den 17-jährigen Missstand des „Standorts im Koma und ständigem Blickfeld der Nachbarschaft” bald und intensiv durch Leben zu ersetzen: „Ich begrüße die Idee der Kreislaufwirtschaft und die Integration gewerblicher Nutzungen in das Projekt“. Er wirbt neben Wohnungen auch für Arbeitsplätze sowie für Einrichtungen für Senioren und Ärzte und somit für Familienfreundlichkeit. Manche Bedenken zur Bebauungsdichte seien kein Geheimnis, doch eine gemeinsame Planung und weitere Gespräche können helfen: „Es ist wichtig die begonnene Dynamik zu halten und ins Machen zu kommen”, so Hönicke.

Martin Schaefer (CDU), Bezirksstadtrat der Abteilung Schule, Sport, Öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr: „Schulfragen zum Vorhaben sind geklärt, die Grundschule im Schulentwicklungsplan Lichtenberg für die Jahre 2024/ 25 verankert – für mich die wichtigste Botschaft für das Quartier. Die Anforderungen an den ÖPNV werden durch das Vorhaben steigen. Wir rechnen mit bis zu 3.000 zusätzlichen Fahrgästen. Geplant: eine neue Tram-Haltestelle und Gleisschleife, verdichtete Takte. Wir als Bezirk werden uns weiterhin für die Angebotsoptimierung der S-Bahn S75 von Wartenberg mindestens zur Warschauer Straße einsetzen.”

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