Anschlag von rechts
Nach einem gemütlichen Abend, an dem Robert, Matze und Beate das ein oder andere Glas Alkohol zu viel getrunken haben, kommen sie auf eine Idee: Man könnte ja dem neuen Asylantenheim im Ort einen Besuch abstatten. Ihrer Wut auf diese Flüchtlingswelle, von der jetzt immer alle reden, wollen sie Luft machen. Ein Molotowcocktail soll den Bewohnern zeigen, dass sie unerwünscht sind. Gesagt, getan, doch mit den Folgen ihrer Tat hätte keiner der drei gerechnet.
Frozan, Zarah, Muthuk, Mary, Joshua, Akilah und Familie Khosa wohnen alle zusammen in dem neuen Asylantenheim. Ihre Geschichten sind sehr verschieden und doch haben sie alle eines gemeinsam: Sie sind alle nach Deutschland geflüchtet, um in Sicherheit zu leben.
Reiner Engelmann erzählt in seinem Buch nicht nur davon, wie es zu einem rechtsextremistischen Anschlag kommen kann, sondern berichtet auch über die Flüchtlinge und wie ihr Weg sie nach Deutschland führte. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit und der Autor erzählt dabei sachlich von den Geschehnissen, ohne direkt eine Seite zu beziehen. Dadurch hat das Buch einen Report-Charakter und lässt es so wirken, als wäre der Leser teilweise selbst Beobachter. Im Nachwort gibt der Autor Informationen zu der aktuellen Flüchtlingslage und wieso Menschen eigentlich aus ihrem Land flüchten. Zudem werden im Glossar des Buches neonazistische Symbole und Bezeichnungen erklärt.
Dieses Buch ist jedem zu empfehlen, der sich mit dem Rechtsextremismus beschäftigt und sich die Frage stellt: „Warum?“. Die Thematik ist ebenso wichtig, wie aktuell. Der Autor regt die Leser mit dem Buch zum Nachdenken an, dabei ist das Buch zwar sehr kurzweilig, aber gut zu lesen.