30 Stolpersteinpatinnen und -paten werden geehrt

Pressemitteilung vom 29.06.2018

Mit Putzmitteln und Lappen in der Hand knien sie auf Gehwegen und polieren unscheinbare Quader: Mehr als 30 Lichtenbergerinnen und Lichtenberger haben ehrenamtliche Patenschaften für Stolpersteine übernommen. Damit erklären sie sich bereit, die inzwischen 124 mit gravierten Messingplatten versehenen und in Lichtenberger Gehwegen eingelassenen Betonklötzchen zu pflegen, hin und wieder nach dem Rechten zu sehen oder sich anderweitig in der Stolperstein-Initiative zu engagieren.

Am kommenden Montag, 2. Juli, um 18 Uhr wird Bezirksbürgermeister Michael Grunst (Die Linke) im Ratssaal des Rathauses Lichtenberg in der Möllendorffstraße 6 diese insgesamt 30 Stolpersteinpatinnen und -paten mit dem Bezirkstaler ehren. Der Bezirkstaler ist eine Würdigung des Bezirksamtes Lichtenberg für besonderes ehrenamtliches Engagement und Zivilcourage. Dagmar Poetzsch kennt alle Patinnen und Paten. Die 65-Jährige ist beim Netzwerk Licht-Blicke der pad gGmbH aktiv und hat die Auszeichnung der Stolpersteinpaten angeregt.

Journalistinnen und Journalisten sowie Interessierte sind herzlich eingeladen vorbei zu kommen und sich über die Initiative zu informieren und der Verleihung beizuwohnen. „Das Gedenken an Frauen, Männer und Kinder, die Opfer des Faschismus wurden, ist mir sehr wichtig. Das Bezirksamt Lichtenberg hält mit Kranzniederlegungen an mehreren Tagen des Jahres die Erinnerung wach und lädt zum gemeinsamen Gedenken ein. Stolpersteine zu verlegen und damit den Schicksalen von Lichtenbergerinnen und Lichtenbergern ganz nah zu kommen, ist eine Form der Gedenkkultur, die mir besonders am Herzen liegt“, sagt Michael Grunst.

Hintergrund:
Initiator der Stolpersteine ist der Kölner Künstler Gunter Demnig. Er hat ein „dezentrales Monument“ geschaffen, das die Erinnerung an die Ermordeten an jenen Ort zurückbringt, an dem sie lebten, bevor der Nationalsozialismus sie stigmatisierte und sie zu Verfolgten wurden. Dagmar Poetzsch und die Initiative erinnern an diese Orte. Sie organisieren Führungen wie durch das Karlshorster Prinzenviertel. „Während des Spazierganges werden die Biografien der Menschen verlesen, deren Namen auf den Stolpersteinen stehen“, sagt Dagmar Poetzsch. Sie selbst ist immer wieder in den Archiven unterwegs um neue Persönlichkeiten für das Gedenken mit einem Lichtenberger Stolperstein zu recherchieren. Sie wünscht sich vor allem, dass sich noch mehr junge Menschen in der Stolperstein-Initiative engagieren.

Weitere Informationen:
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Barbara Breuer, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
Telefon: 030 90296 – 3310
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