Drucksache - 0043/XIX-01
Sachverhalt:
Text siehe Anlage
Bezirksamt Reinickendorf von Berlin 29.01.2013 Abteilung Wirtschaft, Gesundheit und Bürgerdienste
An die Bezirksverordnetenversammlung Drucksache Nr. 0043-01 Von Berlin-Reinickendorf XIX. WP
Vorlage zur Kenntnisnahme für die Bezirksverordnetenversammlung
Gesundheitssituation insbesondere in Reinickendorf-Ost
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
In der Erledigung des Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung vom 13. Juni 2012 - Drucksache 0043/XIX-01-:
„Das Bezirksamt wird ersucht, für diejenigen Gebiete gezielte Maßnahmen zu entwickeln, in denen es zu auffälligen und gehäuften Erkrankungen kommt. Für die Region Reinickendorf-Ost soll dies unter Einbeziehung des Quartiersmanagements erfolgen.“
wird gemäß § 13 BezVG berichtet:
Das Bezirksamt hat die Problematik erhöhter Krankheitsraten in bestimmten Ortsbereichen von Reinickendorf bereits seit längerer Zeit erkannt und daher schon verschiedene Maßnahmen im Sinne des o.g. Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung durchgeführt und wird auch darüber hinaus weitere konkrete Initiativen gezielt entwickeln und durchführen.
Auch wenn die Gesundheitsdaten für Reinickendorf erfreulicherweise in vielen Ortsbereichen ein gutes Bild zeigen, müssen die aus der Gesundheitsberichterstattung zu entnehmenden überdurchschnittlichen Erkrankungsraten in bestimmten Planungsräumen zum Beispiel bei Adipositas, bestimmten psychischen Störungen oder auch Krebserkrankungen in der bezirklichen Gesundheitspolitik ernst genommen werden und Gegenstand von Maßnahmen und Überlegungen nicht nur im Gesundheitsbereich sein. Die im berlinweiten Vergleich überdurchschnittlichen Erkrankungsraten zeigen sich zum Beispiel in den Planungsräumen Breitkopfstraße, Hausotterplatz, Letteplatz, Teichstraße, Schäfersee, Humboldtstraße, Treuenbrietzener Straße, Dannenwalder Weg oder Klixstraße. Die allgemein bekannte Erkenntnis, dass zwischen schlechterer Gesundheitssituation und schlechterem sozialen Standard der Bevölkerung ein Zusammenhang besteht, zeigt sich hier leider auch für den Bezirk Reinickendorf. Arbeitslosigkeit, gesundheitsschädigende Arbeitsbedingungen, niedriges Bildungsniveau, niedriges Einkommen oder auch unzureichende Wohnbedingungen haben gesundheitliche Auswirkungen.
Die Feststellung, dass die soziale Lage einen entscheidenden Einfluss auf die Chancen der Menschen ausübt, ein Leben in guter Gesundheit zu führen, verdeutlicht aber zugleich auch die Grenzen der Einflussmöglichkeiten des Bezirksamtes auf die einzelnen Erkrankungsraten in der Bevölkerung. Im Kern ist dies eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Des Weiteren besteht auf Grund des bereits vielfach beschriebenen Korrelationsverhaltens von gesundheitlicher und sozialer Lage leider nur eine sehr eingeschränkte positive Aufwand-Nutzen-Bilanz. Insbesondere in bildungsfernen Schichten ist häufig ein negatives individuelles Gesundheitsverhalten anzutreffen. Dies spiegelt sich in entsprechenden Ernährungsgewohnheiten, Alkohol- und Nikotinkonsum, mangelnde Bewegung sowie mangelnder Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen wider und ist von vorrangiger Bedeutung für das Entstehen bösartiger Erkrankungen, Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sowie Stoffwechselerkrankungen. Die Erfahrungen zeigen, dass die o. g. Gesellschaftsgruppen durch informative Veranstaltungen leider nur begrenzt zu erreichen sind. Nichtsdestotrotz unternimmt das Bezirksamt vielfältige Anstrengungen, um alle Bevölkerungsschichten zu erreichen.
