Das Märkische Viertel

Das Märkische Viertel, eines der größten Neubauviertel Deutschlands, entstand in den Jahren 1963 bis 1974. Die Inselsituation West-Berlins verlangte eine Lösung zur Schaffung von viel Wohnraum auf geringer Fläche.

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In Reinickendorf wurde das Konzept einer Großraumsiedlung mit ca. 17.000 Wohnungen für 50.000 Einwohner von 20 namhaften Architekten unter der Gesamtleitung von Werner Düttmann, Hans Christian Müller und Georg Heinrichs realisiert. Es entstand eine Stadtlandschaft mit Wohnhochhäusern, Einkaufs- und Dienstleistungszentren sowie Grünflächen, deren Anteil für Wohnprojekte dieser Art einmalig ist. In den ersten Jahren hatte das Märkische Viertel aufgrund unzureichender Infrastruktur und mangelhafter Verkehrsanbindung ein eher negatives Image. Es gab zu wenige soziale und kulturelle Einrichtungen.

Die Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU, die vom Land Berlin vor Baubeginn mit dem Ankauf des Baulandes beauftragt wurde, verwaltet den Großteil (rund 15.000) der Wohnungen. Durch ein gemeinsam mit Stadtplanern, Architekten, Kommunalpolitikern und Mietern erarbeitetes Programm zur Verbesserung und Verschönerung des Wohnumfeldes wurde das Märkische Viertel zu einer lebendigen, modernen und mieterfreundlichen Wohnsiedlung. Seit 1994 besteht mit dem U-Bahnanschluss am S-Bahnhof Wittenau eine direkte und schnelle Verbindung zur Berliner City. Die Freizeit- und Kulturangebote werden nicht nur von den Anwohnern sehr geschätzt. Das Hallenbad und die Sport- und Freizeitanlagen sind beliebte Treffpunkte. Das Fontane-Haus hat sich seit der Eröffnung im Jahre 1976 zu einer der wichtigsten kulturellen Begegnungsstätten des Bezirks entwickelt, in der zahlreiche Veranstaltungen, Ausstellungen, Messen, Kongresse und Seminare stattfinden. Ein Höhepunkt ist die Internationale Country Music Messe Berlin, bei der sich seit 1995 jährlich Künstler, Aussteller und Gäste aus aller Welt treffen.

Im Jahr 2002 wurde das Märkische Zentrum um ca. 10.000 m² erweitert und bildet zusammen mit der Märkischen Zeile eines der größten Einkaufszentren Berlins. Einzigartig in seiner Gestaltung ist der Panoramaplatz, auf dem man unter echten Palmen in einem Café im Kolonialstil verweilen kann. Viele attraktive Geschäfte und Gaststätten laden zum Shoppen und Schlemmen ein.

Das Märkische Viertel ist der jüngste und modernste Ortsteil Reinickendorfs und gilt heute weltweit als Beispiel einer gelungenen Großraumsiedlung.