Zur diesjährigen Jury gehörten Rike Frank (Kuratorin, Geschäftsführerin des Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung), Solvej Helweg Ovesen (Kuratorin, Kulturwissenschaftlerin, Galerie Wedding–Raum für zeitgenössische Kunst), Setareh Shahbazi (Künstlerin, Team des Künstlerhof Frohnau), Jan Verwoert (Kunstkritiker, Kurator , Professor für Kunst und Theorie an der Oslo National Academy of the Arts) und Dr. Sabine Ziegenrücker (Leiterin des Fachbereichs Kunst und Geschichte im Bezirksamt Reinickendorf).
Zur Begründung heißt es von der Jury: „Wenn Kunst mehr zeigen kann, als die Nachrichten: Über lange Dauer hinweg verfolgen die Künstlerinnen Anna Scherbyna und Uliana Bychenkova politisches Zeitgeschehen in ihrer jeweils eigenen Praxis und in Zusammenarbeit miteinander. Sie verbinden einen genauen, feministisch geprägten Blick auf die Realitäten, die sie umgeben, mit einer besonderen kommunikativen Fähigkeit, vielschichtige Situationen zu erschließen und in Kunstwerken, kuratorischen Projekten und partizipatorischen Workshops eindrücklich zu vermitteln. Über viele Jahre ist die fortwährende Auseinandersetzung mit den Formen und Sprachen der Museologie und örtlicher Geschichtsschreibung Teil ihrer Praxis. Seit mit der Annexion der Krim 2014 der kontinuierlich andauernde Krieg in der Ukraine begann, den die russische Armee nun auf das ganze Land ausgeweitet hat, begleiten und bezeugen Scherbyna und Bychenkova dessen Folgen künstlerisch politisch, in Werkreihen und
öffentlichen Manifestationen, die mit Nachdruck die Permanenz und Langzeitwirkung des Kriegs bewusstmachen.“