Bei der Frage, welche Maßnahmen und Initiativen im Gesundheitsbereich in Reinickendorf sinnvoll sind, um gegen höhere Erkrankungsraten vorzugehen, setzt das Bezirksamt einen wesentlichen Schwerpunkt auf die Entwicklung und Durchführung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung, wobei hierbei insbesondere der Aspekt der Prävention im Vordergrund steht. Wie sich der in dieser Vorlage enthaltenen Darstellung einzelner Maßnahmen entnehmen lässt, wird bewusst seit Jahren ein Schwerpunkt auf Angebote und Maßnahmen gelegt, die einen örtlichen Bezug zu Planungsräumen haben, die nicht nur höhere Erkrankungsraten aufweisen, sondern auch sozial belastet sind. Die Standorte für Außensprech- und Beratungsstunden des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes in Reinickendorf-Ost, Reinickendorf-West, Märkisches Viertel, Tegel-Süd, Rollberge-Siedlung und Borsigwalde sind Ausdruck dieser Schwerpunktsetzung in Reinickendorf. Hier wird wohnortnah und durch die Nutzung von Einrichtungen ein regelmäßiges und niedrigschwelliges Beratungsangebot für Familien mit Kindern zur Verfügung gestellt. Gerade bei diesen Beratungsangeboten kann individuell auf Krankheiten eingegangen und eine gesündere Lebensweise gefördert werden.
In Reinickendorf wird eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen und Initiativen zur Gesundheitsförderung nicht nur vom Bezirksamt ergriffen, so dass in dieser Vorlage nur die Maßnahmen kurz dargestellt werden, die im unmittelbaren Zuständigkeitsbereich der Abteilung Wirtschaft, Gesundheit und Bürgerdienste ergriffen worden sind.
Zunächst kann hier der jährliche Gesundheitstag benannt werden, der durch seine in 2008 erfolgte Neuausrichtung bezüglich der Wissensvermittlung und Veranstaltungsform eine größere Tiefenwirkung erzielt. Ärzte der Reinickendorfer Krankenhäuser informieren anhand von Vorträgen zu Themen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkankungen, Rheuma, Diabetes, Krebs etc. über Ursachen, Symptome, Behandlung und Prävention und stellen sich den Fragen der Besucher. Eingerahmt werden diese Veranstaltungen durch ein umfangreiches informatives Begleitprogramm, in dem die Krankenhäuser und Sportvereine sowie andere Institutionen interaktive Angebote unterbreiten und über Ihre Leistungen informieren.
Neben der aktiven Beteiligung an der Alkoholpräventionskampagne „Na klar…!“ und am Landesprogramm „Berlin qualmfrei“ ist das Bezirksamt hierzu auf mehreren Ebenen mit den unterschiedlichsten Angeboten und Maßnahmen präsent.
Weitere Aktivitäten auf dem Gebiet der Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung sind die alkoholfreie Cocktailbar „VitabomBar“. Dieses Angebot wurde im Jahr 2012 unter anderem auf dem Lettefest und den Gesundheitstagen für Mädchen und Jungen „FitFitFit“ unterbreitet. An einem Marktstand mixen Kinder und Jugendliche unter Anleitung einen alkoholfreien Cocktail zum eigenen Verzehr. Zwei verschiedene Cocktails stehen zum Ausprobieren zur Auswahl und das jeweilige Rezept sowie alkoholfreie Anregungen können anschließend mitgenommen werden. Darüber hinaus liegen Informationsmaterialien bereit.
