Die Scheuchers - Eine jüdische Familie aus Mahlsdorf

Pressemitteilung vom 26.04.2023

Am Mittwoch, dem 10. Mai 2023 um 18:00 Uhr findet im Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf, Haus 1 Alt-Marzahn 51, Veranstaltungsraum, ein Vortrag mit Präsentation von Henrik Arnold statt.

Die Familie Scheucher wohnte von etwa 1926 bis zum Zwangsverkauf ihres Hauses 1940 in Mahlsdorf. Das Haus in der Hönower Straße 60 (ab 1938 Nr. 213) war zunächst nur Wohnhaus, ab 1933 beherbergte es zwangsweise auch das Geschäft der Familie.

Der Vortrag beleuchtet das Schicksal der einzelnen Familienmitglieder. Alexander Scheucher wurde 1942 zusammen mit seiner Frau Agnes nach Riga deportiert. 1943 wurde er in Auschwitz ermordet. Agnes Scheucher kam schließlich im Austausch gegen zwei LKW frei und konnte 1945 nach Schweden ausreisen. Sohn Ludwig, 1939 nach Frankreich evakuiert, wurde 1942 wieder nach Deutschland deportiert und nach 23 Arbeitslagern schließlich in Buchenwald befreit.

Agnes und Ludwig Scheucher lebten nach dem Krieg in den USA und sind inzwischen verstorben. Die einzige noch lebende Nachfahrin der Familie hat 2019 erstmalig Berlin und die Orte ihrer Familie besucht. Auf Initiative des Referenten wurde 2018 ein Stolperstein für Alexander Scheucher verlegt. Damit hat die Familie in Mahlsdorf ein sichtbares Andenken erhalten.

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