Stolpersteinverlegung für Marie-Luise und Carl Hotze

Pressemitteilung vom 21.11.2019

Am Donnerstag, dem 5. Dezember 2019, gegen 13:00 Uhr verlegt der Künstler Gunter Demnig vor dem Haus An der Wuhle 41 in Kaulsdorf-Süd zwei Stolpersteine für Marie-Luise und Carl Hotze.

Die Initiatorinnen, Cindy und Angelika Wewerka, verstehen die Stolpersteine als ein Zeichen gegen das Vergessen: „Als Familie beschlossen wir einem Ehepaar ein Zeichen zu setzen, das sich in einer dunklen Epoche unseres Landes durch Solidarität, Mut und Nächstenliebe hervorgetan hat. Dabei haben wir uns immer die Frage gestellt: Hätten wir auch so mutig gehandelt? Hätten wir Menschen geschützt und riskiert, dafür mit dem eigenen Leben zu bezahlen? Marie-Luise und Carl Hotze waren überzeugte Kommunisten, die für ihre Gesinnung und ihren Glauben an eine kommunistische Zukunft dem nationalsozialistischen Regime getrotzt haben. Marie-Luise Hotze bezahlte ihre konsequente Haltung mit dem Tod im Konzentrationslager Ravensbrück. Carl Hotze kam zunächst ins Konzentrationslager Sachsenhausen, später ins Konzentrationslager Mauthausen. Nach der Befreiung machte er sich zu Fuß auf den Weg von Österreich nach Hause, um dort zu erfahren, dass seine Frau nicht überlebt hat. Durch das selbstlose Handeln der Eheleute Hotze haben gefährdete KPD-Genossen ein Versteck vor Verfolgung gefunden. 1943 versteckten die Hotzes die jüdische Witwe Anna Degen und ihren damals 11-jährigen Sohn Michael und sicherten ihr Überleben.

Wir sind sehr stolz, diesen wunderbaren Menschen an ihrem ehemaligen Zuhause für immer ein Gedenken zu errichten. Mögen Spaziergänger über diese Steine stolpern und mit dem Lesen der beiden Namen Marie-Luise und ihren Mann Carl aus der Vergessenheit holen.“

Das Bezirksamt wird durch Kulturstadträtin Juliane Witt, Vorsitzende der Kommission Gedenkorte, vertreten.

Ansprechpartnerin im Bezirksamt: Dorothee Ifland (Leiterin Bezirksmuseum, Tel. 54 79 09 21).

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