Das Projekt „PEaS – Peer Eltern an Schulen“ verbindet die Elemente Elternbildung und Suchtprävention und schult Eltern der 3. bis 6. Klassen der kooperierenden Grundschulen zum Umgang mit dem Thema Sucht. Es zeigt Wege auf, was Eltern tun können, um ihre Kinder vor Suchtgefahren zu schützen. Neben der Stärkung im Umgang mit dem eigenen Kind ist die Weitergabe der Kenntnisse auch an die anderen Eltern, an die Lehrer und später auch an die weiterführenden Schulen ein wichtiger Bestandteil von PEaS. PEaS ist ein Partnerprojekt der Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin und der AOK Nordost - die Gesundheitskasse, die das Projekt unterstützt und finanziert. Nach dem Start des Projekts im Juni 2011 mit vorerst 3 Grundschulen sind in einer zweiten Stufe im Jahr 2012 drei weitere Grundschulen in das Projekt einbezogen worden. Wie auch in 2011 wurde in 2012 an drei aufeinander folgenden Tagen wieder die Veranstaltung „Fit für die Straße“ in der Jugendfreizeiteinrichtung Fuchsbau in Kooperation mit der Direktion 1 der Berliner Polizei durchgeführt. Ziel der Veranstaltung ist es, Schülerinnen und Schüler der 10. Klassenstufe auf die Gefahren von Alkohol im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und für sogenannte „Punktnüchternheit“ zu werben. Dabei stehen Suchtprävention und Verkehrsunfallprävention im Fokus der Veranstaltung, da insbesondere Alkohol und Drogen in dieser Altersgruppe eine große Rolle spielen. Den Schülern und Schülerinnen werden an acht verschiedenen Stationen die Themen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, Führerscheinerwerb sowie Verkehrsunfall- und Kriminalprävention durch interaktive Methoden wie z.B. Fahrsimulator, Überschlagsimulator, Rauschbrille, Quiz, Workshops etc. nahe gebracht. Aber auch weitere Aktivitäten wie zum Beispiel die Organisation und Durchführung einer Informationsveranstaltung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Bereichen Kita, Schule, Jugend und Freizeit im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Kinder aus suchtbelasteten Familien“ sind Ausdruck der vielfältigen Bemühungen in diesem Bereich.
Auch im Bereich der Koordination, Planung und Steuerung der psychiatrischen Versorgungsstruktur und der Suchthilfe gibt es neben den bestehenden Regelaufgaben vielfältige Bemühungen, spezielle Themen zu befördern und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Gemeindepsychiatrische Verbund Berlin-Reinickendorf e.V. beteiligt sich jährlich mit einer entsprechenden Informationsveranstaltung an der Berliner Woche der seelischen Gesundheit. So wurde im Jahr 2012 die Informationsveranstaltung „Seelisch gesundes Aufwachsen“ konzipiert und durchgeführt. Diese Veranstaltung widmete sich speziell der Thematik psychischer Beeinträchtigen, welche speziell im Kindes- und Jugendalter auftreten und richtete sich insbesondere an Eltern, Lehrer/innen und Erzieher/innen. Anhand von Vorträgen zur Förderung der Entwicklung von sozialen und emotionalen Kompetenzen und Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen sowie Informationsständen wurde auf psychische Entwicklungen und mögliche Beeinträchtigungen im Kindes- und Jugendalter hingewiesen und Unterstützungsmöglichkeiten für Hilfesuchende in Reinickendorf aufgezeigt. Darüber hinaus wurde sich des Themas „Integrierte Versorgung für psychisch kranke Menschen“ verstärkt angenommen. Die integrierte Versorgung ist inzwischen auch für viele Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Möglichkeit, erweiterte Leistungen wie zum Beispiel psycho-soziale Betreuungsleistungen durch ihre Krankenkasse zu erhalten. Die Krankenkassen sind hierbei frei in der Ausgestaltung, weshalb Information und Aufklärung von besonderer Wichtigkeit sind. Im Rahmen eines Veranstaltungstages des GpV e.V. informierten AOK Berlin-Brandenburg, Techniker Krankenkasse und die DAK anhand von Vorträgen über die unterschiedlichen Verträge mit verschiedenen Leistungserbringern und die jeweiligen Versicherungsleistungen. Im Rahmen einer kleinen Folgeveranstaltung wurde dann noch einmal konkret über die Umsetzung des integrierten Behandlungsmodells des Netzwerks für psychische Gesundheit (NWpG) in Reinickendorf informiert. Die Beratungsstelle für behinderte Menschen und Menschen mit Krebserkrankungen ist im Rahmen der Möglichkeiten mit zusätzlichen Angeboten aktiv. So kann hier beispielhaft die Teilnahme mit einem Infostand am Tag für Menschen mit und ohne Behinderung im Märkischen Viertel benannt werden. Häufig erfolgt in diesem Rahmen schon eine Erstberatung vor Ort, welche dann häufig in den Besuch der regulären Sprechstunde der Beratungsstelle mündet. Gesundheitsförderung ist im Rahmen seiner Komplexität aber nicht allein auf die Bereiche Information und Aufklärung ausgerichtet. Von besonderer Bedeutung ist die Initiierung, der Aufbau und die Pflege von Netzwerken zur Koordination und Verbesserung bestehender Hilfeangebote. Der Setting-Ansatz ist eine Kernstrategie der Gesundheitsförderung. Danach wird diese auf die einzelnen Lebensbereiche, Systeme und Organisationen wie Stadt und Gemeinde, Schule, Betrieb etc. ausgerichtet und erfordert eine aktive Beteiligung der Bevölkerung und die Kooperation einer Vielzahl von Akteuren, Sektoren und Berufsgruppen auf allen Ebenen. Diesem Ansatz Rechnung tragend, ist das Gesundheitsamt mit seinen verschieden Diensten auf verschiedenen Ebenen aktiv, um konkret die notwendige Vernetzung von Hilfen, Angeboten und Akteuren der im Bereich der gesundheitlichen Versorgung tätigen Akteure zu fördern und mitzugestalten.
