Dieter-Ruckhaberle-Förderpreis geht 2022 an Anna Scherbyna und Uliana Bychenkova

Pressemitteilung Nr. 0222 vom 27.05.2022

Shop am Grenzübergang Malyi Bereznyi.

Die Künstlerinnen Anna Scherbyna und Uliana Bychenkova sind von einer Fachjury als diesjährige Preisträgerinnen des Dieter-Ruckhaberle-Förderpreises, dem seit 2019 bestehenden Kooperationsprojekt des Künstlerhofs Frohnau und des Bezirksamtes Reinickendorf, ausgewählt worden. Die ukrainischen Künstlerinnen, die eine offene künstlerische Praxis verfolgen und ihre Arbeiten zu gemeinschaftlichen kuratorischen Projekten verbinden, werden im Rahmen des Förderpreises miteinander arbeiten. Der Förderpreis umfasst eine zweimonatige Residency im Künstlerhof Frohnau, ein Produktionsbudget von 2.000 Euro und eine Ausstellung in nächsten Jahr in der GalerieEtage im Museum Reinickendorf.

Bezirksbürgermeister und Kulturstadtrat Uwe Brockhausen (SPD): „Ich gratuliere den beiden Künstlerinnen herzlich zu dieser Ehrung. Die Entscheidung der Jury unterstreicht den gemeinsamen Willen, den Fokus der Öffentlichkeit auf die Leiden des ukrainischen Volkes zu richten.“

Auf dem Weg nach Deutschland.

Zur diesjährigen Jury gehörten Rike Frank (Kuratorin, Geschäftsführerin des Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung), Solvej Helweg Ovesen (Kuratorin, Kulturwissenschaftlerin, Galerie Wedding–Raum für zeitgenössische Kunst), Setareh Shahbazi (Künstlerin, Team des Künstlerhof Frohnau), Jan Verwoert (Kunstkritiker, Kurator , Professor für Kunst und Theorie an der Oslo National Academy of the Arts) und Dr. Sabine Ziegenrücker (Leiterin des Fachbereichs Kunst und Geschichte im Bezirksamt Reinickendorf).

Zur Begründung heißt es von der Jury: „Wenn Kunst mehr zeigen kann, als die Nachrichten: Über lange Dauer hinweg verfolgen die Künstlerinnen Anna Scherbyna und Uliana Bychenkova politisches Zeitgeschehen in ihrer jeweils eigenen Praxis und in Zusammenarbeit miteinander. Sie verbinden einen genauen, feministisch geprägten Blick auf die Realitäten, die sie umgeben, mit einer besonderen kommunikativen Fähigkeit, vielschichtige Situationen zu erschließen und in Kunstwerken, kuratorischen Projekten und partizipatorischen Workshops eindrücklich zu vermitteln. Über viele Jahre ist die fortwährende Auseinandersetzung mit den Formen und Sprachen der Museologie und örtlicher Geschichtsschreibung Teil ihrer Praxis. Seit mit der Annexion der Krim 2014 der kontinuierlich andauernde Krieg in der Ukraine begann, den die russische Armee nun auf das ganze Land ausgeweitet hat, begleiten und bezeugen Scherbyna und Bychenkova dessen Folgen künstlerisch politisch, in Werkreihen und öffentlichen Manifestationen, die mit Nachdruck die Permanenz und Langzeitwirkung des Kriegs bewusstmachen.“