Im Jahre 1873 genehmigte die Königliche Regierung in Potsdam, dass die Gemeinde Tegel auf einer etwa 2 Hektar großen Fläche, bestehend aus der Parzelle des Lehnschulzen Ziekow und des Büdner Müller, einen neuen Friedhof anlegen kann.
Im Jahre 1875 wurde der Tegeler Gemeindefriedhof außerhalb des Dorfes am ehemaligen Hermsdorfer Weg eröffnet. Die Friedhofskapelle aus dem Jahr 1900 ist ein sparsamer Saalbau mit polygonal gebrochener Apsis.
Der Baukörper ist geprägt vom zeittypischen Stil der märkischen Backsteingotik. Hellrote Ziegel, helle Putzblenden, Zinnengiebel, Spitzbogenfenster und ein Gewändeportal bestimmen den sonst schmucklosen Bau.
Die denkmalgeschützte Kapelle steht in der Tradition der sparsam ausgeführten Leichenhalle aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Der rechteckige Mauerwerksbau hat je drei Fenster in den Seitenwänden. Der Architekt ist leider nicht bekannt.
Die Grundfläche dieses Friedhofes hat sich im Laufe der Geschichte mehrmals verändert. Nach Erweiterungen 1905 vergrößerte man den Friedhof 1932 um einige Grundstücke östlich der heutigen Wilhelm-Blume-Allee.
So entstand der so genannte neue Teil. 1956 wurde der Friedhof bis an die Ziekowstraße erweitert. Auf der anderen Seite, im westlichen Teil, wurden Teile des Friedhofs geschlossen. Für den Bau eines neuen Zuführungsgleises der Niederbamimer Eisenbahn wurde 1977 ein Friedhofsteil südlich der Kapelle entwidmet. Dem Bau des Autobahnzubringers mussten 1983 weitere Teile des Friedhofs weichen.