PORSDORF & KLUGE im Ausstellungszentrum Pyramide

Pressemitteilung vom 16.05.2019

Friedrich Porsdorf und Norbert Kluge stellen nicht zum ersten Mal gemeinsam aus – aber beide präsentieren zum ersten Mal im Hellersdorfer Ausstellungszentrum Pyramide ihre Werke: Friedrich Porsdorf: Malerei und Norbert Kluge: Objekte.

Im vierzigsten Jahr seines Bestehens ehrt der Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit Friedrich Porsdorf nicht nur einen profunden und geschätzten Maler, sondern quasi einen der „ältesten Künstler des Bezirkes“. Nur ein Jahr nach Gründung von Marzahn – 1980 – bezog er mit seiner Familie eine Neubauwohnung in der Allee der Kosmonauten, in der er bis heute lebt – und arbeitet.

Geboren wurde Friedrich Porsdorf 1938 in Radebeul, das Studium führte ihn früh nach Berlin. Hier studierte er an der Kunsthochschule Berlin bei Kurt Robbel und Walter Womacka Malerei. Seit 1970 bis zu seiner Emeritierung war Professor Porsdorf in der künstlerischen Grundlagen-Lehre „Zeichnen und Malen“ tätig. Naturstudium, Farbtheorie, Maltechnik und Werklehre. Generationen von Kunst-Studierenden erinnern ihn als höchst kompetenten und freundlichen Lehrer.

In seiner Malerei zeigt er eine erfrischende Art der Gegenstandsgewinnung und mutiges, freies Farbverhalten. Was vor der Natur entsteht, das unmittelbare visuelle Erlebnis, ist bei Porsdorf Malerei in ihrer ganz reinen, ursprünglichen Form. Er steht in der Traditionslinie einer Bildauffassung, deren Impuls und Intension sich immer wieder aus der sinnenfreudigen Wirklichkeitserfahrung herleitet.

Für Porsdorf ist Abstraktion ein Vorgang, der nur so lange spannend ist, wie der Vorgang bleibt. Das Ziel: die Ankunft im Abstrakten ist weniger interessant als der Weg dorthin. Er treibt die Abstraktion weit, wird aber nie abstrakt. Der eigentliche Grund, aus dem Porsdorf malt, sind die Farben, ihr immer wieder neues Zusammenspiel. Die atmosphärische Schichtung der FLECKEN und FORMEN, das Aufheben der Komposition im Geflirre der Valeurs, im offenen, riskanten Duktus, der das Affektive des Malvorganges vor Ort ahnen lässt, der den Betrachter mit hinein nimmt in den aufregenden Prozess, in dem aus FLECKEN Gegenstände werden und aus Landschaft Bild wird. So entstanden in vielen Jahren unter anderem hunderte Studien und Bilder aus dem Marzahner Atelierfenster, der immer gleiche Blick – einige davon sind in der Ausstellung zu sehen. Variation zu einem Thema. Kein Bild gleicht dem anderen. Sein besonderes Interesse gilt der Portraitmalerei, der ebenfalls ein Raum gewidmet ist.

Die Objekte Norbert Kluges fügen sich in das sie umgebende Farbenspiel harmonisch ein – und können sich doch – mit schöner Leichtigkeit – behaupten. Figuren und Bilder bedrängen sich nicht, nehmen sich nichts, sie können sich gut sein lassen und, so unterschiedlich sie auch sind, so eint sie doch ein freundlicher Blick auf die Welt.

„Aus Spaß an der Kunst wurde Kunst, die Spaß macht, schreibt der Berliner Kluge auf seiner Webseite. Die Materialien seiner Objekte weisen fast alle Alters- und Gebrauchsspuren auf, da es sich meist um Fundstücke handelt, die dem Künstler mehr oder weniger zufallen. Am Nordseestrand, bei Waldspaziergängen, in Schuppen oder Flohmärkten. Man ahnt die respektvolle Zärtlichkeit und Liebe zu den alten Gegenständen, denen Kluge ein neues, zweites Leben schenkt und an die Stelle der praktischen Funktion tritt die ästhetische.

Dabei genügen dem Künstler, wenige Attribute und Andeutungen, um die Vorstellung von Kopf oder Körper zu erzeugen. Kluges Kunststück besteht darin, die Anzahl der verwendeten Teile konstruktiv auf ein Minimum zu beschränken. Dies gelingt ihm dadurch, dass die Betrachter geschickt in den assoziativen Prozess miteinbezogen werden. überrascht, entdecken sie neue Sinnzusammenhänge und dürfen immer wieder über den hintergründigen Humor schmunzeln.

Eine Veranstaltung des Fachbereichs Kultur Marzahn-Hellersdorf.

Weitere Informationen zur Kultur in Marzahn-Hellersdorf im Internet unter www.kultur-marzahn-hellersdorf.de

Veranstaltungsort und weitere Informationen:
Ausstellungszentrum Pyramide
Riesaer Str. 94
12627 Berlin
www.ausstellungszentrumpyramide.de
Mo – FR 10 – 18 Uhr
Eintritt frei

Ausstellungszeitraum:
18.05. – 28.06.2019

Sonderöffnungszeiten:
Sonntag, 26. Mai 2019, 10 – 18 Uhr
Sonntag, 16. Juni 2019, 10 – 18 Uhr

Vernissage:
Samstag, 18. Mai 2019, um 18 Uhr
Grußwort: Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin
Laudatio: Bernd Kliche
Musik: Abel Sánchez