Der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst, der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst und der Sozialpsychiatrische Dienst arbeiten (über die Regelangebote hinaus) in zahlreichen Vernetzungs- und Kooperationsgremien:
- Kiezrunden - bezirkliche ressortübergreifende Multiplikatorenrunde „Kinderschutz“ - regionale Kinderschutzrunden - ressortübergreifende Arbeitsgruppe Schule/Jugend/Gesundheit inklusive Untergruppen - ressortübergreifende Arbeitsgruppe "Kinder in psychisch belasteten Familien" - ressortübergreifende Arbeitsgruppe "kinder- und jugendpsychiatrische Regelversorgung Berlin-Nord" - ressortübergreifende Arbeitsgruppe "Familienförderung" - „Runder Tisch" der niedergelassenen Reinickendorfer Kinderärzte - Kooperations- und Vernetzungstreffen mit in Reinickendorf tätigen Hebammen - AG „psychisch belastete Familien“
Weitere zusätzliche Aktivitäten sind die Planung und Durchführung von Impfkampagnen für alle 9. Klassen der Reinickendorfer Oberschulen und Gymnasien, die Mitgestaltung von Kiezfesten/Stadtteilfesten, die Vorbereitung und Mitorganisation regionaler Fachtage zu unterschiedlichen Themen sowie Vorträge für Eltern und Erzieher zu Entwicklungsfragen und Fördermöglichkeiten. Im Sinne des Beschlusses der BVV ist insbesondere das Angebot von monatlichen regionalen Außensprechstunden ein wichtiger Bestandteil des Angebots vor Ort. Diese finden an folgenden Standorten statt: 1. Märkisches Viertel jeden 1. Montag im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr im Familienzentrum COM X Senftenberger Ring 53-69, 13435 Berlin
2. Tegel-West (AVA-Kiez) jeden 1. Donnerstag im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr im interkulturellen Familienzentrum AVA 17 Auguste-Viktoria-Allee 17, 13403 Berlin
3. Tegel-Süd jeden 1. Mittwoch im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr in der Kindertagesstätte und Familienzentrum DiBS, Neheimer Str. 10, 13507 Berlin
4. Reinickendorf-Ost jeden 2. Montag im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr im Kinder-, Jugend- und Familienzentrum Haus am See Stargardtstr. 9, 13407 Berlin
5. Rollberge-Siedlung jeden 2. Mittwoch im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr im Gemeindezentrum der evang. Felsenkirchengemeinde Titiseestr. 7, 13469 Berlin
6. Borsigwalde jeden 3. Donnerstag im Monat von 9:00 - 12:00 Uhr im Freizeitzentrum & Familienforum Tietzia Tietzstraße 12, 13509 Berlin
Das Gesundheitsamt ist darüber hinaus bei der Entwicklung und Abstimmung von gesundheitsfördernden Projekten des Quartiersmanagements Letteplatz eingebunden.
