Drucksache - DS/1518/VII
Die Bezirksverordnetenversammlung hat beschlossen:
Das Bezirksamt wird ersucht, zwei inklusive Abenteuerspielplätze, vorzugsweise als Naturräume im Freien, im Bezirk zu errichten. Dabei ist auf eine gerechte regionale Verteilung zwischen Lichtenberg und Hohenschönhausen zu achten.
Das Bezirksamt wird ersucht zu ermitteln, mit welchen Kosten die Errichtung dieser Abenteuerspielplätze verbunden ist und aktiv Drittmittel (z. B. über Stiftungen als Ko-Finanzierung) für diesen Zweck zu akquirieren.
Der Betrieb der Abenteuerspielplätze soll durch den kommunalen und/oder Träger der freien Jugendhilfe erfolgen. Auch hierzu wird das Bezirksamt ersucht, die Kosten zu ermitteln.
Der Jugendhilfeausschuss, die Beauftragte für Kinder- und Jugendpartizipation, die Spielplatzkommission sowie die Stadtteilkoordinator_innen sind in den gesamten Prozess aktiv einzubeziehen.
Das Bezirksamt wird außerdem ersucht, auf die Erfahrungen zu diesem Thema beim Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf zurückzugreifen.
In diesem Zusammenhang wird das Bezirksamt ersucht zu prüfen und zu erläutern, wie die Gestaltung der Räume und Freizeitmöglichkeiten im Bezirk konzeptionell weiterentwickelt bzw. angepasst werden soll.
Das Bezirksamt bittet die Bezirksverordnetenversammlung, Folgendes zur Kenntnis zu nehmen:
Das Bezirksamt informierte am 6. Mai 2015 in der 13. Sitzung der Spielplatzkommission (SPK) und am 1. März 2016 in der 16. Sitzung der SPK erneut über den Stand aus der über die beiden vorhandenen Abenteuerspielplätze in Hohenschönhausen Nord: das „Holzwurmhaus“ Falkenberger Chaussee 141 und das “Ford Robinson“ Wartiner Straße 79 sowie deren Anforderungen. Als Flächenvorschlag für den Altbezirksteil Lichtenberg wurde auch die zu erwerbende Fläche östlich der Dathepromenade (ehemals Brunnengalerie der Berliner Wasserbetriebe) von der SPK für die Neuerrichtung eines inklusiven naturnahen Abenteuerspielplatzes mitgetragen, welche eigentlich nicht der Vorgabe einen Abenteuerspielplatz in Karlshorst oder der Rummelsburger Bucht zu entwickeln entspricht. Allerdings stand die Klärung der fehlenden Personalstellen noch im Raum. Die Finanzierung sollte an den Haushaltsausschuss weitergegeben werden. Im unterversorgten Stadtteil Karlshorst stehen keine bezirkseigenen Flächen zur Realisierung eines Abenteuerspielplatzes zur Verfügung. Weiterhin wurde über eine gemeinsame Begehung (Vertreter der Einrichtungen, Jugend, Straßen- und Grünflächenamt, Umwelt- und Naturschutzamt) vom 26. Januar 2016 berichtet. Dabei wurde festgestellt, dass die Einrichtung „Holzwurmhaus“ seit 2007 kein Abenteuerspielplatz mehr ist, sondern „nur“ eine Jugendfreizeiteirichtung. Mit der Übertragung in eine freie Trägerschaft ging dieses Profil verloren. Da das „Ford Robinson“, welches seit 1991 existiert, die Kriterien eines Abenteuerspielplatzes jedoch weiterhin erfüllt, soll dieser mit den bereitgestellten Mitteln inklusiv umgestaltet werden. Der Schwerpunkt der pädagogischen Arbeit liegt hier in der Förderung der Naturverbundenheit und besonders die tiergeschützte Pädagogik. Eine Vielzahl von motorischen sowie sensorischen Spielangeboten wie das Ford auf dem Berg, verschiedene Baumhäuser, eine Seilbahn, Feuerstelle, Wasserkaskade, ein Garten, ein Clubhaus ergänzen das inklusive Konzept des Abenteuerspielplatzes. Als wichtigste Maßnahme sahen alle Beteiligten die Herstellung von barrierefreien Wegen mit entsprechenden Leitsystemen zu schaffen sowie die Anbindung an die vorhandenen Spielangebote.
Die Empfehlung der SPK vom 1. März 2016 zum Umgang mit der Drucksache besagt Folgendes: „Das vorhandene ‚Ford Robinson‘ soll 2016 mit BA-Mitteln in Ansätzen eine inklusive Umgestaltung der Freiflächen erhalten. Dabei hat die Herstellung von barrierefreien Wegen mit Anbindungen an die vorhandenen Spielangebote aus der Sicht des BA Lichtenberg Priorität. Das Personal des Abenteuerspielplatzes wird in Abstimmung mit den Nutzern ein Konzept für einen inklusiven Spielraum erarbeiten. Nach einer gemeinsamen Abwägung aller Vorschläge, einer Kostenschätzung sowie der Erarbeitung einer Planunterlage durch das Straßen- und Grünflächenamt sollen die Leistungen noch 2016 realisiert werden. Derzeit werden die vermessungstechnischen Voraussetzungen dazu erarbeitet. Die SPK trägt dies mit.“
Der Leistungsvertrag für den Träger des Abenteuerspielplatzes wurde durch Beschluss des JHA zum 1. August 2016 erhöht. Im Jahr 2016 beträgt die Erhöhung 14.148 € und im Jahr 2017 stehen 34.400 € mehr zur Verfügung. Somit stehen insgesamt 115.400 € zur Verfügung. Die Kinder- und Jugendbeteiligung fand mithilfe des „Ford Robinson“ ab dem 1. März 2016 statt. Sie konnten Vorschläge, Wünsche und Ideen einbringen. Am 16. März 2016 zum Tag der offenen Tür im Rahmen der Lichtenberger Inklusionswoche wurde ein erster Entwurf vorgestellt und mit allen Teilnehmenden diskutiert. Danach wurde ein Konzept erstellt.
Insgesamt stehen für die Herstellung von barrierefreien Wegen als verbindendes Element mit Anbindungen an die vorhandenen Spielangebote und der Gestaltung des Spielplatzes einschließlich Planungsleistungen und baulicher Umsetzung 100.000 € zur Verfügung. Die Vorplanungen, also ein grober Konzeptentwurf, sind durch die beauftragte Landschaftsarchitektin bereits abgeschlossen. Der finale Entwurf wird demnächst vorgelegt. Sobald dieser vorliegt, kann die bauliche Umsetzung ausgeschrieben werden.
Das Projekt ist im Zeitplan, sodass an einer Fertigstellung des Projekts für Ende 2016 weiterhin festgehalten wird.
Für Karlshorst wurde mit Beschluss des JHA durch das Jugendamt ein Trägeraufrufverfahren für einen Abenteuerspielplatz bzw. ein inklusives Jugendprojekt durchgeführt, da die Suche nach einer geeigneten bezirkseigenen Fläche zunächst erfolglos blieb, jedoch das Ziel fortbestand ein entsprechendes Angebot in Karlshorst zu entwickeln. Ein Träger wurde gefunden; ob und wie die Umsetzung des vorgeschlagenen Projektes gelingen kann, wird im Weiteren geprüft."
Begründung der Dringlichkeit: Ablauf der Wahlperiode
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