Auszug - Einhaltung der Wahlversprechen zum Waldseeviertel  

 
 
17. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf
TOP: Ö 3.9
Gremium: Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf Beschlussart: schriftlich beantwortet
Datum: Mi, 08.02.2023 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 22:05 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Ernst-Reuter-Saal
Ort: Eichborndamm 215, 13437 Berlin
Zusatz: Ältestenrat am Montag, den 06.02.2023, 17:00 Uhr, Raum 338
1008/XXI Einhaltung der Wahlversprechen zum Waldseeviertel
   
 
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BVV-Büro 
Verfasser:Prof. Dr. Karl Michael Ortmann 
Drucksache-Art: Einwohneranfrage
 
Beschluss

Beschluss

Sachverhalt:

 

Gemäß der „2022 INRIX Global Traffic Scorecard“ lag die B96, zwischen Roedernallee und Bieselheider Weg, im Jahr 2022 auf dem 6. Platz der staureichsten Straßenabschnitte in ganz Deutschland (und auf dem 2. Platz in Berlin). Um 16:00 Uhr nachmittags gingen durch Stau auf diesem Straßenabschnitt 32 Stunden Lebenszeit verloren. (siehe Seite 24, Download des vollständigen Berichts unter https://inrix.com/scorecard/ )

Es ist Fakt, dass immer mehr Nebenstraßen im Norden Reinickendorfs von Pendlern aus dem Umland geflutet werden, allen voran die Schildower Straße im Waldseeviertel. Gemäß dem Verkehrsgutachten des Bezirksamts beträgt der Anteil der Durchfahrten im Waldseeviertel in den Spitzenzeiten bis zu 90%.

Im Umland wird im großen Stil weiter gebaut, ohne dass es eine vernünftige Verkehrspolitik gibt. Die Gemeinde Glienicke plant direkt an der stauträchtigen B96 zwei Großbauprojekte, die die Staunfälligkeit der B96 weiter erhöhen werden. Ein Platz auf dem Podium der drei größten Stauschwerpunkte in ganz Deutschland ist folglich in Reichweite.

Unter dem Hintergrund, dass die Gemeinde Glienicke immer mehr zur Staufalle wird, verwundert es nicht, dass dort derweil ein Antrag zur „Einleitung von rechtlichen Schritten bei mittelbarer oder unmittelbarer Sperrung des Waldseeviertels auf Berliner Seite für den motorisierten Individualverkehr“ vorbereitet wird, der mit großer Mehrheit auf der Sitzung der Gemeindeversammlung Glienicke am 16.02.2023 beschlossen wird. Damit wird der am Runden Tisch erzielte Konsens zur Förderung des Radverkehrs im Allgemeinen, und zur Errichtung einer Fahrradstraße in der Schildower Straße im Besonderen, einseitig über den Haufen geworfen.

Die Anwohner des Waldseeviertels machen sich in diesem Zusammenhang große Sorgen wegen der geplanten Sanierung der Schildower Straße. Denn faktisch kann die Straße nach Beendigung der Baumaßnahmen alternativ als Hauptverkehrsstraße fungieren. Die Straßenbaumaßnahme wurde von der vormaligen Bezirksstadträtin der CDU derart geplant, dass die Leichtigkeit des motorisierten Verkehrs entlang der Schildower Straße stark verbessert wird. Die neue Bezirksstadträtin der Grünen hat die alten misslichen Pläne mit neuen Begründungen nahezu unverändert übernommen. Dennoch soll die Straße zukünftig vornehmlich dem Radverkehr dienen, so wurde es versprochen. Angedacht ist die Schaffung einer Fahrradstraße, in der der motorisierte Durchgangsverkehr nicht erlaubt ist. Nicht zum ersten Mal hätte sich das Bezirksamt Reinickendorf dem Druck aus der Nachbargemeinde Glienicke/Nordbahn gebeugt.

 

Frage an das Bezirksamt:

 

Wird das Bezirksamt nach der Wiederholungswahl am 12. Februar erneut ein Wahlversprechen der Grünen brechen, so wie es gleichsam die Erprobung von Modalfiltern im Waldseeviertel aus zweifelhaften Gründen nicht durchgeführt hat?

 

Aufgrund von Zeitablauf erfolgt schriftliche Beantwortung gemäß § 49 (4) GO BVV

 
 

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