Neue Informationstafel an der Gedenkstätte „21. April 1945“

Pressemitteilung vom 23.04.2025

Am Mittwoch, den 7. Mai 2025 um 12:30 Uhr, wird vor der Gedenkstätte „21. April 1945“ in der Landsberger Allee 563, 12679 Berlin, feierlich eine neue Informationstafel eingeweiht.

Die Tafel ist ein Projekt der Kommission Gedenkorte des Bezirks Marzahn-Hellersdorf. Sie wurde im Zuge der Sanierung des benachbarten Gebäudes konzipiert, um die geschichtliche Bedeutung des Ortes anschaulich und zeitgemäß zu vermitteln. Das Gebäude, vielfach als „Haus der Befreiung“ bezeichnet, wurde nach umfassenden Bauarbeiten im Februar 2025 wiedereröffnet und dient heute verschiedenen sozialen Trägern als Standort.

Die neue Informationstafel erläutert die Geschichte um die Gestaltung des angrenzenden Gedenkensembles. Ursprünglich 1900/1901 als Wohnhaus eines Landwirts errichtet, wurde der Ort gegen Ende des Zweiten Weltkriegs zu einem symbolträchtigen Schauplatz: Als es am Berliner Stadtrand zu Kämpfen mit der Roten Armee kam, sind Verbände unter Generaloberst Nikolaj Bersarin in das Siedlungsgebiet nördlich von Marzahn vorgedrungen. In der Nähe des Wohnhauses sollen sie das erste Sturmbanner auf Berliner Stadtgebiet gehisst haben, bevor sich die deutsche Wehrmacht zunächst in Berlin ergab und einige Tage später – am 8. Mai 1945 – der Zweite Weltkrieg in Europa endete. Zu Zeiten der DDR wurde an diesem Ort eine Gedenkstätte errichtet und künstlerisch gestaltet. Die inhaltliche Darstellung der Ereignisse orientierte sich dabei stark an der offiziellen Geschichtsschreibung der DDR.

Mit der Informationstafel wird die historische Dimension dieses Ortes neu beleuchtet – aus einer Perspektive, die heutigen Ansprüchen an eine differenzierte Erinnerungskultur gerecht wird. Ziel ist es, insbesondere auch jüngere Generationen anzusprechen und zur Auseinandersetzung mit dem Kriegsende und dessen Nachwirkungen anzuregen.

Im Rahmen der Einweihung wird Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic ein Grußwort sprechen. Anschließend wird Dr. Claudia Buchwald, Leiterin des Bezirksmuseums Marzahn-Hellersdorf, die Entstehung und Bedeutung der neuen Tafel historisch einordnen. Die Realisierung des Projekts wurde durch Mittel der Kommission Gedenkorte finanziert.

  • Foto der Giebelwand an der Gedenkstätte „21. April 1945“ nach der Restaurierung

    Foto der Giebelwand an der Gedenkstätte „21. April 1945“ nach der Restaurierung