Drucksache - 1420/XX-01  

Sachverhalt:

Sehr geehrter Herr Bezirksverordnetenvorsteher,

die in der 24. Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 10.10.2018 nicht besprochene Einwohneranfrage - Drucksache Nr. 1420/XX -:

„Frage an das Bezirksamt:

Berliner Wissenschaftler von der Technischen Universität haben festgestellt, dass wir in Deutschland jährlich 330.000 Tonnen Mikroplastik in unsere Umwelt abgeben. Davon sind 112.000 Tonnen Mikroplastik aus Reifenabrieb.

Wieviel Tonnen Mikroplastik aus Reifenabrieb werden allein in Reinickendorf produziert?

Nachfrage:

Wo verbleibt nach Meinung des Bezirksamtes Reinickendorf dieses

Mikroplastik letztendlich?“

wird wie folgt beantwortet:

Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik hat in einer im Juni 2018 veröffentlichten Studie zum Thema Mikro- und Makroplastik abgeschätzt, dass in Deutschland ca. 330.000 Tonnen Mikroplastik pro Jahr emittiert werden. Das entspricht ca. 4.000 g pro Einwohnerin bzw. Einwohner und Jahr. Den größten Anteil an Mikroplastikemissionen liefert dabei der Reifenabrieb mit 1228,5 g pro Einwohnerin bzw. Einwohner und Jahr.

Ausgehend von den Daten dieser Studie und einer Einwohnerzahl in Reinickendorf von ca. 260.000 Einwohnerinnen und Einwohnern könnte für den Bezirk eine Gesamtmenge von ca. 320 Tonnen emittiertem Mikroplastik aus Reifenabrieb pro Jahr abgeleitet werden. Genaue Zahlen sind dem Bezirksamt allerdings nicht bekannt.

Es gibt laut vorgenannter Studie bisher keine belastbaren Untersuchungen zur Rückgewinnung des Mikroplastiks aus Reifenabrieb (z.B. durch Straßenreinigung). Es ist daher davon auszugehen, dass ein Teil mit Niederschlägen in die Oberflächengewässer gelangt, ein anderer Teil über die Kanalisation abgeleitet wird. Genauere Erkenntnisse liegen dem Bezirksamt dazu nicht vor.

Ich bitte Sie, sehr geehrter Herr Bezirksverordnetenvorsteher, diese Antwort an die Fragestellerin / den Fragesteller weiterzuleiten.

Frank Balzer

Bezirksbürgermeister