Philipp Schaeffer 1894-1943

Philipp Schaeffer 1894-1943

v.l.n.r.: Antonia und Philipp Schaeffer mit ihren Töchtern Antonie und Irene (etwa 1925), Antonia Glasatschewa (etwa 1916), Philipp Schaeffer mit der Mutter Hedwig Schaeffer und der Schwester Maria (1898), Phiipp Schaeffer (etwa 1931), Philipp Schaeffer mit Tochter Antonie (etwa 1918/19), Philipp Schaeffer (Gestapofoto 1942)

Orientalist, Bibliothekar, Widerstandskämpfer

Kindheit und Jugend in Russland

Philipp Schaeffer mit Mutter 1898, Reifezeugnis

Kindheit und Jugend in Russland

Philipp Schaeffer wird am 16. November 1894 in Königsberg als Sohn eines Kaiserlichen Offiziers geboren. 1896 übersiedelt die Familie nach Sankt Petersburg. Der Vater, inzwischen ein vermögender Kaufmann, erwirbt ein Gut in der Nähe von Petersburg. Kindheit und Jugend in Russland

Studium in Heidelberg

Philipp Schaeffer in Heidelberg 1922/23

Studium in Heidelberg

Die Familie lässt sich in Heidelberg nieder. Im April 1920 setzt Philipp Schaeffer sein Studium der orientalischen Sprachen (Sinologie, Tibetanisch und Sanskrit) an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg fort. Studium in Heidelberg

Bibliothekar in Berlin

Antonina und Philipp Schaeffer 1925

Bibliothekar in Berlin

Mitte der zwanziger Jahre ziehen die Eltern und die Familie nach Berlin. Schaeffers beziehen eine Atelierwohnung in der Kurfürstenstraße 65. Philipp Schaeffer hofft in Berlin, eine Arbeit zu findet. Bibliothekar in Berlin

Zuchthaus Luckau

Zuchthaus Luckau

Zuchthaus Luckau

Philipp Schaeffer wird sofort nach seiner Verurteilung am 7. November 1935 in das Zuchthaus Luckau eingeliefert. Nach über zwei Jahren Einzelhaft arbeitet er als Kipperwagenfahrer und in der Gefangenenbibliothek. Zuchthaus Luckau

Im Widerstandskreis um Harro Schulze-Boysen

Elisabeth und Kurt Schumacher

Im Widerstandskreis um Harro Schulze-Boysen

Nach seiner Entlassung Mitte März 1940 arbeitet Philipp Schaeffer als Expedient bei der Firma Frigidaire Berlin. Er steht unter Polizeiaufsicht, muss sich regelmäßig bei der Polizei melden. Im Widerstandskreis um Harro Schulze-Boysen

Haft und Tod

Gerichtssaal Reichskriegsgericht, Philipp Schaeffer (Gestapofoto 1942)

Haft und Tod

Am 2. Oktober wird Philipp Schaeffer verhaftet, kommt zunächst in das Hausgefängnis der Gestapo-Zentrale, Prinz-Albrecht-Straße 8. Bei seinem Vernehmungen streitet er alle Vorwürfe ab, dass er sich nach seiner Haft weiterhin politisch betätigt habe. Haft und Tod

Weitere Artikel:

  • “Das Leben von Philipp Schaeffer war ein Leben in Brüchen, das sich nicht vollendete, sondern im Alter von 48 Jahren gewaltsam beendet wurde. Er studierte fünf Jahre Orientalistik, war sechs Jahre erwerbslos und hat fünf Jahre als Bibliothekar, zwei Jahre als Expedient in einer Külanlagenfirma, aber nie in seinem eigentlichen Beruf als Orientalist und Sinologe gearbeitet. Fast sechs Jahre mußte er in Haft verbringen, weitere vier Jahre in russischer Verbannung. Materielle Werte schienen ihm nicht wichtig gewesen zu sein, obwohl er die ersten zwanzig Jahre im Überfluß lebte.” Hans Coppi

Zum Artikel

Quelle: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (IWK), IWK 41. 2005, 3 S. 366 – 386

  • Am 13. Mai 1943, wurde Philipp Schaeffer, der von 1928 bis 1932 in der Volksbibliothek Brunnenstraße 181 arbeitete, in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
    Die Bezirkszentralbibliothek Berlin-Mitte trägt seit 1952 seinen Namen.
    Weitere Informationen im Artikel Der Berliner Nachbar (ZEIT ONLINE)