Auszug - Neue Präventionskampagne gegen sexuelle Gewalt "Hier endet das Spiel!" hierzu: Herr Liesegang, Vizepräsident Berliner Fußball Verband e. V.  

 
 
10. öffentliche Sitzung des Sportausschusses
TOP: Ö 3.2
Gremium: Sportausschuss Beschlussart: erledigt
Datum: Di, 18.03.2014 Status: öffentlich
Zeit: 17:00 - 18:30 Anlass: ordentliche Sitzung
Raum: Raum 339, CDU-Fraktionszimmer Rathaus Reinickendorf (Altbau)
Ort: Eichborndamm 215, 13437 Berlin
 
Wortprotokoll
Beschluss

Herr Braunsdorf begrüßt Herrn Liesegang

Herr Braunsdorf begrüßt den jetzt anwesenden Herrn Liesegang vom Berliner Fußball Verband e.V..

 

Herr Liesegang bedankt sich für die Möglichkeit, die Kampagne "Hier endet das Spiel" in der heutigen Sitzung vorzustellen.

In den letzten Jahren seien viele Fälle bekannt geworden, bei denen sich Menschen mit pädophilen Neigungen als Ehrenamtliche, u. a. auch wiederholt, Zugang zu Vereinen erschlichen und sich an Jugendlichen und Kindern vergreifen wollten oder haben.

Die Einführung der zwingenden Vorlage des erweiterten Führungszeugnisses für jede ehrenamtliche Tätigkeit in Verbindung mit Kindern und Jugendlichen sei neben den Kampagnen ein erster Schritt, um dagegen vorzugehen. Allerdings werden in dem Führungszeugnis keine Verurteilungen mit Geldstrafe aufgeführt. Das Führungszeugnis sei nach dem Kinderschutzgesetz der Bundesregierung derzeit nur für hauptamtliche Tätigkeiten gesetzlich vorgeschrieben.

Mit dem Landesschulbeirat wurde in den letzten Jahren ein Schulungsmodul entwickelt, in dem die Trainer und Betreuer viermal im Jahr zu dem Thema Kinderschutz geschult werden.

Seit Ende 2013/Anfang 2014 sei die Kampagne ins Leben gerufen worden, Ziel sei die Stärkung der Kinder. Die Plakataufkleber werden an Vereine verteilt, damit sie an entsprechenden Stellen in Höhe der Kinderaugen angebracht werden. Zusätzlich werden kostenlose Banner zur Verfügung gestellt. Es sollen Kinder im Alter von 8 - 13 Jahren angesprochen werden.

 

Auf Nachfrage von Herrn Steffel erklärt Herr Liesegang, dass durch diverse Anzeigen und Verurteilungen einige Ehrenamtliche in Berlin unter Einbeziehung der Polizei von ihren Ämtern enthoben wurden.

Er benennt einen Fall, in dem ein Mann viermal in verschiedenen Bezirken aus den Vereinen verwiesen wurde, wobei es ihm einmal gelang, unter falschem Namen Zugang zum Verein zu erhalten. Der Berliner Fußball Verband e.V. könne erst durch ein Urteil des Gerichtes tätig werden.

Er betont ausdrücklich, dass 99% der Ehrenamtlichen gute Arbeit leisten.

Sofern die Kampagne Zuspruch erhalte, werde sie auf Kinder im Alter von 14 -17 Jahren ausgeweitet.

Das anonyme Postfach beim Berliner Fußball Verband e.V. ermöglicht Kindern und Jugendlichen, sich anonym an Vertrauenspersonen zu wenden.

Bei Verdachtsfällen werde empfohlen, das Ehrenamt der betroffenen Person für die Dauer des Verfahrens bei der Polizei und vor Gericht ruhen zu lassen.

 

Herr BzBm Balzer geht auf die Schwierigkeit ein, wenn die Personen in ein anderes Bundesland ziehen und keine Kontakte zwischen dem alten und neuen Verein bestehen. Hier sei man auf die Informationen von anderen Behörden angewiesen.

Er plädiert dafür, dass sich die Vereine das erweiterte Führungszeugnis konsequent vorlegen lassen.

 

Herr Liesegang teilt mit, dass sich der Berliner Fußball Verband e.V. für die Vorlage des Führungszeugnisses nur bei einer Person je Verein ausspreche.

Des Weiteren berichtet er auf Nachfrage von Herrn Dzembritzki, dass seit 2011 eine Kooperation mit dem LSVD (Lesben- und Schwulenverband in Deutschland) existiere. Die Zusammenarbeit bestehe u. a. durch Schulungen in Vereinen und der Einrichtung einer Beratungsstelle.

 

Weitere Nachfragen der Ausschussmitglieder beantwortet Herr Liesegang ausführlich.

 

Herr Braunsdorf dankt Herrn Liesegang für die Ausführungen.

 

Frau Klünder unterbreitet den Vorschlag, eine Einladung gegenüber dem Landessportbund auszusprechen, um einen Einblick über die Aktivitäten in den anderen Sportarten zu der Thematik zu erhalten.


 

 
 

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