Eröffnung der Ausstellung »Hibernation« im Bärenzwinger

Pressemitteilung Nr. 018/2018 vom 12.01.2018

Die Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen, Sabine Weißler, informiert:

Am Freitag, 19. Januar 2018, eröffnet um 19 Uhr die Ausstellung »Hibernation« mit Arbeiten von Linda Kuhn und Alvaro Urbano im Bärenzwinger. Kuratiert von Julia Heunemann und Nadia Pilchowski setzt sich das dritte Ausstellungsprojekt im Rahmen des Programmschwerpunkts »Spuren des Animalischen« passend zur Jahreszeit mit dem Thema Winterruhe menschlicher und nichtmenschlicher Tiere auseinander.

Während der Winterruhe ließen sich die Berliner Stadtbären selten in ihren Außengehegen blicken. Sie schliefen viel, wurden nur noch im Zwingergebäude abseits der Öffentlichkeit gefüttert und waren ihrer repräsentativen Funktion entbunden. Ruhephasen, in denen physiologische Prozesse heruntergefahren werden, geistige Anspannung nachlässt und das Bewusstsein zwischen diffuser Wahrnehmung und intentionsfreiem Handeln changiert, stehen neoliberalem Leistungsdenken entgegen. »Hibernation« präsentiert eigens für den Bärenzwinger konzipierte Arbeiten, die sich mit derartigen Bedingungen und Effekten von temporärem Rückzug auseinandersetzen.

Mit dem Austreten aus zielgerichteten Leistungszusammenhängen hat sich Linda Kuhn bereits in früheren Arbeiten befasst. In den Außengehegen des Bärenzwingers, die auf räumliche Distanz bei umfassender Einsehbarkeit hin ausgerichtet sind, verstellt die Berliner Künstlerin nun die Blicke der Betrachtenden. Mit Schutzverkleidungen für Skulpturen entwirft sie Rückzugsräume für Elemente, die sie in den Gehegen vorgefunden hat und schreibt ihnen damit zugleich neue plastische Qualitäten zu.

Durch architektonische Eingriffe, die gewohnte Wahrnehmungsmuster unterlaufen, dekonstruiert Alvaro Urbano Verhältnisse von Innen und Außen, Traum und Wirklichkeit. Die Winterruhe in den Blick nehmend, enthebt er die Bärenkäfige von den ihnen einst zugewiesenen Bestimmungen und fokussiert die imaginären Potenziale der ummauerten und vergitterten Architekturen. Die Frage danach, wovon Bären wohl träumen, reflektiert schließlich den Winterschlaf selbst als Raum des Imaginären.

Das ehemalige Gehege der Berliner Stadtbären im Köllnischen Park ist seit September 2017 als Kulturort für zeitgenössische Kunst in Berlin-Mitte geöffnet. Der Fachbereich Kunst und Kultur des Bezirksamts Mitte von Berlin entwickelt den Bärenzwinger als Plattform für kollaboratives Lernen, Forschen und Experimentieren mit kuratorisch-künstlerischer Praxis. Mit ortsspezifischen Ausstellungs- und Veranstaltungsformaten sollen seine Geschichte und Besonderheiten sowie aktuelle stadtkulturelle Themen reflektiert werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.baerenzwinger.berlin/Aktuell/

Das Projekt wird ermöglicht durch die spatenübergreifende Förderung und dem Fonds für Ausstellungsvergütung der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.

Ausstellung »Hibernation«: 20.01. bis 10.03.2018
Bärenzwinger, Im Köllnischen Park, 10179 Berlin
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12 – 18 Uhr | Der Eintritt ist frei.
Der Bärenzwinger ist derzeit leider noch nicht barrierefrei erreichbar. Gäste mit Kommunikations- bzw. Assistenzhilfebedarf melden diesen bitte unter der Rufnummer (030) 9018 37461 oder per E-Mail an: info@baerenzwinger.berlin

Medienkontakt:
Bezirksamt Mitte, Fachbereich Kunst und Kultur: Evelyn Gregel, Tel. (030) 9018 37461