Mit dem Quartiersmanagement Letteplatz ist auf der Grundlage des Beschlusses der Bezirksverordnetenversammlung beraten worden, welche Möglichkeiten der Entwicklung weiterer Maßnahmen im gesundheitlichen Bereich bestehen. Hier wurde festgestellt, dass insbesondere bei der Vernetzung vor Ort und in der Präventions- und Beratungsarbeit weitere Angebote sinnvoll sind. Hier soll insbesondere das Angebot des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes im Haus am See in den nächsten Jahren weiter entwickelt werden. Eine räumliche Ausdehnung dieses Angebots wird daher vorbereitet. Hier wird das neu entstehende Familienzentrum berücksichtigt. Das Quartiersmanagement hat in dem Gespräch auch seine Bereitschaft erklärt, bei der weiteren Entwicklung von Projekten und Maßnahmen des Gesundheitsamtes beratend tätig zu sein, musste dabei aber auch auf seinen vorrangigen Auftrag verweisen, allein für die Gebietsentwicklung der Förderkulisse „Letteplatz“ verantwortlich und zuständig zu sein.
Darüber hinaus soll das Projekt „Klasse2000“ in Reinickendorf initiiert werden. Es begleitet Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse, um ihre Gesundheits- und Lebenskompetenzen frühzeitig und kontinuierlich zu stärken. Die einzelnen Voraussetzungen für dieses Projekt müssen allerdings noch geklärt werden. Die positive Wirkung von Klasse2000 ist durch eine Studie belegt. Es konnte belegt werden, dass Kinder aus diesem Projekt seltener rauchen bzw. Alkohol konsumieren. Gesundheitsförderung sollte so früh wie möglich einsetzen, daher wird auch mit diesem Projekt eine weitere Maßnahme im Schulbereich initiiert.
Das Bezirksamt motiviert zudem soziale Träger, entsprechende Projekte im Gesundheitsbereich zu entwickeln. Als neue Initiative im Zusammenhang mit einer besseren gesundheitlichen Beratung und Versorgung ist das beschäftigungsorientierte Netzwerk Gesundheit Tegel-Süd ein gutes Beispiel. In der ersten Sitzung des Beirates am 14. Januar 2013 sind Überlegungen angestellt worden, wie in diesem neuen Projekt bessere gesundheitliche Angebote vor Ort durch zielgerichtete Ansprache initiiert werden können. Die Lotsin für Gesundheit und der Stadtteilladen sind hier wichtige Partner für die Bedarfsklärung und aufsuchende Hilfe. In diesem Projekt sollen verschiedene Aktivitäten vor Ort in Angriff genommen, um über ein besseres Netzwerk mit privaten Anbietern aus dem Gesundheitsbereich sowie mobilen gewerblichen Dienstleistungen zielgerichtet das Leistungsspektrum im gesundheitlichen Bereich zu erweitern. In der ersten Beiratssitzung ist insbesondere der Bedarf für ein besseres Sport- und Fitnessangebot vor Ort erkannt worden.
Insgesamt ist festzuhalten, das bereits eine Vielzahl von Informations- und Aufklärungsangeboten ergriffen worden ist, um überdurchschnittlichen Erkrankungsraten in bestimmten Bereichen zu begegnen. Darüber hinaus besteht ein Schwerpunkt in der Vernetzung von Hilfen, Angeboten und Akteuren im Bereich der gesundheitlichen Versorgung. Dieses Leistungsangebot ist Ausdruck des engagierten Einsatzes der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die stetige Zunahme von gesetzlichen Pflichtaufgaben und gleichzeitigem Personalabbau sind die Rahmenbedingungen allerdings nicht optimal. Dennoch ist keine Einschränkung bei diesem Angebot des Gesundheitsamtes beabsichtigt. Im Gegenteil ist es die politische Schwerpunktsetzung des Bezirksamtes, im Rahmen der haushaltlichen Möglichkeiten dieses Angebot der Gesundheitsförderung in dieser Legislaturperiode noch auszuweiten.
Wir bitten, die Drucksache-Nr. 0043/XIX-01 als erledigt zu betrachten.
Frank Balzer Uwe Brockhausen Bezirksbürgermeister Bezirksstadtrat
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