Drucksache - 1782/XXI  

 
 
Betreff: FKK-Strand Flughafensee
Status:öffentlich  
 Ursprungaktuell
Initiator:BVV-Büro 
Verfasser:Natalie Al-Kubaisi 
Drucksache-Art: Einwohneranfrage
Beratungsfolge:
Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf Beantwortung
10.04.2024 
30. öffentliche Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung Reinickendorf beantwortet     

Sachverhalt

Sachverhalt:

Sachverhalt:

 

Über Jahrzehnte wurde der überwiegend von FKK-Badern genutzte Strand in der Mitte des Nordufers von Freiwilligen gepflegt und instandgehalten. Während es rund um den Flughafensee zunehmend Probleme mit Vermüllung, Ruhestörung, Kriminalität und sexuellen Übergriffen gab, wurde der FKK-Strand von Ordnungsamt und Politikern stets als vorbildlich gelobt und von Badegästen unterschiedlichster Herkunft, Alters- und Sozialklassen sowie sexueller Orientierung als „safe space“ geschätzt. An fehlenden Genehmigungen für die Holzbauten haben sich Ordnungshüter über lange Jahre nicht gestört.

 

Am 10.06.2022 hatte der Bezirk in einer Pressemitteilung einen Abriss der „baulichen Anlagen“ angekündigt, da diese– gemeinsam mit widerrechtlichen Abgrabungen – zum Baden in einem unmittelbaren Gefahrenbereich einlüden. In der BVV vom 6.7.2022 fragte ein Bürger, ob es für die Badegäste eine Möglichkeit gäbe, die Badestelle in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt oder einer Vertretung, die Badestelle so zu gestalten, dass sie offenbleibt. Dies wurde vom zuständigen Amtsvertreter verneint. Dennoch wird der „FKK-Community“ in einem Artikel der Berliner Morgenpost vom 2.4.2024 vorgeworfen, sie habe „die Jahre über nichts dafür getan, um die Lage zu legalisieren oder eine Alternative zu schaffen“.

 

Ohne zwischenzeitlichen Dialog mit den freiwilligen Strandpflegern oder Hinweiszettel an den Holzbauten kündigte der Bezirk am 18.3.24 in einer weiteren Pressemitteilung an, „über die Jahre hinweg etablierte Badestellen mit Baulichkeiten und Modellierungen, die aufgrund des Schutzgebiets unzulässig sind“ rückzubauen und zu entfernen. Direkt am folgenden Samstag wurden große Teile der Bauten durch das THW entfernt und der verwüstete Strand provisorisch abgesperrt.

 

Eine im Anschluss geplante Einzäunung verargumentiert der Bezirk in der Pressemitteilung Nr. 1227 vom 14.03.2024 mit einer „Sicherung des Landschaftsschutzgebiets“. Wovor, lässt der Text unklar. Der betroffene Strand ist bereits im Landschaftsplan von 1990 als Freibadestelle ausgewiesen und im Badegewässerprofil des Lageso nicht als Gefahrenzone markiert. Dass er nicht zu den abbruchgefährdeten Uferbereichen gehört, wurde 2023 vom seinerzeit zuständigen Straßen- und Grünflächenamt auf Nachfrage eines Abgeordneten schriftlich bestätigt.

 

Frage an das Bezirksamt:

 

Warum wurden die Holzpfeiler am FKK-Strand ohne Rücksicht auf zusätzlich entstehende Abbruchgefahren entfernt, anstatt den Hang– wie in einem 2023 veröffentlichten Entwicklungskonzept empfohlen – fachgerecht zu verstärken und den Bestand der gepflegtesten Badestelle am ganzen See zu sichern?

 

Nachfrage:

 

Welche konkreten Möglichkeiten haben wir als Bürger, um eine zügige Wiedernutzbarmachung des FKK-Strands – sowie idealerweise auch der übrigen gesperrten Ufergebiete – auf legale Weise zu unterstützen?

 
 

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