Bezirk trauert um ehemalige Vorsitzende der Seniorenvertretung Regina Saeger

Pressemitteilung vom 16.12.2019

Mit Bestürzung und Trauer hat der Bezirk die Nachricht aufgenommen, dass die langjährige Vorsitzende der Seniorenvertretung, Frau Regina Saeger (geb. 1939) am Wochenende, am 14. Dezember 2019, an ihrem Wohnort Dresden im Kreis der Familie verstorben ist.

Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle reagierte auf die Nachricht mit großer Trauer: „Frau Saeger hat über‎ mehr als 25 Jahre hoch engagiert die Seniorenpolitik in Hellersdorf und Marzahn, sowie in Berlin, mit geprägt. Es erfüllt mich mit Genugtuung, dass wir Frau Saeger nach schwerer Krankheit zu unserem bezirklichen Geburtstagsfest am 15. Juni 2019 als Ehrengast im Bezirk begrüßen durften.“

Bis zum Juli 2017 war sie das Gesicht der Seniorenvertretung von Marzahn-Hellersdorf. Sie hat engagiert und mit vollem persönlichem Einsatz die Themen innerhalb des Bezirks und auf Landesebene platziert. Wenn sie in der BVV das Wort ergriff, um die Seniorenarbeit im Bezirk zu bilanzieren, war es immer auch ein Aufruf an die Fraktionen, Bürger und Ressorts, sich einzusetzen und diesen Einsatz auch die Bürgerinnen und Bürger spüren zu lassen. Für sie war die Mitarbeit der Seniorenvertretung in allen relevanten Ausschüssen selbstverständlich, um dort den Rechtsanspruch auf Mitwirkung, Teilhabe und Selbstbestimmung älterer Menschen in Marzahn-Hellersdorf im Zusammenhang mit den sie betreffenden fachpolitischen Fragen und Beschlussfassungen konkret und engagiert umzusetzen.

Sozialstadträtin Juliane Witt ist überzeugt, dass der Einsatz und die Persönlichkeit von Regina Saeger vielen ein Vorbild sind und bleiben: „Sie war mutig und entschlossen, forderte viel von sich und den Anderen. Regina Saeger adressierte ihre kämpferischen Auftritte aber auch an die Seniorinnen und Senioren selbst, forderte diese auf, sich für die Belange einzusetzen, Beratung zu leisten, Netzwerke zu schaffen. Und sie war nachdrücklich und erfolgreich: Berlin hat seit 2006 als erstes Bundesland ein Seniorenmitwirkungsgesetz, das älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern in unserer Stadt und in unserem Bezirk Mitsprache und Mitwirkung am sozialen, kulturellen und politischen Leben garantiert. Das ist auch ihr Erfolg.“

Regina Saeger hat sich auch persönlich in vielen Fachthemen eingesetzt, unter anderem für die Sicherung einer wohnortnahen stationären und ambulanten medizinischen Versorgung älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Sie kämpfte gegen den Abbau von „Müllschluckeranlagen“ in den Quartieren und für eine Kommunalpolitik, die die älteren Menschen immer und jederzeit berücksichtigt. Unvergesslich bleibt ihre starke Präsenz zu öffentlichen Veranstaltungen. Wenn sie die Bühne betrat, dann immer als Lobbyistin für Senioren, immer als Stimme der Seniorenvertretung, um für Selbsthilfe und Ehrenamt zu werben.
Das Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern generationsübergreifend war ihr eine Herzenssache, um auch konkret zu informieren, welche Rechte die Seniorinnen und Senioren haben und wo sie Angebote finden.
Unter ihrem Vorsitz hat die Seniorenvertretung Marzahn-Hellersdorf das Demografie- und Gerontologiekonzept des Landes Berlin mit auf den Weg gebracht.
Sie hat den Krankenhausplan und das Wohnteilhabegesetz mitgestaltet, den Fokus auch auf die steigende Altersarmut gelegt, sich für die Einführung des Seniorentickets eingesetzt und Einfluss auf die Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs genommen.

Frau Saeger hinterlässt zwei Söhne, eine Tochter sowie mehrere Enkel und einen Urenkel.