Fairer Kaffee in Berlin
In verschiedenen Städten in Deutschland wird im Sinne der Agenda-Idee eine fair gehandelte Stadtkaffeemischung angeboten. Stadtkaffees sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Forderung des Agendaprozesses „global denken – lokal handeln“ erfolgreich umgesetzt werden kann. In Deutschland existiert bislang eine Vielzahl von unterschiedlichen Stadtkaffees, die den Fairen Handel enorm gestärkt haben. Beispiele dafür sind folgende Initiativen: Hamburger Fairmaster, Der Pott kocht Fair (Nordrhein-Westfalen), Detmold Café, Düsseldorf Café, München Café, Saarbonne (Saar-Region), Pide Café (Baden-Württemberg), Münster Kaffee, Wuppertal Kaffee, Bergischer Kaffee (Bergisches Land), Bremar (Bremen).
Berlin hat seit Juni 2006 einen eigenen Stadtkaffee. 100% Arabica-Bohnen aus biologischem Anbau und fair gehandelt – das ist der Berliner Stadtkaffee, die “Berliner Bohne”. Die Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit hat im Rahmen einer Anschubfinanzierung das Stadtkaffeeprojekt gefördert. Weitere Informationen zum Stadtkaffeeprojekt “Berliner Bohne” finden Sie hier.
Kampagne Fairtrade-Towns
Die Kampagne Fairtrade-Towns wird von TransFair e.V. ausgerichtet und setzt sich zum Ziel, unterschiedliche Akteurinnen und Akteure aus Handel, Politik und Zivilgesellschaft zum Thema Fairer Handel zusammenzubringen. Städte weltweit nehmen bereits an der Kampagne teil und setzen sich dafür ein, Fairen Handel in ihrer Stadt sichtbar und bekannter zu machen. Alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Kommunen und Politikerinnen und Politiker sind dazu eingeladen, ihre Stadt zur Fairtrade-Town umzugestalten. Die Kriterien für die Aufnahme als Fairtrade-Stadt sowie weitere Infos finden Sie hier.
Entwicklung von Lösungsansätzen zur Stärkung des Fairen Handels in öffentlichen Großverpflegungseinrichtungen
Im Rahmen des von der Europäischen Kommission geförderten Projekts “Awareness for Fairness” hat die LEZ in 2013 eine Recherche, zur Nutzung fair gehandelter Produkte in den Kantinen des Landes Berlin, in Auftrag gegeben. Ziel war es, Hinweise über die Nutzung fair gehandelter Produkte sowie Hemmnisfaktoren für ihren Einsatz zu identifizieren.
Es konnte ermittelt werden, dass in der Großverpflegung der Anteil fair gehandelter Produkte relativ gering ist und dass überwiegend nur Produkte des Trockensortiments wie Kaffee, Tee, Schokoladen und Reis eingesetzt werden. Aus den Gesprächen mit den Verpflegungsdienstleistern, wurde deutlich, welches aus Sicht der Verpflegungsdienstleister die zentralen Hürden oder Hemmnisse in den öffentlichen Einrichtungen für einen höheren Anteil fair gehandelten Produkte in der Großverpflegung sind:
- geringer Spielraum für die Dienstleister durch straffe Pacht-, Vertrags- und Vergabesituation,
- darüber hinaus existieren keine einheitlichen Vorgaben für die verschiedenen öffentlichen Einrichtungen,
- eingeschränkte Verfügbarkeit fairer Produkte (vor allem von Frischeprodukten) ,
- geringes Angebot für Großabnehmer (z.B. große Gebindegrößen) fairer Produkte und
- geringere Akzeptanz des Endverbrauchers und geringer Zahlungsbereitschaft eines Mehrpreises für faire Produkte