Was tun, wenn das "e" alle ist?

Pressemitteilung vom 13.02.2014

Fotoausstellung zum Buchdruck in der Philipp-Schaeffer-Bibliothek

“e” alle? …wie geht denn so etwas?, fragt man sich im Zeitalter der Computer, Smartphones und E-Books. Sämtliche Buchstaben sowie viele Schriftarten sind bereits in jeder Basiskonfiguration eines Computers vorhanden. Heute kann man die Bibel so oft man will abschreiben – ohne dass auch nur irgendein Buchstabe oder Satzzeichen ausgeht, man kann sie komplett auf einen Datenträger speichern und an einem x-beliebigen Drucker auf Papier bringen. Das war nicht immer so einfach.

Vom 10. Februar bis zum 3. April 2014 zeigen die Fotografen Klaus Bädicker und Torsten Elger in der Philipp-Schaeffer-Bibliothek in ihren Bildern Momentaufnahmen einer Buchdruckerei mit einem einmaligen Ensemble, welches bis Ende 2013 noch kurz vor der Verschrottung stand. Sie präsentieren ein Handwerk, das über 500 Jahre so betrieben wurde, das eine eigene Maßeinheit (Cicero) sowie eine Vielzahl an Begriffen hervorbrachte.
Bis zur Wende war der Buchdruck in der DDR noch stark verbreitet, zumeist in kleinen Handwerksbetrieben die familiär geführt wurden und kleinen staatlichen Druckbetrieben. Der Fortschritt musste 1989 schnell her, da ein Weiterführen solch Betriebe nur mit moderner Technik rentabel möglich war. Die staatlichen Betriebe wurden meist abgewickelt und das Interieur verschrottet. Und damit wurde viel Geschichte innerhalb kürzester Zeit vernichtet.

Klaus Bädicker und Torsten Elger hielten den Ist-Zustand dieser einmaligen Buchdruckerei fest. Diese Bilder zeigen die Schönheit und Genauigkeit des alten Handwerkes und vermitteln Lust damit zu arbeiten. _DIE LETTERTYPEN_ Ralf Fischer und Daniel Klotz , beide im grafischen Gewerbe selbständig und mit den neuesten Produktionsmethoden wie Digitaldruck, Veredelung und buchbinderischer Weiterverarbeitung unterwegs, haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese besondere Buchdruckerei zu erhalten. Sie wollen aufzeigen, wie schön dieses Handwerk war und noch immer ist. Sie werden dieses technische Kulturgut nicht nur ausstellen und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen, es warten vor allem auch unzählige LETTERN darauf, von den zwei TYPEN zum Einsatz gebracht – und weiterhin genutzt zu werden.
www.lettertypen.de Philipp-Schaeffer-Bibliothek Brunnenstr. 181, 10119 Berlin
Tel.: 9018 2 4444 | E-Mail: schaeffer@stb-mitte.de
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