Drucksache - 1175/XX-01  

Sachverhalt:

Sehr geehrter Herr Bezirksverordnetenvorsteher,

die in der 21. Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 13.06.2018 nicht besprochene Mündliche Anfrage - Drucksache Nr. 1175/XX -:

„Ich frage das Bezirksamt:

Ein Schwerpunkt von Jugendhilfe besteht darin, Jugendliche zu verselbständigen mit dem Ziel, sie in die eigene Wohnung überzuleiten. Angesichts der Wohnungsnot in Berlin dauert dieser Prozess oft mehrere Monate.

Wie bewertet das Bezirksamt, dass das Jugendamt zumindest in einigen solcher Fälle die Jugendhilfe nicht verlängert, da die Wohnungssuche kein Bestandteil der Jugendhilfe sei.“

wird wie folgt beantwortet:

Die Verselbständigung in eigenen Wohnraum ist ein Schwerpunkt bei den Hilfen zur Erziehung bei jungen Volljährigen, denn zu einer – wie es im § 41 SGB VIII, Absatz 1 Satz 1 heißt – eigenverantwortlichen Lebensführung gehört auch die Anmietung einer eigenen Wohnung.

Bei der Gewährung von Hilfen ist es unser Bestreben, keine jungen Menschen in die Obdachlosigkeit zu entlassen. In Einzelfällen ist es aber nicht auszuschließen, dass die Jugendhilfe auch mangels Mitwirkungsbereitschaft des jungen Menschen beendet werden muss.

Zudem gilt es, die Altersbegrenzungen des SGB VIII zu beachten. Im Regelfall endet die Hilfe mit dem 21. Lebensjahr und kann darüber hinaus nur in begründeten Einzelfällen für einen eng begrenzten Zeitraum gewährt werden, siehe   § 41 SGB VIII (1) Satz 2, zweiter Halbsatz.

Wir bitten Sie, sehr geehrter Herr Bezirksverordnetenvorsteher, diese Antwort an den Bezirksverordneten Herrn Felix Lederle weiterzuleiten.

Frank BalzerTobias Dollase

BezirksbürgermeisterBezirksstadtrat