Auszug - Situation der Russlanddeutschen in Berlin-Lichtenberg  

 
 
17. Sitzung in der VI. Wahlperiode des Ausschusses Gleichstellung/Integration
TOP: Ö 7
Gremium: Gleichstellung/Integration Beschlussart: erledigt
Datum: Mi, 13.02.2008 Status: öffentlich
Zeit: 19:00 - 22:00 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Rathaus Lichtenberg, Raum 7 (barrierefrei)
Ort: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

   Frau Birsch berichtet:

   Seit 1991 bis Ende 2007 kamen 50 048 Aussiedler und Spätaussiedler                              sowie deren Angehörige nach Berlin. Im Bezirk Lichtenberg leben ca.                                9000 Angehörige dieser Gruppe, 6 000 in Alt-Lichtenberg und 3 000 in                            Hohenschönhausen.

   Aussiedlerinnen und Aussiedler haben sich vor allem in den                                       Plattenbausiedlungen der Stadtteile Frankfurter Allee Süd,                                       Fennpfuhl, Friedrichsfelde Nord und Süd, Alt-Hohenschönhausen und                              Neu-Hohenschönhausen angesiedelt.

Die Aufnahme der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler erfolgt auf den rechtlichen Grundlagen des Artikel 16 GG, des Aussiedleraufnahmegesetzes, des Kriegsfolgenbereinigungsgesetzes und des Bundesvertriebenengesetzes.

Die typischen Aussiedlungsgründe sind die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Kinder und die Familienzusammenführung mit den Verwandten.

 

Wie alle anderen Migranten auch, erleben die Aussiedlerinnen und Aussiedler den Verlust der alten Heimat, den Einfindungs-, Orientierungs- und Eingliederungsprozess als einen Kulturschock.

 

Wegen des erschwerten oder auch gar nicht vorhandenen Zuganges der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler zum Arbeits- und Bildungsmarkt, ist der Integrationsweg lang und mühsam.

 

Der überwiegend größte Teil der Jugendlichen integriert sich erfolgreich. Bei einigen Jugendlichen schlägt die anfängliche Anpassungsbereitschaft nach Misserfolgen in Frustation und Trotzhaltung um. Sie ziehen sich in die eigene Gruppe zurück und verweigern das Lernen (Alkohol und Drogenprobleme).

 

Seit 2001 beschäftigt sich der Arbeitskreis Aussiedler beim Rat für Migrantenangelegenheiten mit der Zielgruppe der Aussiedler.

 

Herr Tietze fragt: Im Zusammenhang mit der Diskussion um den Gesundheitsbericht, sehen Sie die Möglichkeit den AK Aussiedler zu helfen?

Frau Brisch: Ja, mit Übersetzungen des Berichtes und Materialien dazu in russischen Sprache, Gespräche und Veranstaltungen.

Herr Tietze: Planen Sie Integrationsmaßnahmen?

Brisch: Wir haben Informationsveranstaltung über den Bürgerhaushalt durchgeführt.

Frau Marquardt ergänzt : Wir haben ein Integrationsplan für Vietnamesen, das sog. “Vietnampapier“. Ähnliches sehen wir langfristig später auch für Spätaussiedler vor. 

 

 


 

 
 

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