Die Begegnung mit Rabbi Teichtal war nicht nur herzlich, freundschaftlich und humorvoll – sie war auch inhaltsstark und bewegend. Seine große Sorge um das jüdische Leben in Berlin und Deutschland bewegt auch mich.
Es ist nicht auszuhalten, wie stark der Antisemitismus sich in unserer Stadt ausgebreitet hat, wie tief die Angst unserer Mitbürger um ihrer körperliche Unversehrtheit ist. Wie konnte sich dies nur so schnell ausbreiten? Wo ist der Aufschrei der sog. Intellektuellen, der Künstler und Aktivisten? Yehuda Teichtals Besorgnis sollte uns alle tief ergreifen. Uns beiden ist klar: Wir wollen uns für Frieden, Versöhnung und Gemeinschaft einsetzen, auch in Lichtenberg.
Daher planen wir den ersten jüdischen Gottesdienst in Lichtenberg seit 1938. Ziel ist auch, einen Ort der Begegnung für alle Menschen, egal welchen oder gar keinen Glaubens zu finden, um im Dialog und kulturellen Austausch zu bleiben. Lieber Yehuda, herzlichen Dank auch für dein Segensbild, das nun im Rathaus hängt. Diesen Segen wünsche ich allen Menschen. Bleib immer gesund und unversehrt und lass die vielen Morddrohungen nicht dein Herz beschweren.