Auch in diesem Jahr wieder HAI-ALARM am Plötzensee

Die Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Dr. Almut Neumann, informiert:

Der Schutz des Biotops Plötzensee hat auch in diesem Sommer Priorität in der Arbeit des Bezirksamtes.

Für die unbefestigten Uferbereiche des Plötzensees gilt – mit Ausnahme des Bereichs des Strandbades – ein striktes Betretungsverbot. Trotz zahlreicher Hinweistafeln und -schilder halten sich leider dennoch immer wieder Menschen in diesen Bereichen auf und zerstören die Uferbereiche des Sees immer weiter, vertreiben die letzten brütenden Wasservögel und zertreten die dort wachsenden Pflanzen, die wichtige Aufgaben im Ökosystem erfüllen. Das ist ein großes Problem für unseren schönen Plötzensee: Denn nur wenn das Zusammenspiel von Tieren, Pflanzen und Kleinstlebewesen funktioniert, kann das Wasser klar und frisch sein und die Natur die Erholung bieten, die wir alle so sehr schätzen. Je weniger Arten dort vorhanden sind, umso schlechter kann das Ökosystem mit Herausforderungen und Veränderungen umgehen – wie zum Beispiel menschlichen Exkrementen und Sonnencreme im Wasser oder den immer weiter steigenden Temperaturen durch die Klimakrise. Der Schutz der unbefestigten Uferbereiche ist daher elementar, damit das Ökosystem des Sees nicht zusammenbricht und wir alle noch lange etwas von dem Plötzensee haben.

Im vergangenen Jahr hat das Bezirksamt durch die Kampagne „Hai-Alarm am Plötzensee“ mit Plakaten und Informationen in den sozialen Medien sowie durch Aufklärung durch die Stadtnaturranger*innen auf die Lage am Plötzensee hingewiesen, um bei den Besucher*innen mehr Achtsamkeit und Rücksicht zu erreichen. Weiterhin hat das Strandbad Plötzensee ein preisgünstiges Kurzeitticket eingeführt, um auch attraktiv für Menschen zu sein, die nur mal kurz baden wollen. Das Ordnungsamt hat 2022 seine Kontrollen rund um den Plötzensee verstärkt. Wer sich unerlaubterweise im unbefestigten Uferbereich aufhielt, erhielt eine Verwarnung und musste eine Strafe von mindestens 50 Euro zahlen. Mehr als 500 Verstöße wurden geahndet.

Erfreulicherweise unterstützt ein Großteil der Besucher*innen den Schutz der Natur rund um den Plötzensee: Eine Evaluation der Maßnahmen unter den beteiligten Akteur*innen des Ordnungsamtes, des Umwelt- und Naturschutzamtes und der Stadtnaturranger*innen hat ergeben, dass es im Sommer 2022 bereits zu spürbaren Veränderung beim Verhalten der Nutzer*innen gekommen ist. Nicht zuletzt dank der Kampagne „Hai-Alarm am Plötzensee“ erhielt das Thema Natur- und Klimaschutz am Plötzensee große mediale Aufmerksamkeit über den Bezirk Mitte und Berlin hinaus. Mit kreativen Aktionen wird das Bezirksamt auch 2023 erneut auf das Thema hinweisen.

Mit der Erfahrung aus dem vergangenen Jahr möchte das Bezirksamt Mitte den Dreiklang aus 1. Information und Aufklärung, 2. Anbieten von Alternativen und 3. Ahndung fehlerhaften Verhaltens auch in diesem Jahr weiterverfolgen. Gerade in Zeiten der Klimakrise und dem so dringend gebotenen Erhalt von Stadtgrün und Gewässern ist der Schutz des Plötzensee besonders wichtig.

Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann: „Ich bitte alle Menschen, die den Plötzensee genießen: Nehmen Sie Rücksicht auf die Natur am Plötzensee! Klettern Sie nicht über die Zäune, halten Sie sich nicht im unbefestigten Uferbereich auf und gehen Sie nicht von dort aus im See baden. Nutzen Sie stattdessen am besten das Strandbad am Westufer des Sees, das auch in diesem Jahr ein Kurzeitticket anbieten wird. Helfen Sie uns dabei, dieses wertvolle Gebiet auch langfristig für unseren Bezirk zu erhalten. Denn: Gewässerschutz ist Klimaschutz!“

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Pressestelle, E-Mail: presse@ba-mitte.berlin.de